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Ich goo­gele, was ich nicht weiß („Reus“ Ver­trag“). Ich goo­gele, was ich gar nicht wissen muss („Gibraltar“ Rekord­spieler“). Manchmal goo­gele ich auch, was ich eigent­lich nicht wissen will („Mesut Özil“ Freundin“). Und ich goo­gele sogar, was ich weiß („HSV“ Trainer“). Es könnte ja falsch sein. Kurzum: Ich goo­gele alles.

Seit Google in mein Leben getreten ist – es muss im Jahr 2000 gewesen sein -, liegt auch mein Fuß­ball­ge­dächtnis auf einem Server. Wenn ich keinen Zugang zum Internet habe, kann ich nicht fach­sim­peln.

Es sei denn, es geht um die Zeit vor 2000. Dar­über weiß ich hin­gegen alles. Klaus Topp­möller: 108 Tore für den 1. FC Kai­sers­lau­tern! Horst Hru­besch: 188 cm! Günter Del­zepich: 100 kg! Das habe ich nicht gegoo­gelt, bitte glauben Sie mir, und es stimmt trotzdem – unaus­löschbar ein­ge­brannt in mein Gehirn durch hun­dert­fache Lek­türe von Bun­des­liga-Son­der­heften, die, lückenlos seit der Saison 1977/78, in einem Bana­nen­karton unter meinem Bett lagen, wieder und wieder gewälzt im Schein der Taschen­lampe. Aus einem Hanuta-Sam­mel­album zur WM 1986, das irgendwie dazwi­schen­ge­rutscht war, kenne ich sogar noch Lothar Mat­thäus‘ Leib­ge­richt: Hasen­braten und Knödel und Spinat.„

Wissen, mit dem ich heut­zu­tage nur noch am Bun­des­li­ga­tra­di­ti­ons­stamm­tisch reüs­sieren kann. In Gesprä­chen, die um aktu­elle Trans­fers, die EM-Qua­li­fi­ka­tion, den Bezie­hungs­status der Top­stars oder den gegen­wär­tigen Trainer des HSV kreisen, muss ich mir ent­weder unterm Tisch Basis­kennt­nisse ergoo­geln oder schweigen. Ich schweige immer öfter. Und denke still an früher, an Topp­möller, Hru­besch, Del­zepich, Hasen­braten, Knödel und Spinat. Dass RB Leipzig in der 2. Bun­des­liga spielt, weiß ich zum Bei­spiel gar nicht. War früher alles besser? Ich möchte mich da nicht fest­legen. Ich bin schließ­lich zur Nost­algie ver­dammt.

Ist das etwa gefähr­lich für meine Fan­seele? Muss ich mal goo­geln.