Ahmed Kutucu bestritt in dieser Saison seine ersten Einsätze für die Profi-Mannschaft von Schalke 04 und traf gegen die Bayern. Im Interview spricht der 19-jährige über seine Heimat, Ascheplätze und über die Kritik der eigenen Fans.
Sie haben dieses Jahr zusätzlich noch ihr Abitur gemacht. Wie muss man sich Ihren Tagesablauf vorstellen?
Während der Zeit bei der U19 bin ich recht früh aufgestanden, gegen 6:45 Uhr, habe gefrühstückt, wobei man sagen muss, dass ich morgens nie viel Hunger hatte. Meistens gab es deswegen nur einen Kaffee und eine Banane. Bis um 16 Uhr war ich in der Schule, dann ging es direkt weiter zum Training. Seitdem ich bei den Profis bin, ist mein Tag etwas schwieriger zu koordinieren, die trainieren ja auch oft morgens. Das haben wir im Endeffekt aber gut hinbekommen, jetzt muss ich noch auf die Notenbekanntgabe warten und hoffe, in keine Nachprüfung zu müssen.
Bei so einem vollgepackten Tagesablauf gestaltet sich das Pflegen sozialer Kontakte sicher schwierig.
Bei den Profis habe ich sogar mehr Zeit, mich mit Freunden zu treffen, weil ich nicht so lange in der Schule und dementsprechend früher fertig bin. Dann kann ich mich abends nochmal mit Freunden treffen. Aber es stimmt, ich habe meine Familie, meine zwei besten Freunde und noch ein paar Kumpels.
Das Derby gegen Borussia Dortmund war dann sicher für Sie und ihre Familie ein besonderes Spiel.
Ja, klar! Ich war früher oft Balljunge, habe Raul spielen sehen oder die Vorlage mit der Hacke von Draxler bei Rauls Abschiedsspiel, sowas war schon krass. Ich hatte schon eine etwas andere Verbindung zu diesem Spiel, ich verbringe quasi mein ganzes Leben mit Schalke. Da ist es einfach was Besonderes. Im Derby selbst saß ich aber nicht als Fan, sondern vor allem als Spieler auf der Bank. Wir haben ein super Spiel gemacht und danach mit den Fans gefeiert – für sie hat es mich besonders gefreut, dass wir gewinnen konnten. Sie hatten sich das wirklich verdient. Wir haben diese Saison viele schlechte Spiele gemacht, das muss man so deutlich sagen und zugeben.