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Istanbul ist groß. Sehr groß. Ver­gli­chen mit der beständig wach­senden Mons­ter­me­tro­pole ist Berlin ein Kuh­dorf mit Fern­seh­turm. Und weil Istanbul so groß ist, kann man sich dort schnell ver­lieren. Gerade als Jour­na­list auf dem Weg zu einem Inter­view.

Ich habe einen Termin mit Slaven Bilic, Trainer von Bes­iktas. Bilic, dieser cha­ris­ma­ti­sche Kroate, der 1996 im EM-Vier­tel­fi­nale gegen Deutsch­land Gift und Galle spie und den am Boden Chris­tian Ziege trat. Der mit dem KSC 7:0 gegen den FC Valencia gewann. Der später jah­re­lang Trainer der kroa­ti­schen Natio­nal­mann­schaft war. Der sich als Gitar­rist einer Band das Image des Fuß­ball-Rockers ver­passte. Von dem man nicht so richtig weiß, was man von ihm halten soll. Wie arbeitet er? Wie denkt er über Fuß­ball? Ist er ein unsym­pa­thi­scher Hitz­kopf oder ein sym­pa­thi­scher Heiß­sporn? Das gilt es in Istanbul her­aus­zu­finden.

Der freund­lichste Co-Trainer der Türkei

Glück­li­cher­weise hat Slaven Bilic einen Co-Trainer. Zwei sogar, aber einer von ihnen ist Edin Terzic, ein Deut­scher mit kroa­tisch-bos­ni­schen Wur­zeln, 32, einst Fuß­baller bei West­falia Herne, Wat­ten­scheid 09 und Borussia Dort­mund. Seit vier Jahren Trainer, zunächst in der Nach­wuchs­ab­tei­lung von Borussia Dort­mund, ehe ihn Bilic 2013 abwarb. Fast noch wich­tiger ist für mich aber fol­gender Fakt: Terzic ist ver­mut­lich einer der freund­lichsten Co-Trainer der Türkei. Nicht nur, dass er den Kon­takt zu Bilic her­ge­stellt und mit dem Inter­view­termin geholfen hat, er hat auch noch ange­boten, mich am Abend vor dem Treffen mit Bilic in Stein­wurf­weite meines Hotels ein­zu­sa­cken und zum Essen ein­zu­laden. Seine Erklä­rung gefällt mir eben­falls: 11FREUNDE hat mir jah­re­lang so viel Spaß bereitet, da freue ich mich doch, etwas zurück­zu­geben.“

In seinem weißen Audi jagen wir durch die Istan­buler Nacht. Die Stadt wirkt in der Dun­kel­heit noch mäch­tiger. Beim Essen unter­halten wir uns über Terzic und seinen Blick auf den Fuß­ball und auf seinen Job bei Bes­iktas. Und natür­lich über seinen Chef. Slaven ist lei­den­schaft­li­cher Bio­grafie-Leser“, verrät Terzic, ins­be­son­dere wenn es um die großen Trainer des Sports geht. Er saugt deren Lehren auf und ver­sucht das dann in seine Arbeit ein­zu­weben.“ Bilic‘ Aus­füh­rungen zu diesem Thema werden am nächsten Tag zu den span­nendsten des Inter­views gehören.

Plötz­lich: Eine kleine Oase

Am kom­menden Morgen fahre ich mit Terzic zum Bes­iktas-Trai­nings­ge­lände. Gleich neben der Auto­bahn, inmitten dieser Beton­wüste voller aus dem Boden schie­ßenden Hoch­häuser und Shop­ping-Malls, liegt plötz­lich eine grüne Oase. Dazu gehören Fuß­ball­plätze, ein kleiner Park – und ein Mehr­zweck­ge­bäude, das Team­hotel, Umklei­de­räume, Geschäfts­stelle, Trai­ner­büros, Kan­tine und Fit­ness­raum beinhaltet. Selbst­ver­ständ­lich durch­gängig in schwarz und weiß gehalten, den Farben von Bes­iktas.