Nach 19 Spielen ohne Sieg gewinnt der 1. FC Köln ausgerechnet in Dortmund. Wie konnte das passieren?
3. Kölner Standard-Stärke
Über weite Strecken der Partie setzten sich beide Teams matt. Der BVB sammelte Ballbesitz, während sich die Kölner auf die Defensive konzentrierten. Dortmunder Torchancen waren ebenso rar wie Kölner Konter. Diese endeten zumeist auf der linken Seite, wo Ismail Jakobs zwar häufig frei an den Ball kam, sich jedoch nur selten durchsetzen konnte gegen Dortmunds Verteidiger.
Die Kölner erzielten ihre Tore folgerichtig nicht aus dem laufenden Spiel heraus, sondern nach Standardsituationen. Bei beiden Treffern sah die Dortmunder Abwehr nicht gut aus. Sie verpassten es, nach Verlängerungen den Raum am zweiten Pfosten zu besetzen. Köln machte sich dies zunutze; Ellyes Skhiri traf gleich doppelt.
4. Favres Umstellungen kamen zu spät
Am Ende wurde es trotz der zwischenzeitlichen 2:0‑Führung der Kölner noch einmal brenzlig. Favre hatte auf die spielerische Misere seines Teams reagiert. Nach etwas mehr als einer Stunde löste er die Viererkette in der Abwehr auf. Der BVB verteidigte nunmehr mit einer Dreierkette. Die Außenpositionen waren mit Jadon Sancho und dem eingewechselten Thorgan Hazard offensiv besetzt, der ebenfalls eingewechselte Reyna sollte im Mittelfeld Präsenz zeigen.
Die Umstellungen fruchteten. Der BVB schoss in den letzten zwanzig Minuten neunmal aufs Tor; in den siebzig Minuten zuvor kamen sie gerade einmal auf sechs Torschüsse. Sie profitierten von einer Kölner Mannschaft, die nach aufopferungsvollem Kampf müde wirkte. Über 120 Kilometer legten die Kölner Spieler am Ende zurück und damit knapp zehn mehr als die Dortmunder.
Das Dortmunder Offensivfeuerwerk kam aber zu spät. Als kurz vor Schluss Mats Hummels den Aushilfsstürmer gab, sprach das für die pure Verzweiflung der Dortmunder. Haaland hatte am Ende sogar noch eine große Chance auf den Ausgleich. Er wäre angesichts der ersten siebzig Minuten dieser Partie kaum verdient gewesen. Borussia Dortmund verschenkte erneut Punkte gegen einen defensiv kompakten Abstiegskandidaten. Die Kölner nahmen das Geschenk dankend an – und freuen sich darüber, endlich ihre Sieglos-Serie beendet zu haben.
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