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Am Mitt­woch­nach­mittag mel­deten viele Medien bereits Vollzug: Ney­mars Wechsel von Bar­ce­lona nach Paris sei durch, für die Rekord­ab­löse von 222 Mil­lionen Euro. Keine 24 Stunden später wurde zurück­ge­ru­dert: Wie die Sport­zei­tung Marca“ berichtet, ver­wei­gerte die spa­ni­sche Pro­fi­liga La Liga“ die Annahme eines Checks über eben jenen Fan­ta­sie­be­trag aus den Händen von Ney­mars Anwalt. Da es in Spa­nien üblich ist, dass die Ablöse nicht direkt zum Verein geht, son­dern den Umweg über den Ver­band nimmt, geriet der Transfer von Bra­si­liens Zau­berfuß somit wieder ins Sto­cken.

Don­ners­tag­abend war es schließ­lich doch soweit: Der FC Bar­ce­lona ver­kün­dete, die 222 Mil­lionen Euro erhalten zu haben – und auch PSG mel­dete wenig später Vollzug. Am Samstag startet Paris mit einem Heim­spiel gegen Amiens in die neue Ligue-1-Saison; nicht aus­ge­schlossen, dass Neymar schon gegen den Auf­steiger sein Debüt im Prin­zen­park gibt.

Finan­cial Fair Play wirk­lich erfüllt?

Den­noch bleibt die Frage: Ver­stößt PSG mit dem Rekord­transfer gegen die Finan­cial-Fair-Play-Regeln der UEFA? Diese sehen unter anderem vor, dass die rele­vanten Aus­gaben eines Ver­eins im Laufe von drei Spiel­zeiten die Ein­nahmen um nicht mehr als fünf Mil­lionen Euro über­steigen dürfen. Ein­zige Aus­nahme: Über­nimmt der Klub­ei­gen­tümer oder eine mit dem Verein in Ver­bin­dung ste­hende Partei die Zah­lung von Trans­fers, ist auch ein Defizit von bis zu 30 Mil­lionen Euro erlaubt. Wer noch mehr Geld ver­pul­vert, muss mit Strafen rechnen, im schlimmsten Fall mit einer Sperre für inter­na­tio­nale Wett­be­werbe.

PSG hin­gegen wähnt sich momentan auf der sicheren Seite – obwohl unstrittig sein dürfte, dass 222 Mil­lionen Euro in den kom­menden drei Jahren nicht durch Trikot- oder Spie­ler­ver­käufe zu refi­nan­zieren sind. Stress mit den UEFA-Regel­wäch­tern fürchtet man in Paris nicht, denn: Nicht der Verein zahlt Bar­ce­lona die Ablö­se­summe, son­dern Neymar selbst. 

PSG zeigt UEFA-Wäch­tern den Mit­tel­finger

Als kleine Finanz­spritze soll der Bra­si­lianer dafür ein schlankes Honorar in Höhe von 300 Mil­lionen Euro über­wiesen bekommen. Von der Qatar Sports Invest­ments, einem Staats­fonds des Wüs­ten­emi­rats – und Besitzer von Paris Saint-Ger­main. Offi­ziell kas­siert Neymar das Geld aber nicht als Ange­stellter des fran­zö­si­schen Pokal­sie­gers, son­dern als Bot­schafter für die WM 2022 in Katar. 

Heißt: Neymar würde den Rekord­deal angeb­lich mit seinem Pri­vat­ver­mögen stemmen, mit Mil­lionen, die zumin­dest vor­der­gründig nicht mit seinem Enga­ge­ment in Paris in Ver­bin­dung stehen. PSG wäre damit als Finan­zier des Deals raus, könnte den Finanz-Wäch­tern der UEFA den gepflegten Mit­tel­finger zeigen – die 222 Mil­lionen könnten den Fran­zosen nach dieser Logik nicht als rele­vante Aus­gaben in der Bilanz ange­kreidet werden.

Oder etwa doch? Ein Bei­spiel aus Rumä­nien zeigt, dass sich PSG mit diesem Deal even­tuell gehörig ver­spe­ku­liert.