In Deutschland kommt es am Samstag zum absoluten Spitzenspiel. Auch Europas übrige Topligen gehen nach der Länderspielpause in die heiße Phase. Wer spielt wo noch um was?
Paris-Saint-Germain wird sich den elften Meistertitel der Vereinsgeschichte wohl nicht mehr nehmen lassen. Daran ändern auch die fast schon standardmäßigen Querelen um die Teamchemie, den Trainer und die Klubführung aller Voraussicht nach nichts. Hinter dem Scheichklub geht es allerdings noch heiß her. RC Lens, Kevin Vollands AS Monaco und Olympique Marseille kämpfen um die direkte Champions-League-Qualifikation. Vor allem Lens spielt eine überraschend starke Saison. Trotz dem Weggang einiger Schlüsselspieler rangiert die Mannschaft von Trainer Franck Haise auf Rang drei. OSC Lille und Stade Rennes machen wohl den fünften Platz unter sich aus, der für den Einzug in die Qualifikationsphase der Conference League berechtigt. Der sechste Platz reicht in diesem Jahr nicht für das internationale Geschäft, da die verbliebenen Teilnehmer des französischen Pokals sich aller Voraussicht nach nicht über die Liga für Europa qualifizieren.
Der Tabellenkeller der Ligue 1 birgt in dieser Saison eine ungewöhnliche Brisanz. Zum nächsten Jahr treten nur noch 18 statt 20 Teams in Frankreichs höchster Spielklasse an. Aus dem Grund müssen gleich vier Teams den direkten Weg in die Ligue 2 antreten. Eine der Mannschaften wird Angers sein, die abgeschlagen Letzter ist. Davor kämpft eine Vielzahl an Teams um den Klassenerhalt. Zwischen AC Ajaccio (Platz 19) und RC Strasbourg (Platz 15) liegen lediglich fünf Punkte. Alles ist noch drin. Einen großen Schritt im Abstiegskampf können am Samstag AJ Auxerre und ES Troyes machen. Auxerre ist Siebzehnter und empfängt den Tabellennachbarn Troyes zum Kellerduell.
Nach 33 Jahren ist der Scudetto wieder zum Greifen nahe. Die SSC Neapel um das Traumduo bestehend aus Victor Osimhen und dem georgischen Wunderkind Chwitscha Kwarazchelia, führt die Tabelle der Serie A mit einem Vorsprung von unglaublichen 19 Punkten an. Das Meisterrennen ist gelaufen. Durch die Napoli-Dominanz entwickelt sich aber zwangsläufig ein enges Rennen um Europa. Lazio Rom, AC Milan, Inter Mailand und José Mourinhos Roma haben noch Chancen auf Champions-League-Plätze. Auch Atalanta Bergamo hat mit drei Punkten Rückstand auf Platz vier noch alle Möglichkeiten im Hinblick auf die Königsklasse. Juventus Turin wird durch den bitteren 15-Punkte-Abzug wohl über die Liga nicht ins internationale Geschäft einziehen. Die Alte Dame steht allerdings im Viertelfinale der Europa League. Zudem steht die Entscheidung über Juves Berufung hinsichtlich ihrer Verurteilung noch aus. Gewännen die Turiner vor Gericht, würde das die Konstellation auf den Plätzen hinter Napoli noch einmal gehörig durcheinander wirbeln. Die Entscheidung fällt im April.
La Spezia verpflichtete zuletzt Leonardo Semplici als Nachfolger von Trainer Luca Gotti und setzte so scheinbar den richtigen Impuls im Abstiegskampf der Serie A. Durch einen Überraschungssieg gegen Inter stehen die Norditaliener nun fünf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Für Spezia traf ein gewisser Daniel Maldini, der damit seinem Heimatverein Milan einen großen Gefallen tat. Die untersten drei Ränge belegen von Verona, Genua und Cremonese.