Fußball und Radio bilden immer noch eine untrennbare Einheit. Darum haben wir zum „Welttag des Radios“ die besten Bilder von Fußballern, Fans und Funktionären am Radio.
Hach, früher war mehr Radio. Da brauchte es keine vereinsamenden Echtzeitticker. Man kam vor dem gemeinschaftlichen Gerät mit einem Humpen Bier zusammen, lauschte den ewigen Wellen und stellte sich das Spiel vor. Wie diese Herren beim Rückrundenauftakt 1974.
Auch an der Spieler-Fan-Bindung hat das Radio einen großen Verdienst. Anhänger wurden damals nicht von Spielern mit kalter Celebrity-Attitüde auf Distanz gehalten: Wer ein Radio dabei hatte, wurde gemocht. Karlheinz Volz und Roland Wieda von den Kickers Offenbach hören hier nach Abpfiff noch am Platz hin, ob die Konkurrenz im Abstiegskampf gepunktet hat.
Sogar im Stadion war das Radio mit seinen ausufernden Live-Übertragungen über Jahrzehnte treuer Informationsübermittler. Dieses Ehepaar sah Rot-Weiß Essen gegen SG Union Sollingen verlieren und fieberte per Transistorradio einer Niederlage der Konkurrenten um die Aufstiegsplätze entgegen.
Irgendwann war die UKW-Ärs zu Ende. Das Radio wurde schleichend ersetzt. Fußballfans holten ihre staubüberladenen Apparate nur mehr vor existenziellen Alles-Oder-Nichts-Spielen aus dem Schrank. Ein Fan von Newcastle United kneift hier seine Augen zu, weil Aston Villa bei bei Manchester United verlieren sollte, damit sein Team die Klasse hält. Manchester gewinnt zwar knapp, doch Newcastle verliert und steigt ab. Augen besser zu lassen.
Eine ähnliche Achterbahnfahrt am Apparat erlebte dieser Leverkusen-Fan beim Saisonfinale 2002. Das Ende nach dem 90-minütigem Auf und Ab: Dortmund gewinnt doch, Leverkusen ist nur Vizemeister.
Dieser Energie-Cottbus-Fan beweist: Mit Sonnenbrille und ausgefahrener Antenne hat Radiohören im Stadion seinen Retro-Charme nicht eingebüßt.
Mit der richtigen Wahl des Sonnenbrillenmodelles kann man dabei mitunter sogar spacig wirken.
Radiohören während eines Fußballspiels kann in Extremfällen übrigens zu Magenkrämpfen, Schreianfällen und Verzweiflungstränen führen. Für Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Oder diesen Mainz-Fan.
»Finales Zittern im Stadion mit Radio« Teil 4025: Manchester-United Fans erlebten 2012 eine Herzschlagniederlage. In der Nachspielzeit holte sich Manchester City im Fernduell den Titel.
Auf Last-Minute-Meistertitel-Verluste hätten Radio-Journalisten Rudi Assauer am 19. Mai 2001 lieber nicht ansprechen sollen.
Wofür Radio im Fußball heute sonst noch gut ist? Dortmund-Fans protestierten 2012 mit der Nostalgie-Symbolik des Radios in Hamburg gegen die zu hohen Eintrittspreise. Sie drehten das Radio auf und verfolgten das Spiel vor dem Stadion.
Heutzutage auch noch eine Funktion des Radios: Fans, die während den letzten Minuten eines Entscheidungsspiels nervös ein paar Runden mit dem Auto um den Block drehen, mit Stimmen vom Spiel versorgen. Queens Park Rangers Trainer Neil Warnock stellt die NPower Championship Trophy hier vor dem Interview ganz sittlich ab.
Und eine Plattform für Interviews bieten, bei denen Markus Weinzierl in einem unglücklichen Moment abgelichtet wird.