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Sand­strände soweit das Auge blickt. Üppige Buchen­wälder rei­chen bis an hoch auf­ra­gende Dünen heran. An der Küste zwi­schen Nord-und Ostsee erstreckt sich ent­lang des Kat­tegat-Meeres die schwe­di­sche Pro­vinz Halland. Auf­grund des für skan­di­na­vi­sche Ver­hält­nisse aus­ge­spro­chen milden Klimas wird die Region auch schwe­di­sche Riviera“ genannt und von ört­li­chen Tou­ris­ten­füh­rern als ein Küs­ten­pa­ra­dies für Fein­schme­cker und Natur­lieb­haber“ ange­priesen. Auch pro­fi­tiere man von der Nähe zu Göte­borg, der zweit­größten Stadt des Landes, die nörd­lich an Halland grenzt. Kei­nerlei Ver­bin­dung gibt es hin­gegen zwi­schen der Pro­vinz und Erling Haa­land, dem momentan wohl besten Stürmer der Welt. Nur beide Namen ähneln sich. Und das scheinbar ein biss­chen zu sehr. Denn im Internet kommt es der­zeit zu fol­gen­rei­chen Ver­wechs­lungen — wobei die Pro­vinz ganz offenbar das Nach­sehen hat.

Erling Haa­land hat eine gigan­ti­sche Online-Prä­senz. Allein auf Insta­gram folgen dem 22-Jäh­rigen über 20 Mil­lionen Men­schen. Kein Wunder also, dass die Pro­vinz Halland mit ihren rund 300 Tau­send Ein­woh­nern im direkten Duell mit der Fan­ge­meinde des Angrei­fer­stars keine Chance hat. Die end­losen Such­an­fragen zum nor­we­gi­schen Fuß­baller ver­drängen immer häu­figer die Ergeb­nisse der Pro­vinz.

Popu­la­rität + Schreib­fehler = erstickte Online­prä­senz

Wir sind Halland. Er ist Haa­land“, schreibt Jimmy Sand­berg, der Direktor der lokalen Tou­ris­mus­be­hörde, in einem offenen Brief. Sand­berg ver­öf­fent­lichte sein State­ment über Linked in und möchte die Ver­wechs­lung so mög­lichst schnell aus der Welt schaffen. Ob auf Insta­gram oder direkt bei der Google-Suche: Wer nach der schwe­di­schen Pro­vinz sucht, bekommt fast nur noch Ergeb­nisse zum nor­we­gi­schen Fuß­ball­star ange­zeigt. Zu unserer Ver­zweif­lung werden all unsere Bemü­hungen, für Halland zu werben, aktuell ein­fach zunichte gemacht“, heißt es in dem offenen Brief. Denn auch unter dem Hasthag #Halland, mit dem die Pro­vinz wirbt, fänden sich nur noch Bilder des Fuß­ball­stars wieder. Die Popu­la­rität des Fuß­ball-Phä­no­mens in Kom­bi­na­tion mit dem Schreib­fehler erstickt unsere Online-Prä­senz völlig“, schreibt der depri­mierte Tou­ris­mus­di­rektor. In seinem Brief bittet Jimmy Sand­berg aus Halland daher auch, bei der Google-Suche auf die kor­rekte Schreib­weise zu achten.

Seit Erling Haa­land im Sommer zu Man­chester City wech­selte, ist es nicht nur für geg­ne­ri­sche Pre­mier-League Ver­tei­diger schwerer geworden. In einem Gespräch mit der BBC erklärt Sand­berg: Seit Haa­land bei Man­chester City ist und all diese Tore schießt, werden wir von seiner Prä­senz in unseren Hash­tags und in den Such­ma­schinen über­wäl­tigt“. Gerade in den letzten Wochen, in denen der Nor­weger Rekorde am Fließ­band bricht, sei es fast unmög­lich geworden, stö­rungs­frei für die eigene Region zu werben. Bei der Google-Bil­der­suche erschienen keine Sand­strände oder rote Schwe­den­häuser mehr, son­dern nur noch Bilder eines jubelnden Erling Haa­land im City-Trikot.

Es besteht die Gefahr, dass unsere Region zu einem ver­ges­senen Atlantis wird“

Tourismusdirektor Sandberg

Dies ver­an­lasst den Tou­ris­mus­di­rektor zu einer düs­teren Pro­gnose. Wenn nichts unter­nommen wird, besteht die Gefahr, dass unsere Region zu einem ver­ges­senen Atlantis wird, einem Ort, den man nur aus Erzäh­lungen und alten Schriften kennt.“ Seinen Brief beendet er dann jedoch ver­söhn­lich und wirbt um einen ganz beson­deren Urlaubs­gast: Wir würden Herrn Erling Braut Haa­land gerne zu einem Besuch in Halland ein­laden. So wie es viele Nor­weger Jahr für Jahr tun. Er würde sich hier zu Hause fühlen. Wir sehen uns nächsten Sommer in Halland, Herr Haa­land?“

Wer übri­gens aktuell von Deutsch­land aus im Internet nach Halland“ sucht, trifft mitt­ler­weile auf ein wei­teres Phä­nomen: Es mehren sich logi­scher­weise die Nach­rich­ten­ar­tikel über die digi­tale Ver­wechs­lung, die nun neben der Mel­dung Meinten Sie: Haa­land?“ auf­tau­chen. Einige Ant­worten auf Jimmy Sand­bergs Brief gab es der­weil auch schon. Ein User scheint die Eigen­heiten des Inter­nets beson­ders gut zu ver­stehen und wit­tert eine ein­ma­lige Chance für die Pro­vinz: Wenn Man­chester City die Cham­pions League gewinnt, schlage ich vor, dass ihr euren Namen für einen Monat offi­ziell zu Haa­land ändert“.