Der Berater Nicola S. gaukelte einem Schweizer Nachwuchsspieler vor, der 1. FC Köln wolle ihn verpflichten. Eventuell sind noch weitere Spieler auf den Betrüger reingefallen.
Kam Ihnen der Vertrag nicht dubios vor?
Wir haben von der ganzen Sache erst Anfang Januar erfahren. Also erst, als der 1. FC Köln den Vertrag vorliegen hatte und natürlich intervenierte. Zu Zurap Memeti und seinem Vaters gilt es zu sagen, dass die beiden die nötige Vorsicht gezeigt haben. Sie haben sich möglichst alle gemachten Aussagen schriftlich bestätigen lassen.
Sie haben nicht mitbekommen, dass Zurap dreimal die Woche zu Nicola S. gefahren ist?
Nein. Er ist ja kein Profispieler. Er ist ein Schüler, der gerade sein Handelsdiplom macht. Ein paar Mal die Woche kommt er zum Training, aber er ist nicht rund um die Uhr im Verein.
Und seine Eltern?
Sein Vater ist ein sehr bodenständiger, vorsichtiger und pragmatischer Mensch. Auch für ihn war es immer wichtig, dass Zurap zuerst die Ausbildung abschließt und neben dem Fußball ein sicheres zweites Standbein hat. Aber natürlich haben sich beide gefreut, als sie glaubten, dass es mit Fußball klappen könnte. Zurap meldete sich von der Schule ab, um sich auf den 1. FC Köln zu fokussieren – er hat nun ein Jahr verloren.
Wie geht es bei Zug weiter?
Er spielt wieder, ganz normal. Gegen ihn gibt es ja keine Vorwürfe. Aber natürlich sehen wir uns nun in der Pflicht. Wir wollen präventiv arbeiten und unsere Spieler besser über Berater und Scouts informieren. Außerdem bitten wir die Eltern, mit uns Kontakt aufzunehmen, wenn sie von Spielerberatern kontaktiert werden. Und wir klären jetzt, ob weitere Fälle vorliegen, in denen Nicola S. versucht hat, Spieler von uns zu kontaktieren. Bislang ist dies ein Fall, den wir so nie für möglich gehalten hätten. Wir warten entsprechend gespannt auf den Ausgang eines möglichen Verfahrens in Köln und die vollständige Aufklärung der Tatsachen.