Hradecky patzt, Mateta sorgt für Verwirrung und Naldo rangelt mit Ibisevic: Vorhang auf für die 11 des achten Spieltags.
Naldo
Dass Naldo ein mutiger Mann ist, wissen wir spätestens, seit er sich getraut hat, als Co-Trainer auf Schalke anzufangen. Dass er ein verdammt mutiger Mann ist, wissen wir spätestens seit gestern. Da kam es – angeblich – zu einer Rangelei mit Vedad Ibisevic. Was wir uns in etwa so angenehm vorstellen wie eine Ganzkörpermassage von Edward mit den Scherenhänden. In der Liste von Dos & Don’ts für Co-Trainer taucht eine Klopperei mit einem erfahrenen Spieler zwar eigentlich unter den Don’ts auf, aber in der Liste von Naldos & Naldon’ts sieht die Sache schon wieder anders aus. Insofern: Hut ab vor so wenig Furcht!
Vedad Ibisevic
Dass Vedad Ibisevic ein mutiger Mann ist, wissen wir spätestens, seit er sich getraut hat, einen quasi komplett von Siegprämien abhängigen Vertrag auf Schalke zu unterschreiben. Dass er ein verdammt mutiger Mann ist, wissen wir spätestens seit gestern. Da kam es – angeblich – zu einer Rangelei mit Naldo. Was wir uns in etwa so angenehm vorstellen wie eine Beziehung mit Jana aus Kassel. In der Liste von Dos & Don’ts für erfahrene Spieler taucht eine Klopperei mit dem Co-Trainer zwar eigentlich unter den Don’ts auf, aber sogar die Liste von Dos & Don’ts hat Angst vor Vedad Ibisevic. Insofern: Hut ab vor so wenig Furcht!
Mark Uth
Was die Wutrede von der Uthrede unterscheidet? Nach einer Wutrede sind wir emotional angestachelt, sauer gar, und würden gerne rangeln, egal mit wem (Ausnahmen: Ibisevic und Naldo). Nach einer Uthrede hingegen sind wir nicht sauer, im Gegenteil, wir sind ein bisschen traurig und würden gerne irgendeinen Fußballer in den Arm nehmen und zehn Minuten einfach nur festhalten. Zum Beispiel Mark Uth.
Jean-Philippe Mateta
Freiburg, 22.11.2020, 14:00 Uhr: Die Mainzer Mannschaft kommt am Stadion an, steht am Einlasstor – und dann wird erstmal Fieber gemessen. 36,9 bei Daniel Brosinski? Ist in Ordnung. 36,2 bei Levin Öztunali? Alles klar. 37,0 bei Alexander Hack? Ach, ist ja nicht mal erhöhte Temperatur, wird schon ok sein. Und dann kommt Philipp Mateta. Und der Messende wird unruhig, schaut ungläubig auf seine Thermometer-Anzeige, ruft einen Kollegen herbei, beide schütteln den Kopf, überlegen, bitten um Hilfe bei der Vorgesetzten. Bis einer aus der Mainzer Delegation vorsichtig fragt, was denn los sei. „Naja, ähm, also“, sagt die offensichtlich ebenfalls verwirrte Vorgesetzte, während sie sich am Kopf kratzt. „Es klingt jetzt sicher komisch, so etwas haben wir hier auch noch nicht erlebt, aber ihr Spieler hier, der Herr Jean-Philippe Mateta, der ist, wie soll ich es formulieren… eiskalt?“ Gelächter auf Mainzer Seite. „Oh man, der JP wieder! Aber keine Sorge, alles gut, hehe. Das ist bei dem vorm Tor immer so.“
Erling Haaland
Was ist besser als drei Tore in einer Halbzeit? Vier Tore in einer Halbzeit. Klingt nach komplizierter Mathematik, ist aber eigentlich ganz einfach. Man nehme einen Haaland, addiere ihn mit einem gut aufgelegten Brandt, multipliziere die Summe mit dem Produkt aus einem überforderten Aldarete und einem verängstigten Plattenhardt und zack – Viererpack in einer Halbzeit. Aber Achtung: Diese Rechnung wurde ohne die Bayern gemacht.
Youssoufa Moukoko
Glückwunsch an dieser Stelle an Youssoufa Moukoko, der sich seit Samstag im Jugendtreff als jüngster Bundesliga-Spieler aller Zeiten vorstellen kann. Wahnsinn. Umso beeindruckender, wenn man bedenkt, was wir mit 16 Jahren gemacht haben. Beziehungsweise wenn man bedenkt, was wir glauben, mit 16 Jahren gemacht zu haben, so genau wissen wir das nämlich leider gar nicht mehr, denn egal, was wir gemacht haben, wir waren dabei eigentlich immer bekifft. Hm. Egal.