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Seite 2: Die Statements der Vereine

Wie reagierten die Ver­eine?
Auf der Pres­se­kon­fe­renz im Anschluss an das Spiel ver­passte es Energie Cottbus Trainer Claus-Dieter Wol­litz, deut­liche Worte zu den Vor­komm­nissen zu finden. Viel­mehr zeigte er, dass er die offen neo­na­zis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Fan­struktur aus­blendet. Diese nicht zu erkennen ist ein Ding der Unmög­lich­keit. So sagte er man brauche Emo­tionen, Fans und Fan­kultur, auch hätten die Fans nie­manden ver­letzen wollen.

Deut­li­cher – wenn auch erst vier Tage später – reagierte das Prä­si­dium von Energie Cottbus in einer Stel­lung­nahme. In dieser werden die Vor­komm­nisse mit furcht­baren Umfängen und Aus­maßen“ beschrieben. Das Spiel sei miss­braucht worden von Kri­mi­nellen und Gewalt­tä­tern“, nicht von Ener­giefans. Das Prä­si­dium spricht bei den Tätern von Per­sonen, die dem losen als auch orga­ni­sierten rechts­extremen Kli­entel zuzu­ordnen sind“. Dar­unter seien auch Per­sonen der Gruppen Inferno Cottbus“, Unbe­queme Jugend“ und der befreun­deten Chem­nitzer New Society“. Das Prä­si­dium prüfe der­zeit alle recht­li­chen Mög­lich­keiten und wei­ter­füh­rende Maß­nahmen“, wie bei­spiels­weise lebens­lange Haus­ver­bote bei Ver­an­stal­tungen von Energie Cottbus sowie bun­des­weite Sta­di­on­ver­bote.

Der SV Babels­berg 03 bedauert die Vor­fälle rund um das Bran­den­burg-Derby“. Der Verein spricht von volks­ver­het­zenden und men­schen­ver­ach­tenden Arti­ku­la­tionen aus dem Gäs­te­block“. Auch wolle man sich kri­tisch mit der aktiven Fan­szene in der Nord­kurve zu der Pyro­ak­tion zu Beginn des Spiels aus­ein­an­der­setzen“. Aller­dings wehrt sich der Verein dagegen, dass in ein­zelnen Medi­en­be­richten diese ille­gale Show­ein­lage’ mit den Akti­vi­täten der ran­da­lie­renden Gäste gleich­ge­setzt wird und undif­fe­ren­ziert von ran­da­lie­renden Hoo­li­gans gespro­chen wird“.


Was nun?
Das Pro­blem mit den rechts­extremen Fans von Energie Cottbus ist nicht neu, es ist seit über einem Jahr­zehnt bekannt. Bisher ist es dem Verein nicht gelungen, die rechten Struk­turen zu durch­bre­chen und auch jetzt ist das nicht zu erwarten.

Viel­mehr zeigt sich – anders als von Cottbus Trainer Wol­litz in der Pres­se­kon­fe­renz nach dem Spiel behauptet –, dass Fuß­ball sehr wohl poli­tisch ist. Das kann und darf nicht aus­ge­blendet werden. Im Gegen­teil, es muss allen bewusst sein. Es fängt mit homo­phoben Belei­di­gungen wie Schwuchtel“ oder anti­zi­ga­nis­ti­schen wie Zigeuner“ an. Deren Akzep­tanz durch Still­schweigen ist der Nähr­boden für all die Nazis, die sich wieder ver­mehrt in deut­schen Sta­dien breit­ma­chen.