Jude Bellingham war der jüngste EM-Debütant aller Zeiten – für knapp eine Woche. Dann kam Kacper Kozlowski und schnappte ihm den Rekord wieder weg. Ihre Vorgänger? Legenden.
Nur wenige Tage vorher war dieser Rekord noch Bellinghams. Der bekam nämlich direkt im ersten Spiel dieser EM ganze acht Minuten Spielzeit gegen die Kroaten. Hat aber die Rechnung ohne Kozlowski gemacht und ist seinen Rekord also nicht mal eine Woche später schon wieder los.
Hatte trotz des Rekords und allen absolvierten Gruppenspielen der EM 2012 wenig zu feiern: Alle drei Partien gingen verloren.
Fällt ein bisschen aus der Reihe, beziehungsweise aus der Zeit. Im Gegensatz zum Großteil der hier vertretenen Spieler gab er sein EM-Debüt nicht etwa gestern, sondern in den 80ern. Genau genommen bei der EM 1984. Aber auch bei ihm: Endstation Vorrunde.
Hat mittlerweile eine Transferliste, die länger als so mancher Wikipedia-Eintrag ist. Mit dabei so wunderbare Vereine wie Delfino Pescara. Sein erster Einsatz bei einer EM war gleichzeitig sein letzter – seit 2004 hat sich Bulgarien schließlich nicht noch einmal qualifiziert.
Das Muster zieht sich durch: Vorrundenaus, nachdem er als jüngster Spieler auflief. Das war er aber auch nicht lange, denn Bojinov schnappte sich diesen Rekord 2004 wenige Tage später. Konnte sich aber einen anderen Rekord sichern: Jüngster Torschütze bei einer EM.
Eigentlich heißt er Pedro, aber der Künstlername Pedri ist eben etwas ungewöhnlicher. Was tut man nicht alles dafür, im Kopf zu bleiben. Spielte die bisherigen Spiele der EM 2020, also 2021, durch. Ob die so sehr im Kopf bleiben – nun ja. Wohl eher nicht.
Vor fünf Jahren noch gerade einmal 21 Minuten während der EM gesammelt, dieses Jahr schon einer der alten Hasen. Mindestens gefühlt. Für seine ersten beiden EM-Spiele hatte sich Rashford bzw. Roy Hodgson echte Knaller ausgesucht: Wales und die 2016 überraschenden Isländer.
Achtung, Kurzzeitgedächtnis aktivieren: Wer übernahm den Titel „Jüngster Torschütze einer EM“ von Rooney? Richtig: Johan Vonlanthen. Aber keine Sorge, er ist nach wie vor der jüngste Torschütze der englischen Nationalmannschaft.
Und der vierte Jungspund, der erst bei dieser EM 2020, also 2021, zum ersten Mal die Bühne einer Europameisterschaft betreten hat. Beziehungsweise den Rasen. Eine ganz gute Quote. Machte seine ersten drei Länderspiele übrigens gegen Frankreich, Deutschland und Spanien. Die harten Kaliber kamen aber erst jetzt: Niederlande und Nordmazedonien.
Spielte bei seinem ersten EM-Turnier 2016 direkt groß auf, wurde als jüngster Spieler jemals Europameister und zum besten Nachwuchsspieler gewählt – nur um dann in die berühmt-berüchtigte Bayernfalle zu tappen. Jetzt immerhin mit OSC Lille Meister geworden.
Um herauszufinden, ob nun Oxlade-Chamberlain bei seinem Debüt 2012 älter war als Sanches 2016 oder umgekehrt, bräuchten wir hier wirklich ein Fotofinish und einen Taschenrechner. Also Geburtsurkunde und Manuel Akanji.
Wieder das Muster: Als einer der jüngsten Spieler im Turnier aufgelaufen, in der Vorrunde leider raus. In diesem Falle 2016 mit der Türkei.
Auch hier wäre mit Blick auf die Uhrzeiten ein Manuel Akanji, beziehungsweise ein Taschenrechner, nützlich. Wenn Emre Mor nämlich zum Beispiel in den frühen Morgenstunden geboren wurde, Hlozek dagegen sehr spät, wäre hier noch etwas rauszuholen für Hlozek. Wo ist das Telefon?
In dieser Liste der letzte EM-Debütant 2021, also 2020, versprochen. Bolinovs Transferhistorie ist ungefähr fünfmal so lang wie Suslovs gesamter Wikipedia-Eintrag. Aber immerhin hat er einen. Kann auch nicht jeder von sich behaupten.
Im Sommer 2004 begann eine Ära, wir können es nicht anders sagen. Prinz Poldi beglückte die deutsche Nationalmannschaft. Wobei. Das große Glück kam erst etwas später.
Allein wegen solcher Bilder sind wir froh, dass doch noch ein paar Spieler in dieser Liste sind, deren erstes Turnier vor der Jahrtausendwende stattfand. Hier Wicky 1996. Großartig.
Großartig ist hier vor allem die Geschichte: Bernard Dietz täuschte beim Stand von 3:0 eine kleine Verletzung vor, damit Matthäus zu seinem Debüt kommen konnte. Das Spiel gegen die Niederlande schien ja gelaufen. Zum Dank verursachte Matthäus einen Elfmeter. Aus einem 3:0 wurde nach seiner Einwechslung noch ein 3:2. Aber Ende gut, alles gut, Deutschland wurde trotzdem Europameister.
Gab sein EM-Debüt beim Eröffnungsspiel 1996 gegen England in Wembley. Da gibt es Schlimmeres, würden wir meinen. Vor allem, wenn man einen Punkt mitnimmt.
Gleich der zweite in dieser Liste, der im Spiel Belgien gegen Jugoslawien 1984 seinen ersten EM-Auftritt hatte. Allerdings waren das auch genau die beiden Mannschaften, die es aus der Gruppe 1 nicht ins Halbfinale schafften.