Dortmunder Fans protestieren gegen die Hoffenheimer Ticketpreise. Die TSG reagiert und will seine Einnahmen spenden. Für die Anhänger ist das Umdenken ein großer Erfolg.
Am Dienstag verkündeten beide Vereine, dass die TSG Hoffenheim die Mehreinnahmen aus den Topspielzuschlägen dem BVB-Lernzentrum spenden wolle. „Auch die Mehreinnahmen, die durch Verkäufe an TSG-Fans erzielt wurden, fließen einem guten Zweck zu“, hieß es. Hopp ließ sich mit den Worten zitieren: „Die TSG Hoffenheim hat ein hohes Interesse daran, den Fußball und seine damit verbundenen Werte allen Menschen zugänglich zu machen.“
Allerdings unterschieden sich die Mitteilungen der beiden Klubs dann doch: Der BVB erklärte, dass die TSG „in Zukunft gänzlich auf derlei Preiserhöhungen verzichten“ wolle. Bei der Hoffenheimer Erklärung fehlte dieser Zusatz. Ob damit der Topspielzuschlag gekippt worden ist, blieb zunächst unklar.
TSG-Sprecher Holger Kliem erklärt auf Nachfrage: „Es geht nicht darum, künftig komplett auf Zuschläge bei Spitzenspielen zu verzichten. Es geht darum, bei der künftigen Planung eine vernünftigere Preisgestaltung vorzunehmen.“ Hoffenheims Geschäftsführer Peter Rettig zeigte sich gegenüber dem „Deutschlandfunk“ selbstkritisch: „Da sind wir über das Ziel hinausgeschossen und werden das Rad ganz einfach wieder zurückdrehen.“
Zurück geschickte Tickets an den Tageskassen
Für die Fan-Initiative sind die neuesten Meldungen ein Erfolg. „Wieder hat sich gezeigt, dass starke Fanszenen wichtig für den Fußball in Deutschland sind“, schrieb „Kein Zwanni“. Für viele Dortmunder Fans kommen die Ankündigungen aus Hoffenheim allerdings zu spät. Sie werden das Spiel der zweiten Mannschaft besuchen. Andere Fans, die nun doch die Reise antreten, können heute an den Tageskassen die vom BVB ursprünglich zurück geschickten Karten erwerben.
Der Boykott der Dortmunder Fans stieß derweil nicht nur auf Lob. Auch Vereinsvertreter sollen in den Gesprächen moniert haben, dass die Anhänger mit diesen Aktionen die Mannschaft im Stich ließen. Jakob Scholz von der Fanabteilung sieht den aktuellen Protest in einem größeren Kontext: „Wir wollen einer Entwicklung entgegen wirken, dass der Fußball zu einem Sport für den besser gestellten Teil Bevölkerung verkommt und dabei bestimmte Schichten ausschließt.“