Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Ivan Kmo­trik ist das, was man gemeinhin als Olig­arch bezeichnet. Der 60-jäh­rige Self­made-Mul­ti­mil­lionär besitzt (unter anderem): Ein inter­na­tional ope­rie­rendes Druck- und Ver­pa­ckungs­un­ter­nehmen, einen Medi­en­kon­zern mit eigenem TV-Sender, ein nobles Golf-Res­sort, eine Privat-Uni­ver­sität und einen inter­na­tional renom­mierten Fuß­ball­verein – den SK Slovan Bra­tis­lava.

Gra­tu­la­tion. Was jedoch stutzig macht, ist die Tat­sache, dass Kmo­trik im eng­lisch­spra­chigen Wiki­pedia mona­te­lang unwi­der­spro­chen als Geschäfts­mann und Gangster“ geführt wurde. 

Allen­falls sanfte Ermah­nungen

Bei genauerem Hin­sehen gibt es noch mehr Besorg­nis­er­re­gendes zu ver­zeichnen: Kmo­triks Statt­halter im Verein, sein Vize­prä­si­dent und Sohn Ivan Kmo­trik junior, pflegt eine unheim­liche Nähe zu offen rechts­ge­rich­teten Ultra- und Hoo­ligan-Gangs, hebt öffent­lich den rechten Arm zum Gruß an die Slovan-Kurve, bedrängt unge­niert Schieds­richter und ver­letzt Sta­di­on­ordner, wenn ihm danach ist.

Vom Vater gibt es dafür allen­falls mal eine sanfte Ermah­nung: Natür­lich macht mich so etwas nicht froh. Was soll ich sonst sagen?“, erklärte der Patron Ivan Kmo­trik senior nach einer von vielen Ent­glei­sungen seines Sohnes. Im In- und Aus­land gelten die Him­mel­blau-Weißen längst als Klub, der von sinis­tren Gangs­tern, radi­kalen Ras­sisten und bru­talen Schlä­ger­banden regiert wird.

Vom Beam­ten­verein zum Rekord­cham­pion

Vor diesem Hin­ter­grund vermag es durchaus zu erstaunen, dass der SK Slovan Bra­tis­lava ursprüng­lich ein bie­derer Beam­ten­verein war. Aus Tsche­chien stam­mende Bediens­tete der Ersten Tsche­cho­slo­wa­ki­schen Repu­blik (1918 bis 1938) hatten den Verein am 3. Mai 1919 aus der Taufe gehoben und zunächst 1. CSSK Bra­tis­lava genannt. Genau 50 Jahre und 18 Tage später, am 21. Mai 1969, gewann Slovan Bra­tis­lava mit den legen­dären Zwil­lingen Jozef und Jan Cap­kovic den Euro­pa­pokal der Pokal­sieger – durch einen 3:2‑Sieg über den großen FC Bar­ce­lona in Basel.

Heute dürfen sich die Kicker aus der slo­wa­ki­schen Haupt­stadt außerdem natio­naler Rekord­cham­pion (zwölf Titel) und acht­ma­liger tsche­cho­slo­wa­ki­scher Meister nennen. Zudem stehen ins­ge­samt 19 Pokal­siege in der Slo­wakei bezie­hungs­weise Tsche­cho­slo­wakei zu Buche.