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Seite 3: Wem gehört die Zukunft?

Bis Ende nächster Woche soll immerhin die wich­tigste Per­so­nalie geklärt sein, die des Bun­des­trai­ners. In einer aus­führ­li­chen Tele­fon­kon­fe­renz ließ sich Grindel von seinen Prä­si­di­ums­kol­legen jetzt noch­mals bestä­tigen, dass alle wei­terhin hinter Joa­chim Löw stehen.

Es braucht klare Ver­än­de­rungen, und das müssen wir jetzt bespre­chen, wie wir das tun“, sagte Löw. Jetzt brauche man Zeit und ein paar Gespräche, dann werden wir klare Ant­worten geben.“ Wie aber könnte dann die Mann­schaft aus­sehen, die am 6. Sep­tember in Mün­chen in die neu­ge­grün­dete Natio­nen­liga mit dem Spiel gegen Frank­reich startet?

Erneue­rungs­pro­zess

Wenn man den Äuße­rungen der Mann­schaft nach der Lan­dung in Deutsch­land lauschte, beschlich einem das Gefühl, dass sich nicht allzu viel ändern wird in abseh­barer Zeit. Manuel Neuer etwa, der Mann­schafts­ka­pitän, nahm sich und seine Mit­spieler in die Pflicht. Wir Spieler sehen uns in erster Linie in der Ver­ant­wor­tung“, sagte der 32-Jäh­rige. Das hörte sich danach an, dass er und alle anderen Welt­meister von 2014 auf Wie­der­gut­ma­chung sinnen. Also all jene Spieler, die um die 30 sind und in Russ­land ihre Leis­tung nicht erbracht haben.

Kann ein Erneue­rungs­pro­zess mit ihnen begonnen werden? Es ist recht unwahr­schein­lich, dass viele Welt­meister ihre Kar­rieren im Natio­nal­team nun beenden werden. Am ehesten viel­leicht noch Mesut Özil, 29, und Sami Khe­dira, 31. Jerome Boateng, 29, hatte das bereits vor WM-Beginn selbst für den Fall einer erfolg­rei­chen Titel­ver­tei­di­gung für sich aus­ge­schlossen. Er wolle in jedem Fall noch einmal Euro­pa­meister werden, hatte der Innen­ver­tei­diger vom FC Bayern gesagt.

Wem gehört die Zukunft?

Doch das Natio­nal­team darf letzt­lich kein Selbst­be­die­nungs­laden sein. Ja, sie alle haben sich ver­dient gemacht um den deut­schen Fuß­ball. Mats Hum­mels, 29, Toni Kroos, 28, und Thomas Müller, 28, sind noch in einem guten Alter. Wenn sie in ihren Ver­einen Leis­tungen bringen, führt an ihnen kein Weg vorbei. Sie können eine ver­jüngte Mann­schaft führen und berei­chern. Ob aber auch Mario Gomez, der mit bei­nahe 33 Jahren älteste deut­sche Natio­nal­spieler in Russ­land, die Erneue­rung mit­ge­stalten wird, ist eher frag­lich.

Viel­mehr gehört Spie­lern wie Joshua Kim­mich, 23, Timo Werner, 22, Julian Draxler, 24, Leon Goretzka, 23, und Julian Brandt, 22, die Zukunft. Nicht zu ver­gessen: der im Trai­nings­lager aus­sor­tierte Leroy Sané, 22. Aus den noch jün­geren Jahr­gängen drängt aller­dings wenig nach. Die deut­sche U‑19-Aus­wahl konnte sich für die Euro­pa­meis­ter­schaft nicht qua­li­fi­zieren, die U‑17-Mann­schaft schei­terte in der Grup­pen­phase. Aber das sah 2004, als Klins­mann sich ans Werk machte, auch nicht besser aus.