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Seite 2: Wie es dann doch gefunkt hat

Doch bei genauerem Hin­sehen und mit ein wenig Ein­ge­wöh­nungs­zeit scheint die Paa­rung Lab­badia und der VfL Wolfs­burg doch ganz ordent­lich hin­zu­hauen. Den Fans aus der Volks­wa­gen­stadt liegt schließ­lich schon lange einiges an den Wur­zeln ihres Klubs als Arbei­ter­verein. Und auch ihr Trainer stammt trotz der mit­unter welt­män­ni­schen Atti­tüde aus ein­fa­chen Ver­hält­nissen: der Vater Tief­bau­ar­beiter, die Mutter Ange­stellte in einer Gar­di­nen­stan­gen­fa­brik – und Lab­badia selbst schloss noch in den ersten Jahren seiner Pro­fi­kar­riere eine Lehre als Ver­si­che­rungs­kauf­mann ab.

His­to­ri­sche Par­al­lelen

Die etwas kit­schige Geschichte vom Arbei­ter­jungen, der sich ehr­geizig nach oben gekämpft hat, weiß man in Wolfs­burg zumin­dest zu hono­rieren. Zudem ist Lab­ba­dias Her­kunft noch in wei­terer Hin­sicht mit der Stadt- und Ver­eins­his­torie Wolfs­burgs ver­knüpft. Seit den 1960er Jahren wurden tau­sende ita­lie­ni­sche Gast­ar­beiter von VW ange­worben, viele wurden sess­haft. Wo heute Bun­des­liga-Fuß­ball in der VW-Arena gespielt wird, befand sich früher gar das soge­nannte Ita­lien­er­dorf. Lab­ba­dias Eltern waren bereits 1956 eben­falls als Gast­ar­beiter aus Ita­lien nach Deutsch­land gezogen, er selbst bekam erst mit 18 Jahren einen deut­schen Pass.

Die Arbeit, die er selbst in seinen Auf­stieg gesteckt hat, ver­langt Lab­badia nun von seiner Mann­schaft. Und das viele Trai­ning zahlt sich aus: Der VfL, in den Vor­jahren stets unter seinen Mög­lich­keiten, wirkt fitter und aus­dau­ernder, schießt auch mal die späten Tore. Apropos Trai­ning: Ange­rechnet haben Lab­badia die VfL-Fans auch, dass er im Sommer auf ein Trai­nings­lager in weiter Ferne ver­zich­tete. Man habe in Wolfs­burg opti­male Bedin­gungen, meinte er.

40 Punkte und noch mehr

Opti­male Bedin­gungen sind es auch, mit denen der VfL in der Rück­runde die Mis­sion erneuter Klas­sen­er­halt angehen kann. Ledig­lich zwölf Punkte fehlen bis zur 40-Punkte-Marke. Für die Fans zählt zunächst nicht mehr und nicht weniger. Wäh­rend der Erfolgs­phase der letzten Wochen haben sie begonnen, die feh­lenden Punkte rück­wärts her­un­ter­zu­zählen.

Wenn Lab­badia in diesem Jahr den Nicht­ab­stieg bereits einige Spiel­tage vor Tore­schluss sichert, sind sie in Wolfs­burg mit seiner Arbeit zufrieden. Er selbst sagt, man würde sich keine Grenze setzen. Und auch die VfL-Anhänger sagen sicher nicht Nein, sollte es am Ende doch mehr werden. So viel Welt­manntum ist eben doch beiden eigen, Lab­badia wie dem VfL Wolfs­burg, dass grund­sätz­lich auf großen Füßen gedacht wird.