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Manuel Neuer
Schön zu sehen, dass Manuel Neuer seine Arme nicht nur hoch­reißen kann, wenn es darum geht, natio­na­lis­ti­sche Lieder auf kroa­tisch zu grölen oder Abseits­stel­lungen zu rekla­mieren: Gleich in der siebten Minute lenkte er einen Olmo-Gewalt­schuss mit einer zwar wild aus­se­henden, am Ende aber erfolg­rei­chen Parade an die Latte. Hatte danach noch mal Glück, als sein haar­sträu­bender Fehl­pass nicht bestraft wurde. Neuer macht bei diesem Tur­nier mit Ball am Fuß ins­ge­samt einen etwas selt­samen Ein­druck. Beim Gegentor aller­dings wie wir, wenn wir uns in den Anzug rein­zu­pressen ver­su­chen, der uns vor der Pan­demie doch noch so gut gepasst hatte: ohne Chance.

David Raum
Presste derart ener­gisch, dass er aus dem Spiel nicht nur mit einer guten Zwei­kampf­quote hätte raus­gehen können, son­dern im Zweifel auch noch mit einem Neu­ge­bo­renen. Zeigte vor allem gegen den Ball eine gute Leis­tung und bewies mehr­fach, dass er zu den schnellsten Spie­lern dieses Tur­niers gehört. Ins­ge­samt deut­lich stärker als im ersten Spiel, könnte in der Ver­fas­sung einer der Gewinner des Tur­niers werden. Kurzum: Der Mann lebt gerade seinen Raum. Wenn er jetzt noch anfängt, gefähr­liche Flanken zu schlagen (und/​oder in der Zeit zurück­reist, um sich doch nicht am Hals täto­wieren zu lassen), sind wir voll­ends zufrieden.

Antonio Rüdiger
Die beste Nach­richt zuerst: Antonio Rüdiger ver­zich­tete im Spiel gegen Spa­nien auf seinen selt­samen Knie­he­belauf – oder wie auch immer man das nennt, was er da gegen Japan (und auch schon häu­figer in der Ver­gan­gen­heit) gemacht hat und was ein biss­chen so aus­sieht, als hätte ein völlig zuge­stoffter Ace Ven­tura einen gas­tro­in­testi­nalen Not­fall. Machte aber auch abge­sehen davon ein gutes Spiel, gewann seine Zwei­kämpfe, orga­ni­sierte seine Vie­rer­kette, strahlte vorne bei Stan­dards Gefahr aus. In dieser Form ein eng­li­scher Koch.

Niklas Süle
Apropos Koch: Die per­fide Taktik der FIFA, Niklas Süle wäh­rend des Spiels mit McDonald’s‑Werbebanden abzu­lenken, ging nicht auf. Süle zeigte fast die kom­plette Partie über eine äußerst kon­zen­trierte Leis­tung. Doof nur, dass sein ein­ziger Schnitzer direkt mit dem Gegentor bestraft wurde. Ab jetzt bitte trotzdem immer wie diese eine Wort­endung, die bei der Welt“ für Texte sorgt, in denen zwangs­läufig die Vokabel Gen­der­gaga“ auf­taucht: innen.

Thilo Kehrer
Holte sich schon in der ersten Halb­zeit die Gelbe Karte ab, wirkte ins­ge­samt vom Tempo der Spa­nier über­for­dert, war mit Ball über­haupt kein Faktor. Brachte das Kunst­stück fertig, dass sich Fuß­ball­fans beim Stand von 0:1 gegen Spa­nien über eine Lukas-Klos­ter­mann-Ein­wechs­lung freuen. Und damit ist dann auch alles gesagt.

Joshua Kim­mich
Deut­lich dis­zi­pli­nierter als gegen Japan, ver­mied ein­fache Ball­ver­luste im Zen­trum, ging auch die unbe­quemen Wege. Hätte seine Leis­tung ver­edeln können, wenn er seine Chance zur Füh­rung genutzt hätte. Aber auch so eine grund­so­lide Per­for­mance. Hat sich offenbar mit seinen Kern­auf­gaben als Sechser com­mited. Und jetzt ent­schul­digt uns, wir müssen uns kurz den Mund aus­spülen, weil wir Per­for­mance“ und com­mited“ gesagt haben.

Ilkay Gün­dogan
Zeigte vor der Kim­mich-Chance, was für ein feiner Fuß­baller er ist, als er einen Quer­schläger am spa­ni­schen Straf­raum direkt hin­term Stand­bein an seinem Gegen­spieler vor­bei­schob. Spielt ganz all­ge­mein so ele­gant, dass ihm der deut­sche Zeug­wart eigent­lich Frack und Taschenuhr statt Trikot und Stutzen raus­legen sollte. Aber: Nimmt sich auch immer wieder seine Aus­zeiten und tritt beim DFB nicht so domi­nant auf, wie man sich das von einem Spieler seiner Klasse wün­schen würde. 11FREUNDE-Fazit: Gün­do­ganz in Ord­nung.

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