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Seite 2: Bernat! Alonso! Thiago! Lahm!

Juan Bernat
Dinge, die Ricardo Qua­resma – ehe­mals FC Bar­ce­lona, ehe­mals Inter Mai­land, ehe­mals Bes­iktas Istanbul, aktu­eller por­tu­gie­si­scher Natio­nal­spieler und inzwi­schen beim FC Porto unter Ver­trag ste­hend – durch den Kopf gingen, als er sich zur Pause für einen 18-Jäh­rigen aus­wech­seln ließ:
Juan Bernat
Juan Bernat
Juan Bernat
Juan Bernat
Juan Bernat

Xabi Alonso
Wenige Stunden vor dem gest­rigen Spiel wurde Xabi Alonso übri­gens darauf ange­spro­chen, ob er nach seinem miesen Auf­tritt im Hin­spiel nervös sei. Psy­chi­sche Belas­tung. Druck. Extrem­si­tua­tion. Solche Sachen. Und Xabi Alonso ant­wor­tete:

Der Spa­nier bewies im Rück­spiel, was man sich eigent­lich längst hätte denken können: Dass diesem Typ auch dann nicht die Nerven flat­tern, wenn er auf einem klapp­rigen Einrad mit zwei gereizten Löwen­müt­tern auf den Schul­tern, einen Hoch­seil­stunt über den Krater eines aktiven Vul­kans voll­führen müsste. Dass der Mann nicht ohne Grund Welt­meister, Euro­pa­meister und zweimal Cham­pions League-Sieger geworden ist, durfte die Welt­öf­fent­lich­keit ges­tern mal wieder 90 Minuten lang stau­nend beob­achten. Und wie ein gefei­erter Kon­ditor, der nach ein­ein­halb Stunden purer Fan­tasie, Stil und Klasse seine Torte mit der schönsten Kir­sche vom Baum schmückt, hob Alonso in der 88. Minute noch einen Frei­stoß direkt ins Netz. In sol­chen Momenten möchte man sein gesamtes Leben ein­tau­schen, nur um mit Xabi Alonso zwei Tage am Stück lange Bälle zu treten.

Thiago
Für Thiago gehen einem langsam die Super­la­tive aus“, warf ges­tern irgend­wann Mitte der zweiten Halb­zeit Kom­men­tator Wolff Fuss die Flinte ins Korn. Wir ver­su­chen es mal. Thiagos Leis­tung gegen den FC Porto war in etwa so beein­dru­ckend – wie ein Ein­bei­niger, der den Berlin-Mara­thon in Best­zeit absol­viert, auf den 42,195 Kilo­me­tern eine Formel gegen den Welt­hunger findet, die Ukraine-Krise beendet, Wla­dimir Putin dazu über­redet, den Rest seines Lebens als Rosen­züchter in einer Dat­sche im Speck­gürtel von Moskau zu ver­bringen und im Ziel­ein­lauf dafür sorgt, dass alle Pegida-Demons­tra­ti­ons­teil­nehmer ihr Wohn­zimmer für eine Flücht­lings­fa­milie her­richten. Und hatten wir schon erwähnt, dass unser Ein­bei­niger taub, stumm und blind ist? Er nach zwei Kilo­me­tern einen zwei­fa­chen Bän­der­riss erleidet? Bei Gegen­wind in Orkan­stärke läuft? Seinen Turn­schuh aus eben jenem Mate­rial gebaut hat, mit dem er zuvor Ras­sismus und Homo­phobie null und nichtig gemacht hat?

Philipp Lahm
Täuschte der Ein­druck oder war Philipp Lahm ges­tern überall? Nein, er täuschte nicht, denn Pep Guar­diola ließ seinen Kapitän wäh­rend der 90 Minuten auf sage und schreibe vier ver­schie­denen Posi­tionen agieren. Er begann auf der Robben-Posi­tion, dann im zen­tralen Mit­tel­feld, kurz mal als Rechts­ver­tei­diger und schließ­lich im offen­siven Mit­tel­feld. Und wir dachten immer, moderne Fuß­baller werden schon im Alter von vier Jahren mit sämt­li­chen zur Ver­fü­gung ste­henden Mit­teln auf eine ein­zige Spe­zi­al­po­si­tion trai­niert, die sie dann ihr Leben lang spielen. Doch dieser Lahm scheint als Halb­starker Teil des Treadstone“-Projekts geworden zu sein, wo er Jason-Bourne-artig mit allen Talenten dieser Welt aus­ge­stattet wurde. Sagen wir es ruhig: Philipp Lahm ist der größte Streber des Welt­fuß­balls, macht eigent­lich immer alles richtig und meis­tens alles besser als richtig, muckt dabei nie groß auf und spult sein Über­flieger-Pro­gramm noch dann durch, wenn ihm die Prolls aus der Ober­stufe in die Brotbox gepin­kelt haben. So einen würden wir viel­leicht nicht zu unserem 16. Geburtstag ein­laden. Dafür aber aner­kennen, um was für eine Aus­nah­me­erschei­nung es sich han­delt.