Gladbachs Brasilianer so flauschig wie nie, Philipp Lahm so gut wie ganz Bremen und wer hat eigentlich die Poker-Kohle von Max Kruse? Die 11 des 26. Spieltags.
Gonzalo Castro
Eigentlich hatten wir den Namen Gonzalo Castro schon in den Zettelkasten mit dem Titel „Fehleinkauf“ einordnen wollen, doch natürlich lagen wir daneben. Derzeit mausert sich Castro beim BVB neben den Aubameyangs, Mkhitaryans, Kagawas und Reus’ zum heimlichen Mann für die magischen Momente. Seine Vorlage vor dem 1:0 durch Marco Reus war nicht nur sein siebter Assist der Saison, sondern dermaßen malerisch, dass Bob Ross sich im Grabe vor Freude eine Staffelei aufstellte, um den Moment für immer festzuhalten.
Max Kruse
Neulich sind wir mal wieder Taxi in Berlin gefahren. Unterhielten uns mit dem Fahrer über den BFC Dynamo („Immer noch ne Macht, weeste?“) und Radfahrer („Allet Orjanspender!“). Dann stiegen wir aus und mussten Minuten später feststellen, dass wir Kippen und Feuerzeug im Wagen vergessen hatten. Wie ärgerlich! Ob sich Max Kruse auch kopfschüttelnd zum nächsten Späti begeben hat, um dort Ersatz für seinen Verlust zu besorgen? Wären wir gerne dabei gewesen an jenem frühen Sonntagmorgen. „Tach. Zehn Schlümpfe, einen kleinen Milchkaffee zum Mitnehmen und 75.000 Euro, bitte.“ So viel Kohle hat der Stürmer vom VfL Wolfsburg offenbar im Oktober 2015 in einem Berliner Taxi vergessen, wie die „Bild“-Zeitung rechtzeitig vor dem Spieltag vermeldete. Kruse, so heißt es, habe vermutlich am Poker-Event „World Series of Poker“ teilgenommen. Was nicht unbedingt erklärt, warum der Fußballer so viel Bargeld durch die Hauptstadt kutschierte. „Da will ich doch ein bisschen mehr drüber wissen“, hat sich VfL-Manager Klaus Allofs zu Wort gemeldet. Sind wir gerne mit dabei. Kruse wurde bei der 0:1‑Niederlage gegen die TSG Hoffenheim nach 60 Minuten ausgewechselt. Um beim Thema zu bleiben: Kruse hatte an diesem Wochenende ein eher durchschnittliches Blatt erwischt.
Die Fans
Ob Darmstädter, Augsburger, Dortmunder oder Mainzer: An diesem Wochenende zeigten Fußballfans mal wieder, dass sie nicht die brandschatzenden Radaubrüder sind, zu denen sie nur zu gerne von Polizei und Politik gemacht werden, sondern dass die meisten unter ihnen normale Menschen sind, die wissen, dass ihr Verein das Größte, aber nicht das Wichtigste ist. Daran sollten wir uns alle erinnern, wenn wieder versucht werden sollte, jene Fans an den Pranger zu stellen oder ihre Rechte mit den absurdesten Begründungen und Methoden zu beschneiden. Denn ohne sie ist Fußball zwar weiter ein Spiel, aber ein leider ein ziemlich graues.