Manfred Starke spielt beim Afrika-Cup für Namibia. Im Interview spricht er über die Stimmung innerhalb der Mannschaft, das extreme Klima und die Chancen, die Gruppenphase zu überstehen.
Manfred Starke ist in Namibia geboren, über den ehemaligen Rostock-Trainer Hans Werner ist er nach Deutschland gekommen. Nun spielt er beim Africa-Cup, obwohl er sein letztes Länderspiel im Jahr 2013 bestritt. Nachdem er die Vorbereitung bei Hansa Rostock der Länderspielteilnahme vorzog, wurde er nicht mehr eingeladen. Inzwischen sind die Differenzen beseitigt und Starke geht für Namibia an den Start, ehe er nach dem Turnier zum 1. FC Kaiserslautern wechselt.
Manfred Starke, Sie treten mit der namibischen Nationalmannschaft beim Afrika-Cup an, wie ist die Stimmung kurz vor Turnierstart?
Bislang sehr gut. Wir hatten eine gute Vorbereitung und holen uns gerade noch die nötige Frische. Aber die Vorfreude steigt von Tag zu Tag.
Ist das Klima eine enorme Umstellung?
Im Trainingslager in Dubai war es nochmal heißer als hier momentan. Da fühlte es sich teilweise an, als würde man gegen eine Wand laufen, so heiß war es. Gefühlt trinke ich 10 Liter Wasser am Tag. In Ägypten ist es jetzt etwas angenehmer.
Sie sind nun das erste Mal seit 2013 wieder bei der Nationalmannschaft dabei. Welche Rolle haben Sie innerhalb der Mannschaft?
Ich kenne noch einige von damals, so viel hat sich gar nicht verändert. Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen – ich falle natürlich alleine aufgrund meiner Hautfarbe schon extrem auf, aber nicht negativ. Sprachlich muss man sich am Anfang noch etwas reinfuchsen, vor allem in Afrikaans. Wenn man das nicht mehr gewöhnt zu sprechen ist, braucht man ein wenig, aber inzwischen funktioniert alles gut.
Wie ist die Stimmung in der Kabine vor einem Spiel? Wird gesungen?
Es ist tatsächlich ein bisschen so, wie man es sich vorstellen würde. Es wird viel gesungen und getanzt vorm Spiel. Das ist natürlich etwas anderes, es reißt einen mit. Die positive Energie wird von Spieler zu Spieler übertragen. Ich merke das auch. Obwohl ich die Liedtexte nicht kann, klatsche ich mit. Tanzen überlasse ich den anderen. (lacht)
Gibt es Unterschiede zur Vorbereitung in der Nationalmannschaft im Vergleich zu einer Vorbereitung in Deutschland?
Wieder zu Erwarten nicht. Wir sind ganz normal im Teamhotel untergebracht, haben unsere Physiotherapeuten dabei. Der Ablauf ist schon sehr ähnlich.
Merkt man in Ägypten schon, dass der Africa-Cup startet? Eine gewisse Vorfreude?
Es wird überall Werbung gemacht, an der Straße werden Fanartikel – natürlich hauptsächlich von Ägypten – verkauft. Man kann spüren, dass hier in den nächsten Tagen ein großes Ereignis das Land bestimmen wird. Es ist so eine Grundstimmung, man hat das Gefühl, die Leute freuen sich.
Wie schätzen Sie ihre Chancen in der schweren Gruppe mit der Elfenbeinküste, Südafrika und Marokko ein?
Wir sind klarer Außenseiter. Die Underdog-Situation könnte eine Hilfe für uns sein, vielleicht unterschätzt uns jemand. Es bleibt uns jedenfalls nichts anderes übrig als die Situation anzunehmen und zu probieren, dass Maximale aus jedem Spiel rauszuholen.