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Fans der Spiel­ver­ei­ni­gung Fürth dürften sich dieser Tage fühlen wie einst Rudi Völler. Als Bun­des­trainer hielt er im Jahr 2003 seine legen­däre Wut­rede, in deren Ver­lauf er sagte: Die Geschichte mit dem Tief­punkt, und nochmal ein Tief­punkt. Da gibt’s nochmal einen nied­rigen Tief­punkt. Ich kann diesen Scheiß­dreck nicht mehr hören.“

Woche für Woche stellt Fürth Nega­tiv­re­korde ein. Das 3:6 gegen Hof­fen­heim war die elfte Nie­der­lage in Folge; das hat inner­halb einer Saison noch kein Bun­des­li­gist geschafft. Gerade einmal einen Punkt hat die Mann­schaft nach drei­zehn Spiel­tagen gesam­melt. Selbst Tas­mania Berlin stand in der Negativ-Rekord­saison 1965/66 zum selben Zeit­punkt besser da. Gibt es noch Hoff­nung für das Team von Trainer Stefan Leitl? Fünf Beob­ach­tungen.

1. Feh­lende Qua­lität

Fürth ist ein unge­wöhn­li­cher Auf­steiger. Von der Mann­schaft, die ver­gan­gene Saison mit begeis­terndem Offen­siv­fuß­ball auf­stieg, ist nicht mehr viel übrig. Sie verlor vor der Saison mit David Raum, Anton Stach und Sebas­tian Ernst wich­tige Leis­tungs­träger. Für gleich­wer­tigen Ersatz fehlt das Geld. In Teilen war dies Corona geschuldet, in Teilen dem schlechten Wirt­schaften in den Jahren zuvor. Fürth star­tete bereits mit einem kaum kon­kur­renz­fä­higen Kader in die Saison.

Als wäre das nicht Hypo­thek genug, stand ihnen wäh­rend der Saison nie der gesamte Kader zur Ver­fü­gung. Erst wütete Corona inner­halb der Mann­schaft, dann ver­letzten sich wich­tige Leis­tungs­träger. Der­zeit fehlen allein drei Innen­ver­tei­diger. Dort ist aktuell Hans Sarpei gesetzt, der eigent­lich als zen­traler Mit­tel­feld­spieler ein­ge­plant war. Auf den Außen haben die Für­ther derart wenig Per­sonal, dass Stamm-Rechts­ver­tei­diger Marco Mey­er­höfer auf links aus­helfen musste. Der ohnehin kaum kon­kur­renz­fä­hige Kader der Für­ther ver­liert durch die Ver­letz­ten­mi­sere noch einmal an Qua­lität.

2. Sie waren stets bemüht, früh zu pressen

Trotz der per­so­nellen Eng­pässe ver­steckt sich das Team von Trainer Stefan Leitl nicht. Gegen Hof­fen­heim war die Für­ther Leit(l)linie deut­lich zu erkennen: Im eigenen 4 – 3‑3-System rückten die Für­ther weit nach vorne, störten den Gegner früh, schoben aggressiv nach.

Das Klee­blatt ver­suchte, Hof­fen­heim ins Zen­trum zu lenken. Die beiden Außen­stürmer blo­ckierten immer wieder den Passweg nach Außen. Hof­fen­heim sollte das Spiel über die eigene Dop­pel­sechs eröffnen. Dort schuf Fürth eine Über­zahl – und schlug kon­se­quent zu. Durch diesen starken Pres­seng-Plan gelingt es den Füt­tern zumin­dest teil­weise, die feh­lende indi­vi­du­elle Qua­lität wett­zu­ma­chen. Bereits zum vierten Mal in dieser Saison ging Fürth in Füh­rung.