Odisseas Vlachodimos wurde in Stuttgart geboren, spielte in der Jugend für den VfB und ist sowohl Griechenlands als auch Benfica Lissabons Stammtorhüter. Vor dem Europa-League-Rückspiel in Frankfurt spricht er über Wunderkind Joao Felix, die Frankfurter Fans und seine verrückte Zeit beim griechischen Militär.
Haben Sie sich auch mit älteren Torwartkollegen in Portugal ausgetauscht? Mit Iker Casillas? Der hat es mit dem FC Porto immerhin bis ins Champions-League-Viertelfinale geschafft hat.
Unsere erste Begegnung war ganz lustig, weil es bei der Dopingkontrolle nach unserem Derby in der Hinrunde war. Wir hatten gewonnen, deshalb war es für mich ein bisschen einfacher ins Gespräch zu kommen. Er hat mich beglückwünscht, aber er war dann auch recht schnell fertig, während ich noch etwas gebraucht habe.
Da zeigt sich die Routine eines Enddreißigers am Pissoir.
Ja (Lacht).
Wie ist es für Sie, zu Besuch wieder nach Deutschland zurückzukehren?
Natürlich freue ich mich auf meine Freunde und Familie, wobei die mich oft besuchen. Aber so richtig Heimweh… Ich fühle mich super wohl hier und auch Athen zu besuchen, ist immer wieder schön. Ich finde: Mittlerweile habe ich drei Zuhause.
Haben Sie sich dennoch etwas aus der Vergangenheit in Stuttgart bewahrt?
Früher waren meine Freunde und ich immer gerne Darts spielen. Das mache ich jetzt auch weiter mit meinen Kollegen bei Benfica. Bei Heimspielen schlafen wir bei uns auf dem Trainingsgelände, da haben wir einen extra Raum zum Werfen. Im Fernsehen verfolge ich es nicht. Ich habe mir nur mal diese Promi-WM angeschaut.
Und wer ist besser? Jimi Blue Ochsenknecht oder Sie?
Ich bin, glaube ich, ganz gut. Neulich habe ich dreimal hintereinander die Tripple 20 getroffen. Aber das ist auch schon das höchste der Gefühle.
Antonio Rüdiger, Timo Werner, Rani Khedira. Viele Ihrer ehemaligen Mitspieler aus den Nachwuchsmannschaften haben sich in den unterschiedlichsten Mannschaften in Europas Topligen durchgesetzt. Wie hält da der Kontakt?
Bei den Spielen gegen den FC Bayern in der Gruppenphase der Champions League habe ich letztens erst wieder fünf alte Bekannte getroffen. Mit Rani schreibe ich noch gerne. Und es war auch sehr schön, bei unserer Amerika-Tour Maximilian Philipp und Jeremy Toljan wiederzusehen.
Die Baden-Württemberg-Clique hat es weit gebracht.
Oh ja, es sind einige. Vielleicht sehe ich den Toni (Antonio Rüdiger, Anm. d. Red.) noch gegen Chelsea oder Bernd (Leno) gegen Arsenal im Europa-League-Halbfinale. Schön wäre es, aber Hauptsache wir kommen weiter. Im Sommer will ich auf jeden Fall mit einem Titel in der Hand nach Stuttgart zurückkommen und Heimaturlaub machen.