Wen es betrifft, der weiß es vermutlich schon längst: Heute ist 420-Day. Weshalb wir euch an dieser Stelle zehn Dinge über Fußball und Cannabis präsentieren.
1.
Die Urinprobe ist für den Kiffer fast genauso schlimm, wie ein leerer Kühlschrank. Richtig ärgerlich ist es, wenn der Probierschluck Seiche während einer Weltmeisterschaft abgeben werden muss. Das passiert in der Regel nicht jedem Kiffer – Alexander Walke kann davon aber ein Lied singen. Beim damals 20-jährigen Greenhorn im Kasten der U‑20-Nationalmannschaft wurden während der U‑Weltmeisterschaft 2003 in den Vereinigten Arabischen Emiraten 35 Nanogramm Tetrahydrocannabinol – kurz THC – pro Milliliter festgestellt. Bei vielen Gleichaltrigen ist das wohl nur ein Bruchteil dessen, was sich an THC so im Körper versteckt, für den Profisportler Walke bedeutete diese Menge allerdings das Aus in der Nationalmannschaft und Ärger mit der FIFA. Der SV Werder Bremen war nicht ganz so spießig wie DFB und Weltverband. Sie ließen damals verlauten: „Dem Kader des SV Werder wird er weiter angehören. Der Verein sieht sich in der Pflicht, den Spieler in dieser Situation zu unterstützen, und hat ihm eine Beratung zu Seite gestellt.“ Das nächste Mal früher beraten lassen – Stichwort: Fake-Urin. Anfängerfehler. Heute ist Walke von den Drogen weg und hat die Bundesliga hinter sich gelassen. Seine Karriere ist dennoch in Schieflage geraten: Seit geraumer Zeit ist er bei der Salzburger Brause-Filiale angestellt.
2.
Wie schnell einem die eigene Neugier zum Verhängnis werden kann, zeigt das Beispiel Ibrahim Tanko. Der ehemalige Dortmunder wurde 2000 nach einem DFB-Pokal-Kick gegen Schalke positiv getestet. „Wir waren schockiert von dieser Nachricht“, gab damals BVB-Sportdirektor Michael Zorc von sich. Viel schockierender: der BVB schmiss den Sünder nach acht Jahren Vereinstreue aus dem Verein und Tanko wurde für vier Monate gesperrt. Das alles nur, weil Tanko während einer Hochzeit in den Niederlanden die Grasqualität überprüfen wollte. How dare you!
3.
Ähnlich kriminell war auch Quido Lanzaat unterwegs. Zur Feier des neuen Jahrtausends (2000) gönnte sich der Niederländer einen Millienium-Joint, heuerte kurze Zeit später in Gladbach an und spielte beim sagenumwobenen Hallenpokalfinale 2000 mit. Nach dem Turnier wurde beim Abwehrspieler eine Urinprobe abgezapft – die fiel natürlich positiv aus. Lanzaat wurde gesperrt und Gladbach bekam den Sieg im Hallenpokal aberkannt. Später wechselte er wieder in Richtung Niederlande – nach Aachen.
4.
Deutlich versöhnlicher startete Mo Idrissou in das neue Jahr. 2017, kurz nach dem Ende seiner Zeit beim KFC Uerdingen, setzte er in den sozialen Medien einen Post ab, in dem er seinen Neujahrsvorsatz kundtat. „Freunde diese Welt ist kaputt, ich habe nachgedacht und als Neujahrsvorsatz fange ich von vorne an. Wenn du ehrlich bist, wirst du von allen 4 Ecken gefickt. Bis du nicht mehr weißt, wer dich gefickt hat“, posaunte der exzentrische Stürmer in die Facebook-Welt hinaus. „Daher lasse ich mich nur noch davon ficken.“ Angeheftet ein Bild mit zig fein säuberlich gedrehten Joints.
5.
Ein klitzekleines Problem mit Marihuana hat auch der ehemalige Bundesligaspieler Marcelo Pletsch. Der Brasilianer spielte zwischen 1999 und 2006 für Borussia Mönchengladbach und den 1.FC Kaiserslautern und wurde im Rheinland zum Publikumsliebling. Gladbach-Fans gründeten damals den MPFF – den Marcelo-Pletsch-Fußballgott-Fanclub – und begründeten die Glorifizierung des beinharten Innenverteidigers so: „MP ist einer, der lieber an seinen 100-Meter-Kerzen feilt, als Stammgast im Solarium oder bei der Pediküre zu sein – kurz: Er ist einer wie wir. MPFF’ler – null Fußballtalent, aber das Herz eines Löwen.“ Nach seiner Profikarriere betrieb er in seiner Heimat unter anderem eine Schweinefarm. Vielleicht war es das von den Fans so verehrte Herz eines Löwen, das ihn in diese Bredouille brachte: Im November 2015 nahm eine Spezialeinheit der brasilianischen Militärpolizei einen LKW ins Visier. An Bord waren exakt 793 Kilo und 300 Gramm Marihuana. Der LKW gehörte zum Fuhrpark von Pletschs Speditionsfirma, der Fußballgott wurde festgenommen und im Oktober 2016 zu neun Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Pletsch beteuert bis heute seine Unschuld.