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Beim Dro­gen­schmuggel werden Dealer oft ein­falls­rei­cher als LSD-Kon­su­menten. Sie ver­ste­cken Kokain in Ted­dy­bären, Opium in Schmutz­wä­sche, Haschisch in Geh­hilfen. Einmal, in Ita­lien, fanden Fahnder sogar ein Surf­brett, das aus reinem Kokain bestand. Legendär ist auch der kolum­bia­ni­sche Schmuggler, der in seiner Augen­höhle Drogen trans­por­tierte – hinter einem Glas­auge!
 
Nun also ver­suchte ein Dro­gen­ring über eine halbe Tonne Kokain aus dem kolum­bia­ni­schen Cali nach Sant­iago de Chile zu schmug­geln – in zwei Fan­bussen der Fuß­ball-Natio­nal­mann­schaft, die auf dem Weg zum Aus­wärts­spiel im Anden­staat war. Die 575 Kilo­gramm Kokain und Koka­paste sollen unter den Sitzen sowie im Boden der Autos gesteckt haben. Die Fahnder fanden die Drogen nahe der perua­ni­schen Grenze, und die Fans mussten in anderen Bussen und per Bahn zum Spiel reisen.
 

 
Dass der Fuß­ball in all seinen Formen ein idealer Träger ist, um Drogen zu trans­por­tieren, liegt auf der Hand. Es ist eine Allianz, die nur Posi­tives ver­spricht: Alle lieben Fuß­ball – und, nun ja, (fast) alle lieben Drogen. Und sowieso: Für Teddys oder Auto­reifen haben Dro­gen­fahnder heute ver­mut­lich nicht mal mehr ein müdes Lächeln übrig.
 
Besser wollte es Anfang Juli 2010 ein Dro­gen­ring aus Kolum­bien machen. Die Schmuggler model­lierten ein­fach den WM-Pokal aus elf Kilo Kokain nach und fixierten ihn mit Aceton. Dabei arbei­teten sie sehr detail­ver­liebt: Die Tro­phäe war golden, 36 Zen­ti­meter hoch, und am Sockel hatte er grüne Streifen. Blöd nur, dass die Fahnder am Flug­hafen so sehr im WM-Fieber waren, dass sie das Ding mal hoch­halten wollten – und dabei bemerkten, dass es sich um Kokain han­delte.

Sechs Kilo Drogen in der Unter­hose
 
Aber was nützen die besten Fuß­ball­de­vo­tio­na­lien – Tri­kots, Pokale, Schuhe, Medaillen – als Träger, wenn der Kurier sich ama­teur­haft anstellt? Also ver­pflichtet man am besten Profis. 
 
So wie zum Bei­spiel Byron Moreno. Der Fifa-Schieds­richter war um die Jahr­tau­send­wende vor allem dafür bekannt, dass er rigoros durch­griff. Im Jahr 1998 stellte er in einem Spiel mal sechs Spieler vom Platz. Später erlangte der Ecua­do­rianer Bekannt­heit, weil er im WM-Ach­tel­fi­nale zwi­schen Süd­korea und Ita­lien Fran­cesco Totti vom Platz stellte und den Ita­lie­nern ein Tor aberkannte. Wenige Monate später wurde er in seiner Heimat für 20 Spiele gesperrt, weil er unter Ver­dacht stand, Liga­spiele mani­pu­liert zu haben.

Am 20. Sep­tember 2010 wurde Moreno auf dem John F. Ken­nedy Inter­na­tional Air­port ver­haftet. Er wollte sechs Kilo­gramm Heroin in die USA schmug­geln – in seiner Unter­hose. Sechs Kilo Drogen? Die hatte er 2002 auch schon. Aber nicht in der Unter­hose, son­dern im Blut­kreis­lauf“, sagte Gian­luigi Buffon, als er von der Ver­haf­tung hörte. Moreno musste für zwei­ein­halb Jahre ins Gefängnis.