Während in Deutschland noch der Pokal das Wochenende dominiert, herrscht anderswo schon reger Ligabetrieb. Schweini trifft per Kopf und die Ligameister machen allerorts schon jetzt klar: Alles soll beim Alten bleiben.
Chicago Fire – Montreal Impact 3:2
Er ist mit 1,83m nicht sonderlich groß, doch bereits zu Bundesliga-Zeiten konnte Bastian Schweinsteiger zehn Kopfballtore erzielen. Und wahre Größe ist natürlich nicht messbar, sondern zeigt sich unter anderem darin, in den entscheidenden Momenten da zu sein. Schweini blieb im Spiel gegen Montreal lange hellwach und nickte erst in der 88. Minute ein – ins gegnerische Tor versteht sich. Verdientermaßen wurde er als »Man of The Match« ausgezeichnet.
West Ham – Manchester City 0:5
Citys Kader ist in der Breite so gut aufgestellt, dass es sich Pep Guardiola erlauben konnte, Sergio Agüero, Ilkay Gündogan und Bernado Silva beim Auswärtssieg zunächst auf der Bank zu lassen. Nach den Titelkandidaten dieser Saison befragt sagte Jose Mourinho daraufhin im britischen Fernsehen: »Manchester City, Tottenham Hotspur, Liverpool und die B‑Mannschaft von Manchester City.« Und das, während er im Old Trafford saß.
Manchester United – FC Chelsea 4:0
In genau jenem Old Trafford kam es immerhin zu einer kleinen Überraschung. Mourinhos zurzeit viel etwas Ex-Klub schlug im Duell der Legenden Ole-Gunnar Skolsjaer und Frank Lampard den Europa-League-Sieger aus London. Die Blues spielten ohne N’Golo Kanté und ohne Chance, United dagegen mit Neuzugang Harry Maguire und der jüngsten Elf des Spieltags: Der älteste Spieler der Red Devils war Jesse Lingard mit 26 Jahren.
FC Liverpool – Norwich City 4:1
Liverpools Torhüter Alisson Becker verletzte sich an der Wade und fällt nun sechs Wochen lang aus. Der für Becker eingewechselte Adrian kam vor der Saison von West Ham an die Anfield Road. Klopp sagte über ihn: »Er ist ein sehr selbstbewusster Kerl und er hatte ohnehin nicht vor, die kommenden Jahre auf der Bank zu sitzen.« Und irgendwo an einer Gracht in Brügge kann Simon Mignolet, der den Klub erst kürzlich verließ, nur müde lächeln. Ergebnistechnisch verlief der Saisonstart für Jürgen Klopps Jungs immerhin nach Maß.
FC Motherwell – Celtic Glasgow 2:5
Auch etwas weiter nördlich auf der Insel geht alles seinen gewohnten Gang: Achtmal in Folge wurde Celtic Glasgow zuletzt Meister. Nachdem die Mannschaft schon am ersten Spieltag den FC St. Johnstone mit einem satten 7:0 zurück ins schottische Perth geschickt hatte, machten die Grün-Weißen es am Samstag etwas spannender und gewannen nach 0:1‑Rückstand nur mit 5:2 gegen den FC Motherwell. Stürmer Ryan Christie führt die Torjägerliste nach zwei Spieltagen bereits mit vier Toren an.
Benfica Lissabon – FC Pacos de Ferreira 5:0
Die portugiesische Meisterschaft zeichnete sich in den vergangenen Spielzeiten auch nicht wirklich durch Abwechslungsreichtum aus: Seit 2014 wurde Benfica nur einmal nicht Meister, als der FC Porto 2017/18 den Titel holte. Das soll bloß nicht wieder passieren, dachten sich die Hauptstädter und begrüßten den Aufsteiger aus Paços de Ferreira mit einer geschmeidigen 5:0‑Packung im portugiesischen Oberhaus.
Paris Saint-Germain – Nimes 3:0
Gähn. PSG tut, was PSG in Frankreich eben so tut, und fertigt irgendeinen Statistenklub aus der Ligue 1 (diesmal war es Olympique Nimes) mal eben ab. Mit Julian Draxler und Thilo Kehrer in der Startelf. Und der beeindruckenden Arroganz, einen Ángel Di María einzuwechseln. Der dann nach Kylian Mbappé und Edison Cavani auch noch zum Torschützen wird.
Red Bull Salzburg – Wolfsberg 5:2
In der österreichischen Bundesliga feierte das Play-Off-System in der vergangenen Saison Premiere. Was dazu führte, dass Red Bull Salzburg zunächst nur mit fünf Punkten Vorsprung in die Meisterrunde einzog, dort dann aber mit zwölf Punkten Vorsprung gewann. Nach drei Spieltagen in der neuen Spielzeit steht die Reserve von RB Leipzig aber mit neun Punkten wieder an der Tabellenspitze, sodass sich auch die Österreicher im kommendem Jahr keine Sorgen um anstrengende Gefühligkeiten wie Spannung machen müssen.
Borussia Dortmund U19 – Wuppertaler SV U19 9:2
Mit 46 (!) Toren schoss sich Youssoufa Moukoko in der vergangenen Saison an die Spitze der Torjägerliste der U17-Bundesliga-West. Nun spielt er, wohlgemerkt im Alter von 14 Jahren, in der Dortmunder U19. Und schoss in der ersten Partie gegen den Wuppertaler SV sechs Tore. In einem einzigen Spiel. Das ist ein Drittel der Tore, die in der gesamten vergangenen Spielzeit der U19-Bundesliga-West zur Torjägerkrone reichten. »Der Junge wird eines Tages Profi«, sagt Moukokos Trainer Michael Skibbe. »Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«