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Seite 2: Beißende Kritik für Gerard Piqué

Doch so lange das süd­ame­ri­ka­ni­sche Land de facto noch von Maduro gelenkt wird, ist es eben schwierig, Gegner für Län­der­spiele zu akqui­rieren. Da kam die Ein­la­dung aus Kata­lo­nien gerade recht. Dass diese aus­ge­rechnet an Vene­zuela erging, war natür­lich auch kein Zufall, denn Maduro stellte sich in der jün­geren Ver­gan­gen­heit wie­der­holt hinter Kata­lo­niens Unab­hän­gig­keits-Bestre­bungen. Das heu­tige Test­spiel bezeichnet der Noch-Regie­rungs­chef viel­sa­gend als Zei­chen der Freund­schaft und Soli­da­rität“.

Die FIFA ver­sagt der Partie den­noch ihren Segen. Kata­lo­nien ist nicht als eigen­stän­diger Ver­band aner­kannt. Das frei­lich hin­derte die Gast­geber nicht daran, das Ganze so zu zele­brieren wie ein hoch­of­fi­zi­elles Län­der­spiel: Schon vor Tagen prä­sen­tierte man das offi­zi­elle Trikot für diese his­to­ri­sche Begeg­nung“.

Live im spa­ni­schen Fern­sehen

Auf der Brust prangt das Wappen des kata­la­ni­schen Ver­bandes FCF. Dahinter ver­laufen Streifen in Rot und Gelb, wie auf der kata­la­ni­schen Flagge. Die Ärmel sind blau mit einem roten Zier­streifen und erin­nern an den FC Bar­ce­lona, von dem der Schrift­steller Manuel Váz­quez Mon­talbán einst behaup­tete, er sei die sym­bo­li­sche Streit­macht Kata­lo­niens ohne Waffen“. 

Auf der FCF-Home­page betont man der­weil aus­drück­lich, dass die heu­tige Ver­an­stal­tung das erste Län­der­spiel Kata­lo­niens sei, das wäh­rend einer offi­zi­ellen“ Län­der­spiel­pause der FIFA aus­ge­tragen werde. Und hinter den Kulissen streuen die Funk­tio­näre eifrig, dass man darin einen wei­teren Schritt in Rich­tung Eigen­stän­dig­keit sehe. Die heu­tige Begeg­nung wird sogar live vom spa­ni­schen Fern­seh­sender TV3 gezeigt.

Weit über das übliche Maß hinaus

Dass aus­ge­rechnet Gerard Piqué, der kürz­lich aus der offi­zi­ellen Natio­nal­mann­schaft Spa­niens zurück­trat, nun für Kata­lo­nien die Stiefel schnürt, bringt ihm außer­halb der auto­nomen Region natür­lich bei­ßende Kritik ein: Ich dachte, er wollte keine zusätz­liche Belas­tung durch Län­der­spiele mehr“, ätzt Piqués Intim­feind Sergio Ramos von Real Madrid.

Im Internet erfährt der Barca-Profi der­weil Belei­di­gungen und Dro­hungen, die weit über das im Fuß­ball übliche Maß hin­aus­gehen. Doch Klub­ka­merad Jordi Alba, ein Kata­lane, der wei­terhin für Spa­nien spielt, ver­tei­digt Piqué aus­drück­lich: Es ist doch einzig und allein Gerards Ent­schei­dung, wann er für wen auf­läuft.“

Xavi würde gern, darf aber nicht

Auch der alternde kata­la­ni­sche Super­star Xavi wäre heute gerne mit von der Partie gewesen. Doch der mitt­ler­weile 39-Jäh­rige, der seine Dol­lars beim kata­ri­schen Klub Al-Sadd ver­dient, darf nicht: Für nicht offi­zi­elle Län­der­spiele gibt es auch kei­nerlei Abstel­lungs­pflicht. Ich muss mit großem Bedauern mit­teilen, dass meine Ver­pflich­tungen mit dem Klub mir nicht ermög­li­chen, im Mon­ti­livi‘ dabei zu sein“, teilte Xavi des­halb via Insta­gram mit.

Mein Dank gilt dem kata­la­ni­schen Fuß­ball­ver­band … dafür, dass man mich in Girona dabei haben wollte. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal kommen kann. Ich werde hier in Katar euer glü­hendster Fan sein. Es lebe Kata­lo­nien!“