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Ein­fach nur schnöde zu sagen, die Arbeit von Hans van der Meer würde der 11FREUNDE-Redak­tion gefallen, wäre eine scham­lose Unter­trei­bung. Zu wenigen Foto­grafen pflegt unser Magazin eine so emo­tio­nale Ver­bin­dung wie zu diesem eigen­wil­ligen Nie­der­länder, was vor allem an dessen Foto­serie Euro­pa­platz“ liegt, die bis 2010 fünf Jahre lang ein selbst­ver­ständ­li­cher Teil jedes Heftes war. Danach hatten wir alle Bilder abge­druckt und weinten in unsere Kissen.

Die Euro­pa­platz-Bilder zeigen pro­to­ty­pisch, worum es Hans van der Meer geht: Foto­gra­fien von euro­päi­schen Ama­teur­fuß­ball-Plätzen, die sich nicht auf eine bestimmte Ecke des Spiel­feldes kon­zen­trieren, son­dern immer das große Ganze erfassen, idea­ler­weise auch, wie der Platz in die Land­schaft ein­ge­bettet ist. Auf diesen Fotos ließen sich unzäh­lige Ein­zel­heiten ent­de­cken: ein kon­ster­nierter Tor­hüter, wind­schiefe Trai­ner­bänke oder Wein­berge im Hin­ter­grund. Auf einem Bild aus Süd­frank­reich ist sogar ein Weih­rauch schwen­kender Priester zu sehen, der mal eben aus seiner Kirche kommt, um zu sehen, wie es nebenan beim Fuß­ball steht.

Die Rück­kehr des Raumes

Diese Fotos haben uns und unseren Lese­rinnen und Lesern des­halb so gut gefallen, weil sie zwei Glau­bens­sätze des 11FREUNDE-Kosmos bedienen. Ers­tens: Unter­klas­siger Fuß­ball ist genauso bedeutsam wie hoch­klas­siger. Und zwei­tens: Das Zau­ber­werk des Fuß­ball­gottes findet sich eher in ver­meint­lich mar­gi­nalen Details als im Zoom auf die um Auf­merk­sam­keit hei­schenden Haupt­dar­steller. Man kann auch sagen, Hans van der Meer gibt der Fuß­ball­fo­to­grafie den Raum zurück, der ihr zusteht – und der (warum auch immer) irgend­wann zugunsten eines bil­ligen Ober­flä­chen­reizes ver­schwunden ist.

Seither“ – um es mit den eigenen Worten des Foto­grafen zu sagen – bildet die typi­sche Foto­grafie eines Fuß­ball­spiels zwei Spieler und einen Ball vor einem unscharfen Hin­ter­grund ab, ohne einen Ein­druck davon zu ver­mit­teln, wo auf dem Platz sich dieses Hand­lungs­frag­ment ereignet.“ Um der Ödnis dieser oft aus­tausch­baren Bilder etwas ent­ge­gen­zu­setzen, reiste Van der Meer quer durch Europa, um das zu foto­gra­fieren, was ihn fas­zi­nierte, den lei­den­schaft­li­chen Fuß­ball der mit­tel­mä­ßigen Spieler in unteren Ligen, vor einer Kulisse, die mei­len­weit ent­fernt ist von voll­be­setzten Tri­bünen und über­dachten Sta­dien“. Und natür­lich Land­schaft, immer wieder Land­schaft.