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Seite 2: Und der DFB?

Trotz dieser Kritik, die Rathjen aus­schließ­lich über die Medien ver­mit­telt, gerieten vor allem Rath­jens Aus­sagen zu Grindel und wei­teren Wür­den­trä­gern des DFB in den Mit­tel­punkt der Debatte, auf Grund derer sich schließ­lich sein Arbeit­geber, der BDFL zum Han­deln gezwungen sah.

Und das obwohl der BDFL doch eigent­lich unab­hängig vom DFB ist. Der Prä­si­dent des Bundes Deut­scher Fuß­ball-Lehrer, Lutz Han­g­artner, erklärt das Dilemma: Wenn er das alles als Pri­vat­mann gesagt hätte, dann wäre es nicht unser Pro­blem, aber er hat als Ver­treter des BDFL Aus­sagen getroffen, die mit unserer Zustän­dig­keit für die Fort­bil­dung nichts zu tun haben.“

Sach­liche Kritik hätten wir interne gern dis­ku­tieren können, aber diese har­schen Töne unter der Gür­tel­linie sind inak­zep­tabel.“ Rathjen hin­gegen sieht das natur­gemäß anders: Wenn man etwas errei­chen will, braucht man Medien und Schlag­zeilen.“

Ein wich­tiger Ver­trags­partner

Im Mai wurde Rathjen daher in die Haupt­ge­schäfts­stelle des BDFL nach Wies­baden bestellt. Für ihn ist klar, der DFB hat seine Finger im Spiel, möchte ihn ruhig stellen. BDFL-Prä­si­dent Han­g­artner bestreitet das. Wir sind zwar vom DFB auf die Kritik ange­spro­chen worden, aber ohne irgend­welche For­de­rungen nach Kon­se­quenzen. Wir sind ein vom DFB unab­hän­giger Ver­band und hätten auch ohne den Hin­weis unsere Maß­nahmen ein­ge­leitet.“

Den­noch, so Han­g­artner: Der DFB ist ein für uns wich­tiger Ver­trags­partner mit dem wir bisher aus­ge­zeichnet koope­riert haben. Wir können und wollen nicht zulassen, dass durch eine solch unsach­liche Kritik diese Part­ner­schaft gefährdet wird.“ Wenn es Rathjen also wirk­lich um mehr Geld für die Trai­ner­aus­bil­dung ginge, wäre seine öffent­liche Kritik nicht viel­leicht kon­tra­pro­duktiv?

Bitte um Rück­tritt

Rathjen wei­gerte sich in Wies­baden diese Kritik anzu­nehmen. Das Prä­si­dium des BDFL legte ihm Nahe, seine Funk­tion im Vor­stand frei­willig“ nie­der­zu­legen und räumte ihm einen Monat Bedenk­zeit ein.

Doch das Vor­stands­mit­glied sieht immer noch keinen Anlass für einen frei­wil­ligen Rück­tritt. Rathjen ist sich sicher: Es gibt keinen Grund! Ich habe gegen keine Sat­zung ver­stoßen.“ Daher wird jetzt ein soge­nanntes Ehren­ge­richt prüfen, ob Rathjen im Verein bleiben darf.

Um was geht es hier also wirk­lich?

Über inhalt­liche und finan­zi­elle Aspekte der Trai­ner­aus­bil­dung sollte man mit dem DFB dis­ku­tieren“, sagt BDFL-Prä­si­dent Han­g­artner, aber das ist ein Bereich für den wir nicht zuständig sind.“ Der Streit um Rath­jens DFB-Kritik hat daher wohl vor­erst keine Aus­wir­kungen, schon gar nicht auf den Ama­teur­sport.