Bo Svensson möchte mit dem FSV Mainz das Unmögliche schaffen: den Klassenerhalt. Kann das gelingen? Fünf Beobachtungen.
Nicht nur auf der Trainerbank, sondern auch auf dem Platz hat Mainz sich personell verändert. Gleich zwei Ex-Frankfurter haben auf Anhieb den Sprung in die Stammelf geschafft.
Wichtig für die Mannschaft war der Winter-Transfer von Dominik Kohr. Er sichert als Sechser hinter seinen Kollegen ab. Ein umsichtiger Spieler im Mittelfeld hat Mainz gefehlt. Latza kann sich dadurch auf seine Aktionen im Pressing konzentrieren, Barreiro Martins mehr offensive Läufe einstreuen. Kohr sichert ihre Vorstöße ab. Er scheint ein wichtiger Ankerpunkt für das Team zu werden.
Auch der zweite Neuzugang in der Startelf, Danny da Costa, hat sich schnell in die Mannschaft eingefügt. Als Rechtsverteidiger der Fünferkette soll er nicht nur defensiv absichern, sondern auch für Offensivdrang sorgen. Immer wieder schaltet sich der frühere Frankfurter und Leverkusener in die Offensivbemühungen ein.
Mainz forciert das Spiel über da Costas Seite. Sie suchen ihn, wenn er mal wieder an die letzte Linie läuft. Dazu ist das Spiel der Mainzer leicht asymmetrisch ausgerichtet; sie rücken vermehrt auf die rechte Seite heraus. Die Strategie geht auf: Da Costa hat als Rechtsverteidiger bereits ein halbes Dutzend Chancen und ein Tor eingeleitet.
Viele Mainzer werden hoffen, dass die Partie gegen Leverkusen den weiteren Saisonverlauf vorgibt. Obwohl die Mainzer bereits geschlagen schienen, gaben sie nie auf. Bis zum Schluss liefen sie den Gegner an, warfen sechs Spieler in die gegnerische Hälfte, drückten auf den Ausgleichstreffer. Die (nach der Halbzeitpause müde wirkenden) Leverkusener hatten dem Vorwärtsdrang der Mainzer wenig entgegenzusetzen. Schon vor dem Treffer zum 2:2 hatte Mainz genug Chancen, das Spiel zu drehen. Der Last-Minute-Treffer war kein glücklicher Zufall.
Svensson hat es geschafft, die Mannschaft innerhalb weniger Wochen zu stabilisieren. Schlüsselspieler wie Latza und Verteidiger Moussa Niakhaté (drei Tore, ein Assist) blühen in Svenssons vorwärtsgerichteten Spielsystem auf. Sie geben den Fans Hoffnung, dass das große Wunder Klassenerhalt doch zu schaffen ist. Es wäre ein historischer Erfolg.