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In der his­to­ri­schen Beur­tei­lung von Mats Hum­mels herrscht in der Wis­sen­schaft weit­ge­hende Einig­keit. Hum­mels gilt als einer der besten Innen­ver­tei­diger der Welt. Es gibt jedoch auch eine kleine Fach­rich­tung, die diese Mehr­heits­mei­nung in Zweifel zieht, die bei Hum­mels gerade in der Kern­kom­pe­tenz eines Ver­tei­di­gers, dem Ver­tei­digen, grobe Defi­zite zu erkennen glaubt. Bei flüch­tigem Blick dürften sich seine Kri­tiker schon in der Anfangs­phase des Spiels zwi­schen Deutsch­land und Spa­nien bestä­tigt gefühlt haben. Nach einem Pass von Andres Iniesta stand Rodrigo in seinem Rücken völlig frei und traf zum 1:0 für die Gäste.

Es war nicht per­fekt ver­tei­digt, weil ich glaube, dass es mög­lich gewesen wäre, es zu ver­tei­digen“, sagte der Innen­ver­tei­diger des FC Bayern. Das ehrte ihn. Wer aber ein biss­chen Ahnung vom Fuß­ball hat, weiß, dass der Fehler nicht bei ihm gelegen hatte. Natür­lich kann man Iniesta mit seinen feinen Füßen vor dem eigenen Straf­raum unbe­drängt passen lassen; aber dann kann man den Ball eigent­lich auch gleich zum Anstoß­kreis tragen. Iniesta spielte genau in dem Moment, in dem Hum­mels den Schul­ter­blick ein­setzte, um zu erkunden, wie sich Rodrigo posi­tio­nieren würde. Timing Laufweg, Timing Pass waren fan­tas­tisch“, sagte Hum­mels.

Wer hält mit wem mit?

Der Innen­ver­tei­diger der deut­schen Natio­nal­mann­schaft wirkte nicht nur in dieser Situa­tion leicht über­for­dert; in der Anfangs­phase ver­suchte er sich mit einigen langen Bällen, die ver­läss­lich ins Nichts flogen. Hum­mels schien sich selbst ein Rätsel, er haderte mich sich und seiner Mann­schaft, und nie­mand hätte zu diesem Zeit­punkt gedacht, dass er nach dem Spiel sagen würde: Es macht richtig Spaß auf dem Platz.“ Mitte der ersten Halb­zeit wurden die Deut­schen stärker, und spä­tes­tens in der zweiten Halb­zeit war auch Mats Hum­mels eine ver­läss­liche Größe, an dem die Angriffe der Spa­nier immer wieder ein vor­zei­tiges Ende fanden. In gewisser Weise stand er damit sinn­bild­lich für die Ent­wick­lung seines Teams.

Dass das Test­spiel in Düs­sel­dorf 1:1 enden würde, schien nach den ersten 15 Minuten nicht beson­ders wahr­schein­lich. Es war schon beein­dru­ckend, was die Jungs da ver­an­staltet haben. Das Mit­tel­feld war sehr genial unter­wegs“, sagte Hum­mels. Er meinte damit nicht das eigene Team. Er meinte die Spa­nier, die zwi­schen 2008 und 2012 alle Titel im Welt­fuß­ball geholt hatten; dass sie zuletzt leer aus­gingen, bei der WM 2014 gar in der Vor­runde schei­terten, hat zu der irrigen Ansicht geführt, dass eine große Ära unwie­der­bring­lich zu Ende sei. Spa­nien wird bei der WM auf jeden Fall eine gute Rolle spielen“, sagte Timo Werner, der junge Stürmer der Natio­nal­mann­schaft. Man hat teil­weise schon gesehen, dass die mit uns mit­halten können, was das Spie­le­ri­sche angeht.“