Hasst Uli Hoeneß den FC Bayern zum Meistertitel? Oder holt Aubameyang die Schale? Und was zum Geier macht eigentlich die Hertha da oben? Unsere Rückrundenvorschau weiß Antworten.
Borussia Mönchengladbach
Bundesliga: Platz 4
DFB-Pokal: ausgeschieden im Achtelfinale
Es kamen: Jonas Hofmann (Dortmund), Martin Hinteregger (RB Salzburg)
Es gingen: -
Das ist außerdem neu:
Aktive Nachwuchsplanung bei Borussia Mönchengladbach – und diesmal müssen alle mit anpacken. Trainer André Schubert sollte sich am Donnerstag auf der Pressekonferenz zu Holger Badstubers Kritik am deutschen Nachwuchs äußern. Der Trainer der Gladbacher fügte lakonisch an: „Andre Hahn ist übrigens heute Nacht Vater geworden.“ Herzlichen Glückwunsch auch von uns! Und während die Borussen-Fans selig „Und wir werden immer mehr“ sangen, konnte sich Max Eberl schon einmal mit der Kaderplanung 2032/33 befassen. Dann dürften die Zöglinge der aktuellen Stars im fohlenelf-fähigen Alter sein, ähnlich wie die Teenager Mo Dahoud und Andreas Christensen aktuell. Beide waren die Newcomer schlechthin während der überragenden Aufholjagd der Borussia. Die Kehrseite der Medaille: Halb Europa soll hinter Dahoud her sein, Chelsea würde sich wohl im Sommer gerne wieder Christensen annehmen. Die Borussia muss sich also darauf vorbereiten, wenn all die Talente flügge werden. Alle sind gefordert, nicht nur André Hahn.
Die 11FREUNDE-Prognose: Nicht erst seit der neuen „Homeland“- und „True Detective“-Staffel wissen wir: Serien sind vollkommen überbewertet. Dies wird sich nun auch bis nach Mönchengladbach herumsprechen, wo sechs Niederlagen oder sieben Siege am Stück vollkommen aus der Mode sind. Alles schon mal da gewesen. Die Borussia wird zur Abwechslung mal vollkommen abwechslungsreiche Spieltage abliefern. Niederlage, Unentschieden, Sieg, Niederlage, Unentschieden, Sieg ist die Taktung – das macht insgesamt: 21 Punkte in der Rückrunde. Plus die 29 bisher macht das 50 Punkte. Also Platz fünf. Den wollen wir allerdings beim nächsten Eintrag Bayer Leverkusen versprechen, also Platz vier!
Bayer Leverkusen
Bundesliga: Platz 5
DFB-Pokal: Viertelfinale gegen Werder Bremen
Es kamen: -
Es gingen: -
Das ist außerdem neu:
Das Showtalent von Hakan Calhanoglu. In dieser Winterpause legte sich der türkische Nationalspieler ins Zeug für eine mögliche Nachfolge von Stefan Raab. Er interviewte seinen Mitspieler Kevin Kampl im Flugzeug, probierte sich im Football, Baseball, Basketball und in einer Freistoß-Challenge, trug einen kleinen Streit mit dem türkischen Motorrad-Weltmeister aus und machte sich mit einer Melone auf Alligatorensuche. Bestes Entertainment versprach Leverkusens Zehner dann auch gleich für die Rückrunde. Er habe zuletzt zu viel nachgedacht und werde sich in der Rückrunde steigern, sagte er. Nun wären Fußballer, die weniger nachdenken, keine große Überraschung in der Bundesligawelt, wohl aber ein Calhanoglu in Bestform. Selbst Rudi Völler monierte unlängst die Leistungsdelle des 21-Jährigen. Zwar schaffte er sieben Scorerpunkte in sechs Champions-League-Spielen, in der Liga waren es jedoch gerade einmal fünf. Calhanoglu steht damit symbolisch für die gesamte Bayer-Truppe: Wenn sie ihr Potenzial denn mal ausschöpfen, können sie eine echte Attraktion werden. In jeder Hinsicht, wie diese Winterpause auch zeigte.
11FREUNDE-Prognose:
Die Leverkusener wollen auf der rechten Seite noch einmal nachbessern, Mathieu Debuchy von Arsenal ist im Gespräch. Vom Papier her macht Bayers Elf ordentlich was her, allein die Offensive mit Karim Bellarabi, Calhanoglu, Stefan Kießling und Javier Hernandez ist – um mal endlich wieder Werner Hansch zu zitieren – ein „Knallbonbon“. Doch der Mannschaft wurde vorgeworfen, es in den entscheidenden Spielen gegen die Großen zu vermasseln. Zu naiv, zu unbeständig, zu unentschlossen, urteilte die Presse. Leverkusen startete immerhin den Gegenbeweis in der Generalprobe: Mit einem 1:2 gegen den VfL Bochum bewies das Team, dass es sehr wohl auch gegen die Kleinen richtig mies aussehen kann. Chapeau! Also: Bayer wird 2016 die Bayern und Dortmund schlagen und am Ende der Saison trotzdem auf Platz fünf einlaufen.
FC Schalke 04
Bundesliga: Platz 6
DFB-Pokal: ausgeschieden (2. Runde)
Es kamen: Allesandro Schöpf (FCN), Younes Belhanda (Kiew)
Es gingen:
Felipe Santana (Kuban Krasnodar), Kaan Ayhan (Frankfurt, Leihe), Kevin-Prince Boateng (AC Mailand)
Das ist außerdem neu: Clemens Tönnies hat sich mal wieder geäußert. Das Schweigegelübde brach der vom Boulevard hofierte „Kotelett-Kaiser“ aber nicht, um über Arbeitsbedingungen in Schlachtbetrieben zu diskutieren oder zumindest die Stellenzukunft von Bundesliga-Managern in Gelsenkirchen. Nein, Tönnies sprach ein Machtwort im Streit zwischen Lothar Matthäus und Horst Heldt. Loddar kritisierte Hottes Transferpolitik, was diesen zu dem schönen Satz verleitete: „Ich bezweifle, dass Matthäus je eine Vereinsbilanz in den Händen gehalten hat oder diese überhaupt fehlerfrei lesen kann.“ Die „Bild“ fragte mitleidig „Warum beleidigt Heldt Matthäus so böse?“ und schickte umgehend Tönnies als Streitschlichter zwischen die Parteien. Doch steckt nicht mehr dahinter? Wird jemand, der Oliver Kahn und Stefan Effenberg zum Bewerbungsgespräch ins malerische Rheda-Wiedenbrück geladen hat, nicht auch bei Lothar Matthäus schwach? Es wäre die wohl schönste Volte in der seit Monaten aufgeführten „Daily-Soap“ in der Stadt der tausend Feuer(herde). Denn um anständige Vereinsbilanzen hat sich beim FC Schalke schon seit Jahren keiner mehr geschert.
11FREUNDE-Prognose:
Der S04 muss monatelang auf seinen Kapitän Benedikt Höwedes verzichten, weil diesem wohl ein Hackentrick zum Verhängnis wurde. Dabei wird womöglich die Defensive zu einem ähnlich großen Sorgenkind wie die Offensive. Die Stürmer Klaas-Jan Huntelaar und Franco di Santo scheiterten 2015 vor dem Tor noch häufiger als der endlich verabschiedete Kevin-Prince Boateng bei seinen Medizinchecks. Immerhin präsentierte Horst Heldt mit Schöpf und Belhanda zwei frische Kräfte. Platz vier dürfte es für die Königsblauen in diesem Jahr wohl nicht werden, aber wie sagte unlängst ein kundiger Fan: Kein Problem, als Europa-League-Sieger ist Schalke sowieso für die kommende Champions League qualifiziert.