Nach seiner ewig langen Suspendierung wechselt Adrien Rabiot jetzt endlich von Paris St. Germain zu Juventus Turin. Mit ihm ziehen die Zweifel nach Italien. Ein Problem-Profi sei er, sagen sie. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Findet auch seine Mama.
Im endgültigen Kader für die Achtelfinalspiele steht der in Ungnade Gefallene jedoch nicht. Paris fliegt auf dramatische Weise aus der Champions League und Rabiot ist kurze Zeit später Party machend in einem Instagramvideo zu sehen. Die PSG-Verantwortlichen sind entsetzt. Henrique wirft ihm „[…] inakzeptables Verhalten und eine unprofessionelle Einstellung gegenüber […] seinen Teamkollegen und Unterstützern“ vor. Rabiot muss sich fragen: „Team? Unterstützer?“ Zum Team gehört er schon lange nicht mehr, darf mit seinen Kollegen seit Monaten nicht spielen und zwischenzeitlich nicht mal trainieren. Unterstützung kommt nur noch von Mutter Veronique, die auch seine Beraterin ist. Sie prangert das widersprüchliche Verhalten der PSG-Führung an: „PSG möchte sich um das Privatleben von Adrien kümmern, obwohl der Verein ihn gar nicht mehr will. Man gibt ihm die Schuld, dass er ausgegangen ist, will aber gleichzeitig nicht mehr, dass er spielt.“
Es hilft jedoch nichts. Rabiot wird kein Spiel mehr für PSG machen. Der nun 24-jährige, der sich so unbedingt zeigen möchte, bleibt ausgeschlossen. Agentin Veronique beschreibt die Situation ihres Sohnes: „Adrien ist ein Gefangener. Er ist sogar eine Geisel von PSG. Bald bekommt er trockenes Brot, trinkt Wasser und sitzt im Kerker! Diese Umgebung ist grausam. Man muss einen Fußballer spielen lassen und nicht im Schrank aufbewahren“. Auch neben dem Platz soll Rabiot unsichtbar bleiben. „Der Verein will, dass er um neun Uhr im Schlafanzug vor dem TV sitzt, das Match schaut und um elf Uhr ins Bett geht.“, so Veronique Rabiot weiter.
Danke Mama
Mama Rabiot, die keine Möglichkeit auslässt, ihren Sohn und Klienten öffentlich zu verteidigen, findet nicht nur, dass man ihren Schützling gefangen hält, sondern auch im Vergleich zu seinen Mitspielern ungleich behandelt: „Es gibt Spieler, die wegen eines Mittagsschlafes sechs Minuten zu spät kommen und andere, die verletzt sind, aber auf der anderen Seite des Globus beim Karneval in Rio feiern.“ Die unterschiedlichen Maßstäbe im Umgang mit dem Privatleben der PSG-Spieler legen noch einmal offen, dass die jetzt endgültige Verbannung Rabiots nichts mit eigenem Fehlverhalten zu tun hat. Rabiot soll nicht mehr spielen, weil er den Verein zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt verlassen will. Der Scheichklub zeigt damit nicht nur, wie unwichtig ihm selbst vertragliche Vereinbarungen sind. PSG nimmt dem hochveranlagten Spieler auch die Möglichkeit, sich für einen Vertrag in einer seinen Fähigkeiten entsprechenden Liga zu präsentieren.
Denn das Zeug, in einer großen Liga zu spielen, hat Rabiot. Das weiß nicht nur seine Mutter, die ihn jetzt bei Juventus Turin untergebracht hat. Dank seines wohlbekannten Talents (zwischenzeitlich waren auch die Bayern an ihm dran) und dem Verhandlungsgeschick seiner Mutter darf Adrien Rabiot in der neuen Saison das schwarz-weiße Trikot tragen, endlich wieder spielen und bekommt zehn Millionen Euro Handgeld. Danke Mama.