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1. Der Pri­vat­de­tektiv
Liebe Redak­tion von Wer wird Mil­lionär?“, wir hätten da eine herr­liche Eine-Mil­lion-Euro-Frage: Wel­chem Beruf ging Jimmy Fraser, Tor­wart der aus­tra­li­schen Mann­schaft von 1974, nach?“ A) Schaf­hirte, B) Astro­naut, C) Pri­vat­de­tektiv, D) Gehirn­chirurg. Weil ihr es seid, liebe Leser: Ant­wort C ist kor­rekt. Bitter: Aus­ge­rechnet das extra für seinen Job abge­rich­tete Rudel bis­siger Schä­fer­hunde wurde Fraser schließ­lich zum Ver­hängnis. Weil sich nie­mand fand, der außer ihm mit den Kötern klar­ge­kommen wäre, musste der Keeper schweren Her­zens die Teil­nahme am Welt­tur­nier absagen. Ein pen­sio­nierter Poli­zei­be­amter aus Deutsch­land hatte gar vorab von dem Pro­blem Wind bekommen und auf pos­ta­li­schem Wege seine Hilfe ange­boten, doch der Brief hatte Fraser zu spät erreicht.

2. Sie hassen mich, weil ich hart spiele“
Star der aus­tra­li­schen WM-Aus­wahl war der deutsch­stäm­mige Man­fred Schäfer, schließ­lich hatte der, neben seiner Her­kunft, einige hüb­sche Geschichten in petto. Nicht nur, dass er im eigent­li­chen Beruf als Milch­mann arbei­tete („Auf­stehen mor­gens um 3 Uhr, 1000 Fla­schen pro Tag!“) und mit seiner Vor­liebe für den Schla­ger­barden Heino nicht hinter dem Berg hielt (Frau Han­ne­lore in der SZ“: Wir kaufen uns alle Lieder von ihm – schließ­lich sind wir in Deutsch­land geboren!“), kurz vor dem Tur­nier­start musste er sich in der Heimat auch noch der Dro­hungen geg­ne­ri­scher Fans erwehren. Die kün­digten zunächst via Telefon den Meu­chel­mord an, schubsten dann aber zum Glück doch nur die Schä­fer­sche Müll­tonne um und zer­schlitzten die Auto­reifen. Schä­fers lapi­dare Erklä­rung: Die hassen mich, weil ich ein biss­chen hart spiele.“ Bei der WM in Deutsch­land ver­loren die Soc­ce­roos“ schließ­lich gegen die DDR (0:2) und die BRD (0:3), erkämpften aber immerhin ein tap­feres 0:0 gegen Chile.

3. Der deut­sche Edelfan
Den damals 13-jäh­rigen Ham­burger André Krüger beein­druckten die aus­tra­li­schen Fuß­baller den­noch so nach­haltig, dass er sich viele Jahre später den Ruf als größter Fan der Soc­ce­roos“ erar­bei­tete. Regel­mäßig folgt Krüger der Aus­wahl in die hin­tersten Ecken der Welt, um Aus­tra­lien Fuß­ball spielen zu sehen. Längst ist der Deut­sche zu einem heim­li­chen Star in der aus­tra­li­schen Fuß­ball­szene geworden, wenn er das Land besucht, kün­digen das die Zei­tungen Tage vorher an. Und als sich 2003 die WM-Helden von 1974 trafen, war auch Krüger ein­ge­laden – vom dama­ligen Trainer Rale Rasic höchst­per­sön­lich. Hüb­sche Anek­dote: Als er Franz Becken­bauer vor Jahren bei einem Pro­mi­spiel abgriff und der auto­ma­tisch seinen ver­meint­li­chen Fan mit einem Auto­gramm beglü­cken wollte, sagte Krüger: Nein, danke. Ich wollte nur wissen, was Sie fühlten, als Sie Peter Wilson die Hand geschüt­telt haben.“ Wilson war 1974 Kapitän der aus­tra­li­schen Aus­wahl.

4. Ball­jungen? Tolle Idee!
Eine revo­lu­tio­näre Idee brachte der FAZ“-Redakteur Lutz Füll­graf 1983 von einem Besuch der aus­tra­li­schen Fuß­ball­szene zurück in die Heimat: Wird der Ball über die Seiten- und Tor­aus­linie gespielt, sucht man nicht lange nach dem Ball. Min­des­tens einer der bei den Ball­jungen depo­nierten Reser­ve­bälle wird sofort zum ein­wurf- oder abstoß­be­reiten Spieler geworfen. Eine für den Zuschauer attrak­tive Idee, die das Spiel durchaus beschleu­nigen kann.“

5. Fünf gebro­chene Ober­schenkel
Eben­falls 1983 schauten Reporter vom Stern“ in Aus­tra­lien vorbei und brachten einen Bericht vom damals noch wesent­lich popu­lä­reren Aus­tra­lian Foot­ball mit. Kurze Zusam­men­fas­sung des Spiels: Meist gewinnt nicht die bes­sere Mann­schaft, son­dern die, die am Ende noch die meisten Gesunden hat.“ Ergebnis eines ein­ziges Spiel­tags: ein ange­knackstes Waden­bein, 16 Knie­ver­let­zungen, ein gebro­chenes Nasen­bein, ein gestauchter Rücken, vier geprellte Leisten, ein gebro­chener Ellen­bogen, drei aus­ge­ku­gelte Schul­tern, vier über­dehnte Fuß­ge­lenke, zwei gebro­chene Unter­schenkel, fünf gebro­chene Ober­schenkel, eine gebro­chene Hand, ein zer­schmet­tertes Schien­bein, eine Gehirn­er­schüt­te­rung. Bleiben wir lieber beim Fuß­ball.