Frank Rohde war als Kapitän des verhassten Stasi-Klubs BFC Dynamo Teil des Machtapparats der DDR. Und schaffte es trotzdem, sich nicht vom System verbiegen zu lassen. Für die aktuelle 11FREUNDE-Ausgabe #155 trafen wir ihn zum Interview. Hier lest ihr ein paar Auszüge.
»Transit war meine Lieblingsband, deren Sänger Egon Linde galt als Udo Lindenberg der DDR. Als ich später für den HSV spielte, lernte ich ihn kennen. Er lud mich ins Hotel Atlantik ein, hatte allerdings schon ein paar Gläser gefrühstückt und war dementsprechend schwer zu verstehen.«
»Es ist ja kein Geheimnis, dass sich viele meiner Kollegen als IM verpflichten ließen, die Gründe dafür sind mir nicht bekannt. Ich wollte mich jedenfalls nicht als Spitzel missbrauchen lassen und diesem psychischen Druck aussetzen.«
»Einmal tauchte beim BFC auch Günter Guillaume auf, der größte Spion der DDR, über den Willy Brandt gestolpert war. Der wurde uns doch tatsächlich als ›Kundschafter des Friedens‹ vorgestellt. Wir haben alle herzlich gelacht.«
»Nun, sicherlich war Berlin kein Nachteil Da gab es das Operncafé Unter den Linden, das Café Moskau oder das Haus des Lehrers am Alex. Da hingen immer die Boxer ab, außerdem die schärfsten Bräute.«
»Ich dachte, das Scheißteil (die Mauer, d. Red.) steht für immer. Dann gingen in Leipzig die ersten Montagsdemonstranten auf die Straßen und die Geschichte nahm ihren Lauf.«
»Als Medien die Wahrheit veröffentlichten, bin ich ins nächste Parteibüro, habe mein kleines rotes Partei-Buch auf den Tisch geknallt und gesagt: ›Hier, Keule, kannste wiederhaben. Mach ein Kreuz, ich bin raus!‹«
»Auf Kaltz‘ Tisch standen edle Rotweine aus Bordeaux, seine Lebensgefährtin spielte auf dem Klavier. Dolli und ich gaben uns das für ein paar Minuten, dann sagte ich zu Kaltz: ›Manni, jetzt hol mal fix die kalten Mollen aus dem Kühlschrank und sieh zu, dass dieses Geklimper aufhört!‹«
Das komplette Interview mit Frank Rohde lest ihr in 11FREUNDE #155 – jetzt am Kiosk und im App-Store