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Seite 2: Selbstreflektion und ein großer Traum

Wat­ten­scheid, Dort­mund, Essen, Union und jetzt Dynamo. Beim Blick auf ihre Trai­ner­sta­tionen fällt auf, dass sie aus­schließ­lich für Tra­di­ti­ons­ver­eine gear­beitet haben. Hätte man nicht bei einem Club mit einem potenten Sponsor dahinter das deut­lich ent­spann­tere Leben?
Man kann schon sagen, dass mir diese Tra­di­ti­ons­ver­eine liegen, weil ich, glaube ich, ein ehr­li­cher Arbeiter bin. Ich komme aus dem Pott, das passt natür­lich zusammen, aber aus­su­chen kann man sich das nicht. Wenn ich die freie Wahl hätte, würde ich aber immer zu einem Tra­di­ti­ons­verein gehen, weil mich dieser Fuß­ball mit Herz und Seele viel mehr reizt. Die Leute ticken ein­fach anders, leben das Ganze. Hier im Osten habe ich natür­lich die beiden Sahn­ever­eine erwischt.

Sie haben sich im Rück­blick auf ihre Zeit bei Union selbst als bär­beißig“ und ver­schlossen“ bezeichnet. Haben Sie da eine Ent­wick­lung durch­ge­macht?
Na warten Sie mal ab. (lacht) Nein, man muss dort die Ent­wick­lung sehen, dass einige Reporter dort schon in der Ober­liga mit dabei waren, mit auf dem Trai­nings­platz standen und teil­weise die Mc Donald’s‑Tüten bei den Spie­lern im Auto gesehen haben. Wir mussten das pro­fes­sio­neller gestalten und das führt dann natür­lich zu Rei­be­reien. Ich muss aller­dings zugeben, dass ich diese auch manchmal gesucht habe. Da kam eine blöde Frage und ich bin direkt an die Decke gegangen, kann ich aber jetzt nicht mehr zurück­drehen.

Sie haben nach ihrem vor­zei­tigen Abschied bei Union dann ein unfrei­wil­liges Sab­ba­tical ein­ge­legt, reflek­tiert man dann sowas?
Das mache ich nicht abhängig von einer Ent­las­sung, sowas sollte regel­mäßig pas­sieren. Mein Weg ist aber gerade, auch bei klei­neren Kurven werde ich mich nicht mehr grund­sätz­lich drehen und ver­än­dern, habe aber auch immer noch ein wenig Poten­tial.

Dynamo hat sich vor kurzem ein neues Leit­bild gegeben: Wir haben einen Traum.“ – das spielt auf das noch aus­ste­hende 100. Euro­pa­po­kal­spiel des Ver­eins an. Ist das auch ihr Traum?
Wir haben in den letzten Jahren eine gute Ent­wick­lung genommen. Schwä­che­phasen, wie wir sie vor ein paar Wochen hatten, gehören dazu. Dieser Verein hat so viele Facetten und Auf­gaben, die par­allel zu sport­li­chen Ent­wick­lung, gemeis­tert werden müssen. Ich per­sön­lich möchte aber schon noch erste Bun­des­liga trai­nieren. Am liebsten natür­lich mit Dynamo.