Seite 3: „Orjanspender“ und Max Kruse

Gon­zalo Castro
Eigent­lich hatten wir den Namen Gon­zalo Castro schon in den Zet­tel­kasten mit dem Titel Fehl­ein­kauf“ ein­ordnen wollen, doch natür­lich lagen wir daneben. Der­zeit mau­sert sich Castro beim BVB neben den Aub­ameyangs, Mkhi­ta­ryans, Kagawas und Reus’ zum heim­li­chen Mann für die magi­schen Momente. Seine Vor­lage vor dem 1:0 durch Marco Reus war nicht nur sein siebter Assist der Saison, son­dern der­maßen male­risch, dass Bob Ross sich im Grabe vor Freude eine Staf­felei auf­stellte, um den Moment für immer fest­zu­halten.

Max Kruse
Neu­lich sind wir mal wieder Taxi in Berlin gefahren. Unter­hielten uns mit dem Fahrer über den BFC Dynamo („Immer noch ne Macht, weeste?“) und Rad­fahrer („Allet Orjan­spender!“). Dann stiegen wir aus und mussten Minuten später fest­stellen, dass wir Kippen und Feu­er­zeug im Wagen ver­gessen hatten. Wie ärger­lich! Ob sich Max Kruse auch kopf­schüt­telnd zum nächsten Späti begeben hat, um dort Ersatz für seinen Ver­lust zu besorgen? Wären wir gerne dabei gewesen an jenem frühen Sonn­tag­morgen. Tach. Zehn Schlümpfe, einen kleinen Milch­kaffee zum Mit­nehmen und 75.000 Euro, bitte.“ So viel Kohle hat der Stürmer vom VfL Wolfs­burg offenbar im Oktober 2015 in einem Ber­liner Taxi ver­gessen, wie die Bild“-Zeitung recht­zeitig vor dem Spieltag ver­mel­dete. Kruse, so heißt es, habe ver­mut­lich am Poker-Event World Series of Poker“ teil­ge­nommen. Was nicht unbe­dingt erklärt, warum der Fuß­baller so viel Bar­geld durch die Haupt­stadt kut­schierte. Da will ich doch ein biss­chen mehr drüber wissen“, hat sich VfL-Manager Klaus Allofs zu Wort gemeldet. Sind wir gerne mit dabei. Kruse wurde bei der 0:1‑Niederlage gegen die TSG Hof­fen­heim nach 60 Minuten aus­ge­wech­selt. Um beim Thema zu bleiben: Kruse hatte an diesem Wochen­ende ein eher durch­schnitt­li­ches Blatt erwischt.

Die Fans
Ob Darm­städter, Augs­burger, Dort­munder oder Mainzer: An diesem Wochen­ende zeigten Fuß­ball­fans mal wieder, dass sie nicht die brand­schat­zenden Radau­brüder sind, zu denen sie nur zu gerne von Polizei und Politik gemacht werden, son­dern dass die meisten unter ihnen nor­male Men­schen sind, die wissen, dass ihr Verein das Größte, aber nicht das Wich­tigste ist. Daran sollten wir uns alle erin­nern, wenn wieder ver­sucht werden sollte, jene Fans an den Pranger zu stellen oder ihre Rechte mit den absur­desten Begrün­dungen und Methoden zu beschneiden. Denn ohne sie ist Fuß­ball zwar weiter ein Spiel, aber ein leider ein ziem­lich graues.