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Sandro Wagner

Wir haben schon Knei­pen­schlä­ge­reien gesehen, die wür­de­voller abliefen als das, was Ein­tracht Frank­furt und die TSG Hof­fen­heim da am Freitag ablie­ferten. Bereits nach wenigen Minuten bestand die Partie zum größten Teil aus Grät­schen, Tritten und vor allem Schub­s­e­reien. Immer mit­ten­drin: Hof­fen­heims Sandro Wagner, der die 90 Minuten aus­schließ­lich damit ver­brachte, ent­weder zu rekla­mieren, am Boden zu liegen oder selber Foul zu spielen, was in einem dau­er­haften Pfeif­kon­zert von den Rängen resul­tierte. Ins­ge­samt hätte Wagner an diesem Abend nur noch unsym­pa­thi­scher auf das Frank­furter Publikum wirken können, wenn er getroffen und anschlie­ßend ein Shirt Mit der Auf­schrift I love Jupp Heyn­ckes“ unter dem Trikot zum Vor­schein gebracht hätte. Wor­aufhin das Spiel wohl end­gültig in ein MMA-Event umge­schlagen wäre.

Sandro Wagner

Was, nochmal Sandro Wagner? In der Tat, denn es gibt wohl keinen Spieler in der Bun­des­liga, dessen Auf­treten neben dem Platz sich so sehr von jenem auf dem Platz unter­scheidet. Nach Abpfiff näm­lich mutierte Wagner vom dau­er­re­kla­mie­renden Unsym­path zu einem beson­nenen, fairen Sports­mann, der seine Gegen­spieler und auch den Schiri in Schutz nahm und mit diplo­ma­ten­hafter Gelas­sen­heit über das Wesen des Fair­play par­lierte. Falls Lite­ra­tur­wis­sen­schaftler diesen Text lesen: Schaut doch bitte mal, ob Robert Louis Ste­ven­sons Dr. Jeckyll und Mr. Hyde“ nicht doch even­tuell auf Sandro Wag­ners Kar­riere basiert.

David Abraham

Nega­tiver Höhe­punkt des Spiels war David Abra­hams fieser Ell­bo­gen­schlag gegen Wagner. In der 32. Minute langte Abraham in einem Lauf­duell derart in Wag­ners Gesicht, dass irgendwo in Rom Daniele de Rossi eine minu­ten­lange Gän­se­haut bekam. Bizar­rer­weise bekam Abraham dafür nicht Rot, son­dern einen Frei­stoß zuge­spro­chen, was nach der Ent­schei­dung, den Fern­seher anzu­schalten, die zweit­fal­scheste Ent­schei­dungen an diesem Abend war. Ohne Abraham jetzt in Schutz nehmen zu wollen, aber mög­li­cher­weise hat er ein­fach falsch ver­standen, dass Hof­fen­heim end­lich mal geschlagen werden muss.

Alex Meier

Eine ganz eigene Sicht auf Abra­hams Ell­bo­gen­schlag hatte Alex Meier: „ Wenn Wagner so spielt, muss er auch damit rechnen, dass er mal einen abkriegt. Dann, glaube ich, hat jeder Ver­tei­diger dazu auch das Recht“, sagte Frank­furts Kapitän nach dem Spiel. Eine Ein­stel­lung, wie man sie aus der Kreis­liga kennt, wo ja oft schon bunte Schuhe oder ein ange­setzter Über­steiger aus­rei­chen, um vom schlecht­ge­launten Flei­scher­meister auf der Libe­ro­po­si­tion in die sechs­mo­na­tige Zwangs­pause getreten zu werden. Dass das Spiel ins­ge­samt eher an den Royal Rumble erin­nerte, lag übri­gens in erster Linie an Schieds­richter… 

Chris­tian Din­gert

der erst in der 52. Minute die erste Gelbe Karte zeigte. Und damit unge­fähr 53 Minuten zu spät. Zwi­schen­zeit­lich hatte man das Gefühl, dass die Trainer in der Halb­zeit­pause Base­ball­knüppel hätten aus­geben können, Din­gert wäre trotzdem irgendwie mit Ermah­nungen durchs Spiel gekommen. Immerhin gab Din­gert nach dem Spiel zu, dass es nicht sein bestes war. Kleiner Tipp von uns: Die Karten das nächste mal nicht in der Kabine liegen lassen. 

Roger

In dieser besinn­li­chen Zeit ist es wichtig, auch ein­fach mal danke zu sagen. Für die netten Men­schen um einen herum. Für das Dach über dem Kopf. Für all die Dinge, mit denen man gesegnet ist. Und für Rogers 1:0 gegen Fuschl am See, das diesen brau­se­pri­ckelnden Voll­alb­traum eines Wer­be­pro­dukt-Auf­schwungs an die Spitze der Bun­des­liga abschwächte, zumin­dest vor­erst. In diesem Sinne: Danke. 

Max Kruse 

Erst Gerüchte um ein angeb­li­ches Über­ge­wicht, anschlie­ßend eine Klas­se­leis­tung samt ver­dientem Sieg: Max Kruses Sonntag erin­nerte stark an unseren letzten Auf­tritt beim Hotdog-Wett­essen. Nur ohne das anschlie­ßende Erbre­chen, das Weinen und die Wochen der Scham und des Selbst­hasses. Ein wei­terer Unter­schied: Kruse und Bremen scheinen in die Erfolgs­spur gefunden zu haben. Glück­wunsch dazu. 

Thomas Müller

Man wollte schon unken, dass Thomas Müller in seiner der­zei­tigen Form nicht mal seine Ver­wandten an Weih­nachten treffen würde. Dann aber, nach einer langen, langen Zeit, erzielte Müller mal wieder ein Bun­des­li­gator, wobei Treffer gegen den VfL Wolfs­burg in dessen der­zei­tiger Ver­fas­sung viel­leicht nur 0,5 Tore zählen sollten. Trotzdem: nach seinem ersten Bun­des­li­gator 2016/17 dürfte die EM end­lich auch für Thomas Müller zu Ende sein. 

Robert Lewan­dowski

Ganz anders übri­gens Mül­lers Sturm­partner Robert Lewan­dowski. Lewan­dowski steu­erte zum 5:0 gegen Wolfs­burg gleich zwei Treffer bei, in beiden Situa­tionen wurde er irgendwie eher ange­schossen, als dass er aktiv etwas für die Tore gemacht hätte. Aber so ist das eben manchmal bei Klas­se­stür­mern. Wahr­schein­lich hätte man Lewan­dowski noch nach Spie­lende auf dem Spie­ler­park­platz einen Ball an die Beine werfen können, die Kugel wäre irgendwie im Wolfs­burger Tor gelandet. 

Heri­bert Bruch­hagen

Herz­lich will­kommen zurück im ope­ra­tiven Geschäft, Heri­bert Bruch­hagen. Gerade erst nach 13 Jahren bei Ein­tracht Frank­furt in den Ruhe­stand ent­lassen, soll Bruch­hagen nun den HSV zu Glanz und Gloria führen. Die Idee der HSV-Bosse dabei: Nach 13 Jahren, zwei Abstiegen und viel, viel Mit­telmaß soll der lang­ersehnte Auf­schwung des HSV dann 2029 erfolgen, wenn Bruch­hagen bei den Ham­burger aus dem Amt scheidet.

Didi Bei­ers­dorfer

Des einen Leid ist des anderen Leid, heißt es beim HSV ja so schön. Dem­entspre­chend bedeutet Bruch­ha­gens Ein­stieg gleich­zeitig das Ende von Didi Bei­ers­dorfer beim HSV. Das Echo seines Stoß­seuf­zers der Erleich­te­rung nach Jahren des HSV-Mar­ty­riums wird man wahr­schein­lich in ein paar Jahren noch hören können, wenn der Wind gut steht.