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Es war die WM der Schmerzen. Aus­ge­rechnet im Land der Pelés, Gar­rin­chas, und Zicos fei­erten die Treter und Klopper ein blu­tiges Come­back. Bei­spiel gefällig: Beim Spiel Bra­si­lien gegen Kolum­bien wurden ins­ge­samt sage und schreibe 54 Fouls gezählt. Aber nur vier Ver­war­nungen in Form einer Karte ver­teilt. Was wie­derum die zum Teil man­gel­haften Schieds­rich­ter­leis­tungen unter­streicht. Pro­mi­nen­testes Opfer der neu ent­deckten Grätsch­kultur: Neymar, der nach einem rüden (und nicht geahn­deten) Foul von Kolum­biens Zuniga bei­nahe im Roll­stuhl gelandet wäre.

Der Horror eines jeden Blatt­ma­chers: Wenn die fal­sche Über­schrift auf der Titel­seite in den Druck geht. So geschehen bei der nie­der­län­di­schen Tages­zei­tung Spitz“, die nach dem Halb­fi­nalaus der Elftal in Groß­buch­staben den Final­einzug beju­belte. Wir hoffen auf eine Pil­ger­fahrt im Wohn­mobil.

Die viel­leicht sym­pa­thischste Aktion eines deut­schen Natio­nal­spie­lers außer­halb des Platzes brachte Reser­ve­mann Kevin Groß­kreutz: Der Dort­munder lud BVB-Bus­fahrer Chris­tian Schulz nach Bra­si­lien ein und machte ihm für alle drei Vor­run­den­spiele Karten klar, außerdem zeigte er Schulz das sonst von der Außen­welt abge­schot­tete Team­camp Campo Bahia. Ob sich spä­tere Dort­munder Fuß­baller das Kon­terfei von Groß­kreutz auf die Wade ste­chen lassen werden?

Nach dem his­to­ri­schen 7:1 der Deut­schen gegen Bra­si­lien kochte das Netz über. #BRAGER war das meist­kom­men­tierte Sport­er­eignis in der Geschichte des Inter­nets, kein Medium, das nicht mit einer Viel­zahl an Gags auf­war­tete, die selbst Fips Asmussen ein aner­ken­nendes Nippen der Mütze her­vor­ge­lockt hätte. Inof­fi­zi­eller Sieger der spek­ta­ku­lärsten Reak­tion war für uns die bra­si­lia­ni­sche Zei­tung Meia Hora, die kom­plett auf eine Titel­seite ver­zich­tete und statt­dessen auf schwarzem Unter­grund mit weißer Schrift tex­tete: Es gibt heute keine Titel­seite. Wir können heute nicht lustig sein, wir schämen uns. Wir kommen morgen wieder.“ Dazu, mit einem Stern­chen gekenn­zeichnet, der Zusatz: Und wäh­rend ihr das lest…hat Deutsch­land noch ein Tor geschossen.“

Und weil den Spa­niern bei dieser WM nun wirk­lich gar nichts gelingen sollte, wurde Natio­nal­trainer Vicente del Bosque dabei gefilmt, wie er nach dem Aus­scheiden gegen Chile in den chi­le­ni­schen Mann­schaftsbus steigen wollte. Ein freund­li­cher Vol­un­teer klärte den ver­wirrten Welt­meis­ter­trainer von 2010 schließ­lich auf, der fand doch noch das rich­tige Gefährt.

Den gol­denen Stö­ckel­schuh für die opti­mis­tischste Spie­ler­frau, die gleich­zeitig sämt­liche Kli­schees über Spie­ler­frauen bestä­tigt, möchten wir an dieser Stelle Coleen Rooney ver­leihen, die mit sage und schreibe 15 Kof­fern nach Bra­si­lien reiste, nur um dann bereits nach der Vor­runde wieder packen zu müssen.

Tri­kot­tausch ist noch immer eine rüh­rende Ange­le­gen­heit. Da treten sich zwei erwach­sene Männer 90 Minuten lang wie blöde in die Beine, um nach dem Spiel ihre ver­schwitzten Leib­chen aus­zu­tau­schen. Und weil bereits alle Leib­chen ver­teilt waren, griffen Kroa­tiens Ivan Rakitic und Kame­runs M´Bia nach der Partie eben ein­fach ihre Buchsen. Wir warten auf den ersten Unter­ho­sen­tausch der Geschichte. Brems­spur als Zei­chen der Nächs­ten­liebe.

Wun­der­barer Mario Balotelli. Lang­weilig wird es mit dem Mann nie. Vor dem Spiel seiner Ita­liener gegen Uru­guay ver­langte Ita­liens Mit­tel­stürmer einen Kuss von der Queen, falls seine Mann­schaft die Urus aus dem Tur­nier schmeißen würde. Ita­lien verlor, die Queen blieb unge­knutscht.

Auch wenn die WM 2014 als eines der spek­ta­ku­lärsten Welt­tur­niere in die Geschichte ein­gehen wird, rich­tige Schnar­cher boten sich auch in Bra­si­lien. Nicht unbe­dingt dazu zählen würde man die Partie Chile gegen Aus­tra­lien (3:1), doch Spa­niens Vicente del Bosque ist schließ­lich eine Auto­rität, also wollen wir dem Mann glauben, wenn er sagt, dass diese Begeg­nung öde war. Ich bin bei der Ana­lyse des Spiels ein­ge­schlafen“, gab del Bosque zu Pro­to­koll. Und ver­passte dabei offenbar wich­tige Beob­ach­tungen, was seiner Mann­schaft schließ­lich das Aus gegen Chile ein­brachte. Was del Bosque für viele Nächte den Schlaf geraubt haben dürfte.

Hatten wir so auch noch nicht gesehen: Vor dem Grup­pen­spiel zwi­schen Frank­reich und Hon­duras schien die Sta­di­on­regie mit so mas­siven Ton­pro­blemen zu kämpfen zu haben, dass spontan auf das Abspielen der Hymnen ver­zichtet wurde. Der nicht gerade kin­der­freund­liche Text der fran­zö­si­schen Hymne geht übri­gens so:
Auf, Kinder des Vater­lands,
Der Tag des Ruhmes ist gekommen!
Gegen uns Tyrannei,
Das blu­tige Banner ist erhoben.
Hört ihr auf den Fel­dern
Diese wilden Sol­daten brüllen?
Sie kommen bis in eure Arme,
Um euren Söhnen, euren Gefähr­tinnen die Kehlen durch­zu­schneiden.
Zu den Waffen, Bürger,
Formt eure Truppen,
Mar­schieren wir, mar­schieren wir!
Unreines Blut
Tränke unsere Fur­chen!

Miroslav Klose geil zu finden ist ja nun nicht gerade schwer. Bei dieser WM gesellte sich dann noch ein neuer Fan der Klose-Gefolg­schaft hinzu: Pop­star Rihanna fei­erte den Rekord­tor­schützen auf ihrem Twitter-Profil aus­giebig. My Nigga Klose“, Da German bae“ – wir freuen uns schon auf den ersten gemein­samen Song. Mög­li­cher Titel: My Nigga, the Fisher“.