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José Mour­inho erwies sich in der Stunde einer seiner größten Nie­der­lagen als guter Ver­lierer. Der als arro­gant und ego­zen­trisch ver­schrieene Trainer des spa­ni­schen Fuß­ball-Rekord­meis­ters Real Madrid gra­tu­lierte jedem ein­zelnen Spieler von Sporting Gijon zu derem his­to­ri­schen 1:0‑Sieg im Estadio Sant­iago Ber­nabéu, das zugleich alle Meis­ter­schafts­träume der König­li­chen platzen ließ. Acht Punkte auf­zu­holen ist fast unmög­lich“, sagte Mour­inho, der nach neun Jahren und 150 Spielen wieder einmal ein Meis­ter­schafts­spiel vor eigener Kulisse verlor.

Mour­inho hatte seit seinem Amts­an­tritt im Sommer 2010 alle 14 Liga-Heim­spiele mit Real gewonnen. Seine letzte Heim­nie­der­lage als Ver­eins­coach in einem Meis­ter­schafts­spiel datiert vom 23. Februar 2002, als der Por­tu­giese mit dem FC Porto 2:3 gegen den SC Beira Mar unterlag. Anschlie­ßend hielt Mour­inho seine Weste bei den Sta­tionen FC Chelsea und Inter Mai­land sauber. Letzte Heim­pleite: 23. Februar 2002 Titel­ver­tei­diger und Erz­ri­vale FC Bar­ce­lona nutzte am späten Sams­tag­abend die Gunst der Stunde und ver­grö­ßerte mit dem 1:0 (0:0) beim bis dato dritt­plat­zieren FC Vil­lar­real den Vor­sprung auf acht Punkte bei noch acht aus­ste­henden Spielen. Natio­nal­spieler und Shakira-Freund Gerard Pique (67.) ließ mit seinem Treffer bei den Kata­lanen die Puppen tanzen. Die Mathe­matik sagt, dass wir den Titel noch nicht ver­loren haben. Aber objektiv betrachtet ist die Lücke zu groß“, sagte Mour­inho: Glück gehört zum Fuß­ball. Unser Gegner hatte alles, und wir keins.“ Mit dem Glück hadern wird vor allem der deut­sche Natio­nal­spieler Sami Khe­dira, der wie Mesut Özil 90 Minuten auf dem Platz stand. Der ehe­ma­lige Stutt­garter, nicht gerade als Tor­jäger bekannt, hätte fast allein die Pleite ver­hin­dern können. Doch die beiden Groß­chancen des Mit­tel­feld­spie­lers (83./90.+4) wurden jeweils in letzter Sekunde auf der Linie von den auf­op­fe­rungs­voll kämp­fenden Gästen geklärt. Die Sache ist gelaufen“ Man kann der Mann­schaft keinen Vor­wurf machen, wenn der Ball ein­fach nicht ins Tor will. Es ist bitter, zu ver­lieren, wenn man so viele Chancen hat“, sagte Spa­niens Welt- und Euro­pa­meister Sergio Ramos, der die Meis­ter­schaft eben­falls abhakte: Rea­lis­tisch betrachtet ist es gelaufen. Es werden nur noch sehr wenige Punkte ver­teilt.“ Titel­ver­tei­diger Bar­ce­lona musste im Sta­dion El Madrigal einige Schreck­se­kunden über­stehen, allein Schluss­mann Victor Valdes ret­tete den Kata­lanen das tor­lose Remis zur Pause. Barca, dass ohne den gesperrten Xavi und zunächst auch ohne Welt­fuß­baller Lionel Messi auf­ge­laufen war, benö­tigte eine Stan­dard-Situa­tion zum Sieg­treffer. Nach einem Eck­ball ver­län­gerte Sergio Bus­quets per Kopf auf Pique, der den Ball am Fünf­me­ter­raum mit der Brust stoppte und in die Maschen jagte. In der Schluss­phase war es erneut Valdes, der mit einer Glanz­pa­rade gegen Santi Car­zola (85.) die drei Punkte fest­hielt. Das war ein großer Schritt in Rich­tung Titel. Wir müssen jetzt so wei­ter­ma­chen. Real wird nie auf­geben, aber wir haben es selbst in der Hand“, sagte Tor­schütze Pique.