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Seite 2: „Aber wir haben unseren Traum gelebt“

Wäh­rend sich der Verein finan­ziell also kern­sa­nierte, ging es auch spie­le­risch bergab. Drei Spiel­zeiten liegen zwi­schen dem Errei­chen des Cham­pions-League-Halb­fi­nals 2001 und dem Abstieg in die zweit­klas­sige Cham­pi­on­ship 2004. Peter Rid­sale ver­suchte sein Miss­ma­nage­ment im Nach­hinein zu recht­fer­tigen und sagte seine berühm­testen Worte: Hätten wir so stark inves­tieren sollen? Wahr­schein­lich nicht. Aber wir haben unseren Traum gelebt.“

In den Fol­ge­jahren ver­sank der Verein in einen immer tiefer wer­denden Sumpf. Schul­den­berg, Punkt­ab­züge, Abstieg in die Dritt­klas­sig­keit 2007. Zum ersten Mal in der Ver­eins­ge­schichte fand man sich in der League One wieder und hatte dort drei lange, pein­liche Jahre zu ver­harren.

Red Bull als Ret­tung?

Mit dem Wie­der­auf­stieg in die Cham­pi­on­ship 2010 machten Gerüchte um saudi-ara­bi­sche Inves­toren und Diet­rich Mate­schitzs Red Bull die Runde. Am Ende wurde der Klub an eine Bank mit Sitz im Bah­rain ver­kauft und 2014 an einen Unter­nehmer namens Mas­simo Cel­lino wei­ter­ver­scheuert. Ein Italo-Ame­ri­kaner, der wegen Steu­er­hin­ter­zie­hung ange­klagt war.

Bis dahin war das stolze Leeds United längst zur Lach­nummer ver­kommen. Doing a Leeds“ nennt der Eng­länder es, wenn ein Verein viel Geld in die Hand nimmt und daraus keinen Erfolg schöpft. Nach­zu­lesen sogar bei Wiki­pedia.

Cha­os­club hin oder her, Uniteds Glückslos sind seine Fans. Die Stadt Leeds liegt in der nord­eng­li­schen Graf­schaft York­shire und hat, anders als etwa London, Man­chester und Liver­pool, nicht meh­rere erfolg­reiche Fuß­ball­ver­eine. Hier gibt es Leeds United, The Whites, und sonst lange nichts. So war die treue Gefolg­schaft lange Zeit alles, was diesen Klub noch am atmen hielt. Auch in den Dritt­liga-Sai­sons lag der Zuschau­er­schnitt bei über 20.000.

Faible für Romantik

In Pep Guar­diola dürfte Leeds seit 2018 sicher einen Zuschauer dazu­ge­wonnen haben. Der Spa­nier him­melt Mar­celo Bielsa schier an, nennt ihn den besten Trainer der Welt. Der Legende nach soll Guar­diola ganze Notiz­bü­cher voll­ge­schrieben haben, als die beiden sich einst 13 Stunden am Stück über Fuß­ball unter­halten haben. Auch Mau­ricio Pochet­tino, zuletzt Tot­tenham-Trainer und Jorge Sam­paoli, zwei­ma­liger Copa-Ame­rica-Gewinner mit Chile, gelten als Jünger des Magiers“, als Jünger von Mar­celo Bielsa.