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Seite 2: Schwarzmarktpreise von 1500 Euro

8. His­to­ri­sche 1:11-Niederlage
Ganz anders emp­fingen Reals Zuschauer die Spieler des FC Bar­ce­lona am 13. Juni 1943. Vor dem Spiel wurden Tril­ler­pfeifen ver­teilt, und Bar­ce­lonas Tor­hüter Luis Miró musste Wurf­ge­schosse fürchten. In der Halb­zeit­pause wei­gerten sich Barcas Spieler, wieder das Feld zu betreten. Als Uni­for­mierte sie dann doch zum Wei­ter­spielen zwangen, ver­loren sie das Spiel mit 1:11. Dieses Skan­dal­match wurde zur Geburts­stunde des El Clá­sico“, da sich an diesem Tag die poli­ti­sche Kom­po­nente der sport­li­chen Riva­lität mani­fes­tierte.

9. Schwarz­markt­preise von 1500 Euro
Die Bedeu­tung des Auf­ein­an­der­tref­fens lässt sich auch an drei Umständen ablesen. Auf dem Schwarz­markt werden für eine Ein­tritts­karte mit­unter bis zu 1500 Euro auf­ge­rufen, und der spa­ni­sche Fuß­ball-Talk“ sendet von Mit­ter­nacht an bis zum Spiel­be­ginn um 22.00 Uhr. Die spa­ni­sche Sport­zei­tung ver­öf­fent­licht täg­lich 15 Seiten zum Spiel.

10. Das Finale der Fla­schen“
Das Verbot, Fla­schen in spa­ni­sche Fuß­ball­sta­dien mit­zu­nehmen, rührt aus dem Jahr 1968 und von dem dama­ligen Pokal­fi­nale zwi­schen Real und Bar­ce­lona im Ber­nabeu-Sta­dion. Nach dem 1:0‑Sieg für Bar­ce­lona warfen ent­täuschte Real-Anhänger mit Fla­schen gen Spiel­feld und sorgten so dafür, dass der Pokal­sieger keine Ehren­runde drehen konnte. Glei­ches wider­fuhr aller­dings auch den Madri­lenen, als sie 1993 gegen Bar­ce­lona im Camp Nou den spa­ni­schen Supercup gewannen und wenig später mit einer Poli­zei­es­korte aus dem Sta­dion gebracht werden mussten.

11. Feier an der Stätte des Rivalen
Von einer Ehren­runde im Sta­dion von Madrid träumt Bar­ce­lona auch in diesem Jahr. Aus­tra­gungsort des Cham­pions League-Finals ist das Ber­nabeu-Sta­dion in Madrid. Somit hat der FC Bar­ce­lona nicht nur die Chance, als erste Mann­schaft den Cham­pions League-Pokal zu ver­tei­digen, son­dern auch den Tri­umph in der Spiel­stätte des großen Rivalen zu feiern.

12. Uner­reich­bare Zahlen
Um die sport­liche Aus­nah­me­stel­lung beider Klubs zu ver­an­schau­li­chen, reicht eine Auf­lis­tung ihrer Erfolge: Bar­ce­lona blickt auf 22 spa­ni­sche Meis­ter­schaften, 26 Pokal­siege und vier CL-Titel zurück. Real Madrid fei­erte 32 Meis­ter­schaften, 19 Pokal­siege und zehn CL-Tri­umphe. Bar­ce­lona zählt der­zeit über 175.000 Mit­glieder, Real Madrid 90.000.

13. Spa­lier stehen für den Rivalen
Eine der Meis­ter­schaften von Real Madrid hatte für den FC Bar­ce­lona einen beson­ders bit­teren Bei­geschmack. Es gibt die spa­ni­sche Tra­di­tion, dass Spieler des Meis­ters bei Errin­gung des Titels vor Sai­son­ende im dar­auf­fol­genden Spiel durch ein Spa­lier aus geg­ne­ri­schen Spie­lern auf den Platz geleitet werden. Dumm für Bar­ce­lona, dass sich der Rivale Real 2008 drei Tage vor dem Clá­sico“ die spa­ni­sche Meis­ter­schaft sicherte. So standen die Rot-Blauen Spa­lier für die König­li­chen“, die die Demü­ti­gung im fol­genden Spiel noch durch einen 4:1‑Sieg toppten.

14. Die gefor­derte Hul­di­gung
Seit 1905 trugen 32 Spieler die Tri­kots beider Ver­eine. Der erste Spieler war Luciano Luiz Raga (von Real zu Barca). Einer dieser Spieler, die auf beiden Seiten aktiv waren, war Samuel Eto’o, der 2005 bei der Meis­ter­schafts­feier in Bar­ce­lona für kurze Zeit seine Ver­gan­gen­heit in Madrid kom­plett aus­blen­dete und sang: Madrid, du Scheiß­verein, hul­dige dem Meister.“ Später ent­schul­digte sich Eto’o.

15. Fuß­ball im Para­dies
2009 deklas­sierte Bar­ce­lona den Erz­ri­valen mit 6:2 und zwang selbst die real-nahe Zei­tung As“ zu der Schlag­zeile: So spielt man Fuß­ball im Para­dies.“ Viele fühlten sich bei Barcas Gala zurück­er­in­nert an 1974, als Johan Cruyff die Kata­lanen zu einem unglaub­li­chen 5:0‑Erfolg im Ber­nabeu-Sta­dion führte. Einer der schönsten Tri­umphe aus Real-Sicht im El Clá­sico“ war das Spiel im Januar 1963, als der uner­reichte Sturm um Ferenc Puskás, Alfredo di Sté­fano und Fran­cisco Gento Bar­ce­lona im Camp Nou mit 5:1 zer­legte.

Über diesen Super­sturm des Weißen Bal­lets“ schrieb das Zeit-Magazin“ 1972: Carino – del Sol – di Sté­fano – Puskás – Gento. Nie wieder wird es einen sol­chen Sturm geben. Zehn Super­füße, 100 Hyper­zehen. Um das in einer anderen Dimen­sion zu ver­deut­li­chen, muss man sich vor­stellen, Bach, Mozart, Beet­hoven, Haydn und Händel hätten alle zusammen für den Fürst­bi­schof von Salz­burg kom­po­niert. Zur glei­chen Zeit, das gleiche Con­certo, am glei­chen Kla­vier. Mit Brahms auf der Reser­ve­bank.“

(u.a. zusam­men­ge­stellt aus dem absolut emp­feh­lens­werten Buch von Diet­rich Schulze-Mar­me­ling Barca oder: Die Kunst des schönen Spiels“, Werk­statt-Verlag, 2010)