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Seite 3: Sondersendung

Dieser Abend in Dort­mund, an dem der Fuß­ball nicht mal mehr eine Neben­sache war, kann mit dem kom­menden Sonntag natür­lich nicht ver­gli­chen werden. Doch er wird dazu bei­getragen haben, dass Neven Subotic mit schwei­genden Fans sen­si­bler umgeht, als es seine Team­ka­me­raden tun. Denn Subotic ist klar: Wenn laute Tri­bünen schweigen, pas­siert etwas Wich­tiges. Das wird auch am Sonntag so sein, wenn die Alte Förs­terei in ihren ersten Bun­des­li­gam­i­nuten stumm bleibt.

Im Mit­tel­punkt steht dann der Fuß­ball im ganz All­ge­meinen und die Frage, welche Vor­stel­lung die Men­schen in den Sta­dien davon haben. Für die Unioner Ultras ist das ein Fuß­ball, der geprägt ist von Mit­be­stim­mung, Treue, Steh­plätzen, Emo­tionen, Finan­cial Fair­play, Tra­di­tion, Trans­pa­renz, Lei­den­schaft, Geschichten, Unab­hän­gig­keit und Ehrenamt.“ Werte, die sie von RB Leipzig mit Füßen getreten sehen.

Geschlos­sen­heit wird Chef­sache

Bis zum Dienstag Abend war Neven Subotic der ein­zige, der sich wirk­lich offensiv hinter die Fans und ihre Werte stellte. Wäh­rend die ersten von Spal­tung schrieben, trug Prä­si­dent Dirk Zin­gler einer Son­der­sen­dung auf Radio 1“ dann doch noch etwas von der so wich­tigen Geschlos­sen­heit nach außen und stärkte der Szene den Rücken: Die Ultras haben den Verein an ihrer Seite.“ Dabei zeigte er, genau wie Subotic, Ver­ständnis für den so viel kri­ti­sierten Zeit­punkt des Pro­tests: Ich halte es für sehr ehr­lich, es auch jetzt zu machen. Es ist schmerz­haft für uns, dass es am ersten Spieltag ist. Viel­leicht ist es des­halb auch beson­ders stark, es wirk­lich in den ersten 15 Minuten zu machen.“ Mit diesen deut­li­chen und Einig­keit ver­ord­nenden Worten lässt Zin­gler die Bedenken an der Aktion, vor allem die aus den eigenen Reihen, zum Neben­ge­räusch werden.

Union Berlin wird am Sonntag also doch geschlossen Hal­tung zeigen können. Zur Erin­ne­rung für alle, die nach der Schwei­ge­vier­tel­stunde schnell wieder zum Sport­li­chen zurück wollen: Das Spiel im Sep­tember 2014 wurde trotz des 15-minü­tigen Lie­bes­ent­zugs mit 2:1 gewonnen. So schön ein sol­ches Ergebnis auch am Sonntag wäre, kommt es darauf aber nicht an. Denn das Ein­zige, was bei Union wirk­lich zählt, ist eben die Hal­tung. Und wenn die am Sonntag mit einer Vier­tel­stunde Schweigen bewahrt wird, ist eines sicher: Ab der 16. Minute wird in Köpe­nick nie­mand mehr an sich halten.