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Die Bedro­hung hat sich lange ange­deutet, doch alle War­nungen wurden igno­riert. Nun breitet sich das Böse immer schneller aus. Ein Groß­teil der Fuß­ball-Fans schaut nur noch fas­sungslos zu, For­scher spre­chen bereits von Ame­ri­ka­ni­sie­rung“ oder Bas­ket­bal­li­sie­rung“, der Politik sind die Hände gebunden. Es han­delt sich um jene falt­baren Papp­stücke, die auf den Sitzen der Zuschauer bereit gelegt werden – eine Falle von Mar­ke­ting­ex­perten, die Ver­eine unter­wan­dern und ihre per­fiden Stra­te­gien wahl­weise aus China, im schlim­meren Fall aus dem ZDF-Fern­seh­garten impor­tieren.

Ahnungs­lose Tri­bü­nen­be­su­cher greifen zu und ent­le­digen sich in Sekun­den­schnelle ihres erlernten Habitus‘. Syn­apsen schrumpfen auf den Stand der früh­kind­li­chen Phase zurück, das Sprach­zen­trum bricht kom­plett zusammen. V‑Leute berichten:

Die Zuschauer auf den Tri­bünen schauen erst skep­tisch, dann schnappen sie sich die Klatsch­pappen, häm­mern auf die Hand oder eine Stange. Erst langsam, dann immer schneller. Dar­aufhin freuen sie sich über das Echo ihres Klat­schens. Sie werden ange­sta­chelt, apa­thisch, geben komi­sche Laute von sich. Sie klat­schen auch bei Gesängen des Geg­ners, Musik­ein­spie­lungen oder beim Toi­let­ten­gang. Nicht wenige hauen so lange drauf los, bis die Pappen reißen. Dann zeigen sie ihrem Neben­mann stolz die Ein­risse. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, ich würde es nicht glauben.“

Noch erschre­ckender: Die Pro­pa­ganda läuft. Immer wieder werden Klatsch­pappen als für den Fuß­ball stim­mungs­bil­dendes Mittel ange­priesen. Ver­schwiegen wird, dass der 4/4‑­Takt-Brech­reiz dem mono­tonen Vuvuzela-Lärm in nichts nach­steht, dabei Gesänge und Atmo­sphäre schlicht über­tönt. Eine Kako­phonie des Grauens, die dem Raunen, den Rufen, den Schreien, mithin den gesamten Reso­nanz­mög­lich­keiten eines dyna­mi­schen und vibrie­renden Sta­dions den Garaus macht.

Wer nun auf den Erfolg der Klatsch­pappen in anderen Sport­arten hin­weist, dem sei emp­fohlen, mal mit Eis­ho­ckey­fans auf den Stehr­ängen zu spre­chen, was sie davon halten. Wer Klatsch­pappen als beson­ders fried­li­chen Stim­mungs­ma­cher ansieht, der soll sich als Unbe­tei­ligter mal 90 Minuten neben einen Klatsch­pappen-Häm­merer setzen. Und dem sei dann eine Text­stelle in einem Kettcar-Song emp­fohlen:

Wenn das der Frieden ist, lass nie­mals Krieg sein.“