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Anstelle pau­sen­loser Unter­hal­tung in Form von einer WM-Grup­pen­phase blieb den Fuß­ball­in­ter­es­sierten Euro­päern in diesem Juni nur die öde Nations League. Immerhin waren es gleich vier Spiel­tage hin­ter­ein­ander, wodurch zum ersten Mal in diesem Trost-Wett­be­werb so etwas wie ein Tur­nier-Gefühl aufkam. Zumin­dest ein biss­chen. Viele sehnten sich wohl nach einem Ersatz für das eigent­lich jetzt statt­fin­dende große Tur­nier. Und siehe da: in Deutsch­land schal­teten jeweils knapp neun Mil­lionen Zuschauer bei den Par­tien gegen Eng­land und Ita­lien ein. Mit­nichten bietet die Nations League nur Lan­ge­weile. Hier kommen fünf Erkennt­nisse.

Eng­land auf Selbst­fin­dungs­reise

In Eng­land ist nach der über­ra­schend deut­li­chen 0:4‑Pleite gegen Ungarn die Stim­mung im Keller. Zwar pro­bierte Gareth South­gate in den Nations-League-Spielen viel aus und gab meh­reren jungen Spie­lern die Chance auf der kleinen Bühne, aber viel Zeit bis zur Welt­meis­ter­schaft bleibt ihm nicht mehr. Ledig­lich zwei Spiele bestreiten die Three Lions (wie alle euro­päi­schen WM-Teil­nehmer) noch vor dem Tur­nier. Doch wie kam es zu der Bla­mage gegen die Ungarn? Und was ist von den Eng­län­dern im Dezember zu erwarten?

Der Trainer beklagt sich regel­mäßig in Inter­views über die Abhän­gig­keit von Harry Kane und Raheem Ster­ling. Offensiv sind die beiden für einen Groß­teil der Tore und Tor­raum­szenen der Eng­länder ver­ant­wort­lich. Sieben der elf Tore bei der EM 2021 gingen auf ihr Konto. Nun kam die Mann­schaft in vier Spielen auf ein ein­ziges Tor. Mit Spie­lern wie Mason Mount, Jack Grea­lish oder Phil Foden (der diesmal auf­grund einer Corona-Erkran­kung die meisten Spiele ver­passte) hat South­gate eigent­lich ein Über­an­gebot an Offen­siv­spie­lern. Doch die Stars lie­fern in der Natio­nal­mann­schaft noch nicht das ab, was sie Woche für Woche in ihren Ver­einen zeigen.

Dazu kommt, dass Jadon Sancho und Marcus Rash­ford nach schwa­cher Sai­son­leis­tung nicht berück­sich­tigt wurden. Gerade Rash­ford war in der Ver­gan­gen­heit einer der tor­ge­fähr­lichsten Eng­länder. Um ihre Chance auf eine WM-Teil­nahme zu wahren, braucht es in der neuen Saison einen deut­li­chen Form­an­stieg.

Ungarn mischt die Liga A auf

Haupt­ver­ant­wort­lich für die Misere der Eng­länder war der Auf­steiger Ungarn. Der Außen­seiter in der Gruppe 3 der Liga A sorgte ins­ge­samt wohl für die größte Über­ra­schung dieser Län­der­spiel­pause. Das Team vom ita­lie­ni­schen Trainer Marco Rossi zeigte beson­ders in den zwei Spielen gegen Eng­land, aber auch beim 1:1 gegen Deutsch­land, dass sie nicht ohne Grund oben auf Platz 1 stehen.

Im Gegen­satz zu den Auf­tritten des Nach­bar­landes Öster­reich standen die Ungarn aller­dings klas­sisch tief und sorgten mit Kon­tern und indi­vi­du­eller Klasse im Sturm für Gefahr. Der Grund für den Erfolg lag auch in der Form­schwäche der Gegner. Ein offensiv viel zu harm­loses Eng­land und eine äußerst dürf­tige Leis­tung der deut­schen Natio­nal­mann­schaft boten den Ungarn genü­gend Mög­lich­keiten sich zu pro­fi­lieren.