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Seite 2: Klar, aufgeräumt, erfolgreich

Die sich auch nicht ver­biegen will, als immer wieder Vor­würfe auf­keimen, er sym­pa­thi­siere mit rechtem Gedan­kengut. Allein die Frisur! Dabei mag er nur ein­fach seine Locken nicht. Im Rück­blick sagt er: Wahr­schein­lich würde ich früher ver­su­chen mich in aller Deut­lich­keit davon zu distan­zieren. Eines würde ich aller­dings nie wieder machen. Mir die Haare wachsen zu lassen, weil andere es wollen. Nie wieder.“

Und so trägt er sie auch heute noch, oder wieder, die Fleisch­mütze, die ja sein durchaus gewin­nendes Lächeln so fun­keln lässt. Ebenso wie er noch immer den Ring trägt, den er nach seinen Toren immer küsste, in Gedanken an seine Frau. Die Jan­cker einst auf der Geschäfts­stelle von Rapid ken­nen­lernte und wegen der er auch heute noch in Öster­reich lebt und arbeitet.

Hoch hinaus in den Absturz

Nach Sta­tionen als U- und Indi­vi­du­al­trainer beim SV Mat­ters­burg und dem SC Neu­siedl am See wurde er Co-Trainer bei Rapid Wien. Zunächst unter seinem ehe­ma­ligen Mit­spieler Zoran Barisic, dann unter Mike Büs­kens. Mit dessen Ent­las­sung muss auch Jan­cker gehen. Natür­lich war es schmerz­haft. Du hast ver­sucht, etwas auf­zu­bauen“, sagt er im Rück­blick. Doch das Ende in Wien bietet auch eine Chance. 

Jan­cker, der nebenbei die Uefa-Pro-Lizenz erworben hat, heuert beim SV Horn an. Einem Verein, der nach dem Ein­stieg von Japans Ex-Natio­nal­spieler Kei­suke Honda hoch hinaus wollte und in die Dritt­klas­sig­keit abstürzte. (Hier geht’s zur Repor­tage dar­über »>)

Klar, auf­ge­räumt, erfolg­reich

Mit Jan­cker als Trainer ist nun der Neu­an­fang geglückt. Obwohl die Mann­schaft, wie er sagt, ganz neu zusam­men­ge­stellt wurde und wir eigent­lich erstmal nur ankommen wollten in der Liga“, ist der Klub mit­ten­drin im Auf­stiegs­rennen. Wie er das macht?

Sich selbst beschreiben ist natür­lich schwierig, aber ich will schon den Ball haben, Chancen kre­ieren. Natür­lich darf man dabei die Arbeit gegen den Ball nicht ver­nach­läs­sigen. Aber am Ende gewinne ich lieber 3:2 als 1:0, ich war schließ­lich Stürmer“, sagt Jan­cker, wirkt dabei ganz klar und auf­ge­räumt. Und es klappt ja auch, der SV Horn hat in der Regio­nal­liga Ost die zweit­meisten Tore erzielt, die zweit­we­nigsten kas­siert.

Das lang­fris­tige Ziel ist klar

Wer denn sein Trainer-Vor­bild sei, will man dann noch wissen. Und zunächst windet er sich ein wenig, als müsse er erstmal die Gefahren seiner eigenen Ant­wort abgrät­schen, ehe er sagt: Man sollte seinen eigenen Weg gehen, aber natür­lich pickt man sich immer wieder mal was heraus. Wie sich Tra­pat­toni zum Bei­spiel immer vor die Mann­schaft gestellt hat. Wie Hitz­feld immer die rich­tigen Worte bei seinen Mann­schafts­an­spra­chen gefunden hat. Oder das Trai­ning von Spal­letti, dass ich bei Udi­nese ken­nen­ge­lernt habe. Da waren schon mal 45-Minuten-Ein­heiten dabei, bei denen nur elf gegen eins gespielt wurde, um die Abläufe ein­zu­stu­dieren. Aber all diese Erfah­rungen muss man natür­lich an die aktu­ellen Gege­ben­heiten anpassen und vor allem muss man dabei authen­tisch bleiben.“

Bleibt noch die Frage nach der Zukunft: Wir sind oben dabei, natür­lich wollen wir jetzt auch auf­steigen. Und dann will ich hier erstmal nach­haltig arbeiten. Aber das lang­fris­tige Ziel heißt schon: Deutsch­land, Bun­des­liga.“

Eine Marke bleibt Carsten Jan­cker so oder so.