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Seite 2: Kimmich kann auch Innenverteidiger

Kim­mich hat beim Klet­tern ver­mut­lich sogar eine Dreh­leiter aus­ge­fahren. Er ist schließ­lich kein Mann für druck­sende Selbst­be­schei­dung, sein Ehr­geiz steht dem eines Lothar Mat­thäus kaum nach. Zum Begriff des Füh­rungs­spie­lers hat er ein kom­plett uniro­ni­sches Ver­hältnis, eines Tages möchte er Kapitän der Natio­nal­mann­schaft sein.

Letzt­lich ist nicht ent­schieden, welche seine beste Posi­tion ist

Fas­zi­nie­rend an seinem Auf­stieg ist, dass immer noch gar nicht richtig ent­schieden ist, auf wel­cher Posi­tion er eigent­lich am besten ist. In den Ver­eins­spielen für RB Leipzig und für den FC Bayern hat er 128 Mal im zen­tralen Mit­tel­feld gespielt, meis­tens in der defen­siven Rolle. Sechsmal musste er im rechten Mit­tel­feld aus­helfen, aber 102 Spiele machte er als Rechts­ver­tei­diger. Als Innen­ver­tei­diger kann ich auch spielen“, erin­nerte Kim­mich das Publikum bei der Pres­se­kon­fe­renz. 20 Spiele machte er auf dieser Posi­tion, ein­ge­setzt von Pep Guar­diola. Unver­gessen ist, wie dieser Kim­mich beim 0:0 gegen den BVB im März 2016 direkt nach Spiel­schluss auf dem Platz schon mit tak­ti­schen Hin­weisen zutex­tete.

Auch in der Natio­nal­mann­schaft hat Kim­mich sieben Mal Innen­ver­tei­diger gespielt, zuletzt aber vor zwei Jahren. Nach der WM hin­gegen ist er von der rechten Abwehr­seite auf die Sechs umge­zogen. Auch Löws ehe­ma­liger Assis­tent Hansi Flick, gerade als Kri­sen­be­wäl­tiger beim FC Bayern tätig, setzte Kim­mich beim tri­um­phalen Sieg im Spit­zen­spiel gegen Borussia Dort­mund als Sechser ein. Das war zwar keine revo­lu­tio­näre Ände­rung, denn auch Kovac pro­bierte das hier und da. Aller­dings hielt er das für eine Not­lö­sung oder Ver­schwen­dung von Fähig­keiten. Er wird diese Posi­tion nicht end­gültig ver­lassen, dafür ist er zu gut. Er kann immer wieder in der Mitte spielen, aber rechts bringt er ver­dammt viel mit“, sagte Kovac 

Zwei Jahre in Folge war Kim­mich bester Tor­vor­be­reiter der Bayern. Als Mit­tel­feld­spieler berei­tete er im Verein nur 15 Tore vor, als Rechts­ver­tei­diger hin­gegen 36, obwohl er dort ins­ge­samt sel­tener spielte. Trotzdem hat Löw sich auf Kim­mich als Sechser fest­ge­legt. Das macht er gut, er sorgt für die Sym­me­trie vor der Abwehr“, sagte Löw nach dem Sieg in Nord­ir­land. Außerdem will er die rechte Abwehr­po­si­tion für den ver­letzten Thilo Kehrer frei­halten. Aber viel­leicht ist es auch ein­fach not­wendig, ange­sichts der zähen Bas­telei wenigs­tens ein paar Ver­läss­lich­keiten zu schaffen.