Julian Draxler feiert ausgelassen seinen Geburtstag, Joe Zinnbauer trägt sich ins Goldene Buch Hamburgs ein und Moritz Stoppelkamp beweist, dass die Länge doch entscheidend ist. Wusste das schon immer – unsere 11 des Spieltags
Ronny
Herthas Ronny hat bei uns ohnehin einen Stein im Brett. Nicht nur, weil er den schönsten aller Namen trägt und gerne mal – und da sind wir uns sehr ähnlich – mit Übergewicht aus dem Urlaub kommt, sondern vor allem weil er einen derart abrissbirnenhaften linken Huf hat, dass er die Berliner Mauer wahrscheinlich ganz im Alleingang eingerissen hätte, wäre er nur mal ein paar Jahre früher in Berlin gewesen. Im Spiel gegen Freiburg zeigte er der Welt erneut sein Ausnahme-Pfund, als er gleich zwei Freistoßtore erzielte und so seinem Team einen nicht mehr zu erwartenden Punkt sicherte. Insbesondere das erste Tor gilt es hervorzuheben, als Ronny den Ball mit der Geschwindigkeit einer Mittelstreckenrakete ins Tor schweißte. Unseren Informationen zufolge weint das Tornetz übrigens immer noch.
Halil Altintop
Die vom Chancentod zum Leistungsträger verlaufende Metamorphose des Halil Altintop hat uns bereits letztes Jahr in ungläubiges Erstaunen versetzt, als Altintop plötzlich begann, Chancen mit der Lässigkeit eines internationalen Topstürmers zu verwandeln, die er zuvor selbst auf der Playstation versemmelt hätte. Dieses Jahr geht Altintops Wandlung weiter, über den Sommer scheint er sich kurzerhand das Traumpässe-Spielen beigebracht zu haben. So gesehen vor dem 1:1‑Ausgleich gegen Bremen, als er einen Ball so wunderbar in die Gasse spielte, dass sich irgendwo in Hessen Uwe Bein verliebt dazu entschied, seinen Schnäuzer zu einem Altintop-Vollbart auszubauen. Geht Altintops Entwicklung so weiter, sehen wir es schon kommen: Champions-League-Sieger 2017, der FC Barcelona, angeführt von einem überragenden Halil Altintop, wegen dem Leo Messi frustriert den Verein verließ. Oder so. Vielleicht aber auch nicht. Mal sehen.
Adrian Ramos
Dass der BVB mit 0:2 in Mainz verlor, lag neben Ciro Immobiles verschossenem Elfer auch an Adrian Ramos, der im Spiel gegen den FSV gleich drei Riesenchancen liegen ließ. Tatsächlich gab sich der Kolumbianer vor dem gegnerischen Tor derart harmlos, dass wir davon ausgehen, dass Ramos auf seiner offiziellen Autogrammkarte mit Katzenbabys und Babykaninchen auf einer Blumenwiese posiert. Was wir dann schon wieder so niedlich finden, dass wir ihm gar nicht böse sein können. Miau.
Johannes Geis
Für Lacher sorgte am Samstagabend Mainz’ Johannes Geis, der einen Freistoß derart unerklärlich in die Wolken kerzte, dass sich im ganzen Bundesgebiet scheinbar grundlos Kerzen von selbst entzündeten. Vielleicht wollte Geis die drei Punkte gegen Dortmund als Binde auf dem Arm entführen, vielleicht wollte es Geis aber ja auch wie Paderborns Stoppelkamp machen und mit einem 83-Meter-Schuss schnell zum Sportschau-Star werden. Dass es nicht reicht, den Ball einfach 83 Meter senkrecht nach oben zu schießen, hat ihm wahrscheinlich einfach niemand gesagt. Schade.
Ricardo Rodriguez
In der vom 11FREUNDE-Statistikcenter offiziell zum egalsten Spiel der Welt erhobenen Partie zwischen Wolfsburg und Leverkusen am Sonntag war ganz klar Ricardo Rodriguez der Man of the Match. Bzw. der Man of the Nicht-Match, um im Bild zu bleiben. Fünf Tore fielen am Sonntag in Wolfsburg, also je eins für jeden Zuschauer, Rodriguez erzielte beim 4:1‑Sieg des VfL gleich zwei davon. Insbesondere sein zweiter Treffer verdient Beachtung, als Rodriguez einen Eckball von der Strafraumgrenze volley ins lange Eck drosch. Juhu. Bzw.: Gähn.