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Die Bilder von jubelnden New­castle-Fans nach der sau­di­schen Über­nahme sind gerade ein paar Wochen alt, da gibt es bereits den nächsten Bericht über einen Verein, der von aus­län­di­schen Inves­toren über­nommen werden soll: Leeds United. 49ers Enter­prises hat Berichten zufolge die Option, United bis zum Januar 2024 kom­plett zu über­nehmen.

Wirk­lich über­ra­schend ist die Nach­richt nicht, da das US-Unter­nehmen bereits seit drei Jahren suk­zes­sive ihre Anteile am Klub erhöht hat. Und falls die 49ers, wovon aus­zu­gehen ist, den Verein für umge­rechnet 470 Mil­lionen Euro auf­kaufen würden, wäre das nur der nächste logi­sche Schritt ihres bereits bestehenden Enga­ge­ments. Aber der Reihe nach.

Die lang­ersehnte Rück­kehr

Um den Ein­stieg der 49ers bei Leeds United nach­voll­ziehen zu können, genügt ein Blick in die Ver­gan­gen­heit. Vor etwas mehr als vier Jahren erwarb der Ita­liener Andrea Rad­riz­zani zunächst 50 Pro­zent der Anteile an Leeds, bevor er im Mai 2017 den Verein dann kom­plett über­nahm. Mit Rad­riz­zani kam nicht nur das Geld, son­dern auch der Erfolg. Nach 16 Jahren schaffte Leeds United 2020 unter Lei­tung von Erfolgs­trainer Mar­celo Bielsa die lang­ersehnte Rück­kehr in die Pre­mier League.

Einen so ver­sierten Übungs­leiter wie Bielsa zu United zu lotsen, war nicht alleine durch die Repu­ta­tion des Ver­eins mög­lich. Wie so häufig im Fuß­ball spielte das Geld eine ent­schei­dende Rolle. Geld, dass Investor Rad­riz­zani bereit­stellte. Berichten zufolge soll der Coach in der Cham­pi­on­ship bereits dop­pelt so viel Gehalt wie seine Trai­ner­kol­legen bekommen haben: etwa sieben Mil­lionen Euro im Jahr. Damit ver­diente er in diesem Zeit­raum sogar mehr als der eng­li­sche Natio­nal­trainer Gareth South­gate.

Eine argen­ti­nisch-ita­lie­ni­sche Erfolgs­ge­schichte

Die Ver­pflich­tung Bielsas zahlte sich aus. Kaum ver­wun­der­lich, wem die Fans dafür dankten: Andrea Rad­riz­zani. Der Ita­liener legte mit klugen Inves­ti­tionen den Grund­bau­stein des Erfolgs. Mar­celo Bielsa, der ehe­ma­lige Natio­nal­trainer Argen­ti­niens, war ein echter Transfer-Coup. Rad­riz­zanis Meis­ter­stück. Wann sonst wech­selte schon ein Trainer dieser Kate­gorie zu einem Zweit­li­gisten?

Bei Ankunft des Trai­ners sagte der Ita­liener: Ich bewun­dere Bielsa schon seit vielen Jahren. Als sich die Gele­gen­heit bot, ihn an die Elland Road zu holen, machten wir das zu unserer Top-Prio­rität des Som­mers.“ Die Aner­ken­nung blieb und die Erfolgs­ge­schichte soll sich auch wei­terhin fort­setzen: der Ver­trag des Trai­ners wurde im August dieses Jahres um eine wei­tere Spiel­zeit ver­län­gert. Der Verein schrieb dar­aufhin, Bielsa habe seit seiner Ankunft die Geschicke des Klubs kom­plett ver­än­dert.“ Und über­trieb damit kein biss­chen. Nicht nur schaffte Bielsa den Auf­stieg, er lässt Leeds auch in der Pre­mier League mutig nach vorne spielen.

Schritt­weise Über­nahme

Doch der bei den Fans beliebte ita­lie­ni­sche Investor blieb nicht lange allei­niger Mehr­heits­eigner. Bereits ein Jahr nach seiner Über­nahme brachte Rad­riz­zani die 49ers-Enter­prises-Gruppe bei United ins Spiel. Über das ver­gan­gene Jahr erhöhte diese stetig ihre Inves­ti­tionen, bis sie zuletzt im November 44 Pro­zent der Anteile von Leeds besaß. In Bran­chen­kreisen war dar­aufhin klar: das Enga­ge­ment ist bereits so groß, dass es ab diesem Punkt mehr Sinn macht, den Verein selber zu leiten. Bis 2024 wird es nun wohl auch so kommen.

Die Reak­tionen der Fans auf die Berichte der letzten Monate war ver­halten und öffent­lich kaum wahr­zu­nehmen. Als Anfang November die Nach­richt kam, dass die 49ers ihren Anteil um vier Pro­zent erhöhen würden, wer­teten die Anhänger das auf Twitter noch als über­wie­gend posi­tives Zei­chen. Die meisten freuten sich, dass damit grö­ßere Trans­fers im Januar mög­lich sein könnten.

Erst als Leeds ver­kün­dete, dass die 49ers eine Option hätten, den Verein bis 2024 kom­plett zu über­nehmen, reagierten die Fans irri­tiert. Pro­teste beschränkten sich jedoch auf Kom­men­tare in den sozialen Medien, Mei­nungs­be­kun­dungen auf der Straße sucht man in Leeds nach wie vor ver­geb­lich.