Fotoshootings in Stuttgart, mieses Abgas in Wolfsburg und der erste Punkt für Eintracht Frankfurt II. Das ist die Elf des 4. Spieltags.
Robert Lewandowski
Jeden Morgen stehen wir auf, putzen die Zähne (oft), trinken einen Kaffee (meist), hoffen das Beste (immer). Dabei müssten wir es eigentlich besser wissen. Denn jedes verdammte Mal, wenn wir die Tür schließen, die Treppe runtergehen, zur Station sprinten, dann hatte der Bus schon Abfahrt. Ungefähr so müssen sich Gegner von Robert Lewandowski fühlen. Zurechtmachen, das Beste hoffen, loslaufen und dann: Lewandowski. Zwei Tore, zwei Vorlagen, immer wieder: Abfahrt.
Die Schüler der Gertrud-Bäumer-Realschule in Bielefeld
Weil der Inzididenzwert in Bielefeld zu hoch war, durften sich die Bayern nicht in der Kabine der Schüco-Arena umziehen, sondern mussten ins Kabuff der Gertrud-Bäumer-Realschule, die nur 50 Meter vom Stadion entfernt liegt. Was uns freut. Besonders für die Pennäler, die heute zur ersten Stunde Sport hatten. Und möglicherweise in die Kabine stürmten, um zu sehen, ob einer ihrer Vorgänger was hat liegen lassen: Eine Jerome-Boateng-Markenbrille, das Tom-Ford-Deo, die Schlüssel vom Lambo. Kommt alles in die Fundbox, Ehrensache.
Douglas Costa
Jahrelang saßen wir vor dem Fernseher und dachten uns beim Spiel der Bayern: „Jaha klar, da im Sturm, da könnte ich auch noch mitspielen.” Nun hat uns Douglas Costa gezeigt: Als Neuzugang bei den Bayern muss man sich einfach nur richtig herum auf den Rasen legen. Und wenn wir in irgendeiner Disziplin echte Fachexperten sind, dann ja wohl im Richtigrum-Hinlegen. Worauf noch warten, Hasan Salihamidzic?
Sebastian Rudy
Kassierte am Wochenende seine 100. Bundesliga-Niederlage. Was wir aber spätestens seit diesem Jahr sehen: Statistiken muss man immer in der Relation sehen. Und Rudy hat allein 23 Mal für Schalke gespielt. In diesem Sinne: Solide Quote.
Die jungen Wilden vom VfB Stuttgart
Fünfter Tabellenplatz, ein tadelloser Sieg in Berlin, erfrischender, temporeicher Offensivfußball: Wir wollen gar nicht die Assoziation zu den einst Jungen Wilden unter Felix Magath herstellen, aber irgendjemand im Großraum Stuttgart hat heute Morgen zahllose Lederjacken und eine sehr hässliche Fototapete bestellt.
Hertha BSC
33 Millionen Euro diesen Sommer investiert, Gerede vom Big City Club, Jens Lehmann fordert das europäische Geschäft. Der aktuelle Status: Platz 15, drei Punkte, als nächstes gegen Leipzig, Wolfsburg, Augsburg, BVB, Leverkusen. Wir würden nicht behaupten, dass es in Berlin demnächst brennen könnte, aber wie man so hört, sind die einstigen Brandschutzexperten des BER seit dieser Woche nicht mehr arbeitssuchend.
Eintracht Frankfurt II
Es hat ein bisschen gedauert, aber am vierten Spieltag hat auch die Zweitvertretung der Eintracht ihren ersten Punkt geholt, nach dem 1:1 gegen Union grüßen die Mini-Adler um Torwart Rönnow, Linksverteidiger Oczikpa, Kapitän Mascarell und Torschütze Paciencia immerhin nicht mehr vom letzten Tabellenplatz. Ein Achtungserfolg. Und wer weiß, vielleicht kann sich entgegen der ersten Eindrücke ja doch noch der ein oder andere Amateur für Spielzeit bei den Profis empfehlen!
Marvin Friedrich
Arne, Manuel, Marvin: Wer später mal Bundesliga-Innenverteidiger werde möchte, sollte über den Nachnamen Friedrich nachdenken. Wobei Marvin, der aktuelle Bundesliga-Friedrich, zuletzt ja viel mehr war als „nur“ ein Verteidiger, seine zwei Tore in zwei Spielen sorgten für vier Union-Punkte. Oder wie sie in Berlin sagen: Marvin-Win-Situation.
Marco Reus
Blöde Sache für Marco Reus, der mittlerweile 31 Jahre alt ist und somit 18 Jahre zu alt, um beim BVB noch einen Stammplatz zu besetzen. Umso schöner, dass er zwischendurch, wenn die jungen Hüpfer mal nicht so können oder nicht mehr weiterwissen oder einfach keine Lust haben, reinkommt und das entscheidende Tor macht. Wird er seinen Teamkollegen am Dienstag beim Altherren-Training sicher genüsslich unter die Nase reiben.
Niklas Füllkrug
Lange Zeit wurde über Niklas Füllkrug gelästert, er solle endlich mal die Lücke füllen. Dass der gute Mann dabei nicht an seine Zähne, sondern an den gesamten Bremer Kader denkt, ist ihm hoch anzurechnen.
Wolfsburger Effizienz
4 Spiele, 2:2 Tore, 4 Punkte. Jedes Mal, wenn wir sehen, mit wie wenig Einsatz Wolfsburg an Punkte kommt, müssen wir unausweichlich an unsere Abi-Zeit denken. Andererseits: Wenn wir richtig über effiziente Systeme aus Wolfsburg informiert sind, werden wir uns schon bald mit Messgeräten auf dem Teamklo verstecken müssen. Denn da dürfte was mit den Abgaswerten nicht stimmen.