Am Sonntag trifft der 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal auf den SC Freiburg. Das letzte Pokalduell gab es im Dezember 2002 – und auf dem Platz standen so einige Legenden. Aber wie hießen die nochmal alle?
Wissen die Wenigsten: Vor seiner überaus erfolgreichen Karriere als Wrestler hat Tim Wiese auch mal Fußball gespielt. Zwischen Januar 2002 und Juni 2005 absolvierte der Torwart 73 Spiele für den 1. FC Kaiserslautern. In der Pokalpartie gegen Freiburg stand er nur eine Hälfte im Tor, denn…
Georg Koch ersetzte ihn zur Halbzeit. Hier lässt sich Koch 2007 in Diensten vom MSV Duisburg während eines Spiels… äh… behandeln. Später war Koch u.a. noch bei Dinamo Zagreb oder Rapid Wien aktiv. Heute ist der Torwarttrainer von Viktoria Köln.
Wie Ex-Kollege Wiese hat auch Mario Basler eine imposante Wandlung durchgemacht. Früher noch bekannt für seine außergewöhnlichen Fernschüsse, kennt man ihn heute eher in dieser Pose hier: Anekdoten erzählend auf Bühnensofas oder in TV-Studios.
Hätte mit dieser Mähne und diesem Namen auch problemlos Schlagerstar werden können: Harry Koch. Er kickte in seiner Karriere sowohl für Lautern als auch für Freiburg. Außerdem ist er Vater von Nationalspieler Robin Koch.
Als beinharter Partner in der Innenverteidigung von Koch spielte im Pokal gegen Freiburg damals Tomasz Klos (rechts). Im August 2003 ging er nach Köln, spielte beim Effzeh aber nur in sechs Spielen. 2004 wechselte er zurück nach Polen und beendete dort 2008 seine Karriere.
Die rechte Seite beackerte lange Jahre Thomas Riedl. Bis 2006 bestritt er 156 Bundesligaspiele für den FCK. Heute ist er Trainer vom SV Alsenborn in der neuntklassigen A‑Klasse Kaiserslautern-Donnersberg.
Dieser Mann ist heute sehr zu bedauern: Dimitrios Grammozis. Nicht, weil er gegen Freiburg 2002 eine schlechte Figur gemacht hat – im Gegenteil. Nein, er musste weitaus später einen herben Schicksalsschlag hinnehmen. Er wurde Schalke-Trainer.
Der damaligen Schaltzentrale im Mittelfeld scheint der Trainerberuf im Blut gelegen zu haben, denn auch Nebenmann Ciriaco Sforza wurde nach seiner aktiven Zeit Coach in seiner Schweizer Heimat (u.a. Luzern, Grasshoppers, FC Basel). Auf dem Betzenberg spielte er von 1997 bis 2000 und 2002 bis 2005.
Für Sforza kam nach 18 Minuten bereits der Ägypter Hany Ramzy in die Partie. Er erzielte in der 64. Minute die 1:0‑Führung gegen Freiburg. Und – wie es sich für einen Spieler im zentralen Mittelfeld von Lautern gehört – wurde er später Trainer: Bei verschiedenen Vereinen in Ägypten und der U23 des Landes.
Zwischen Oberliga und Champions League bewegte sich die Karriere von Christian Timm, der 2002 gegen Freiburg im rechten Mittelfeld auflief. Für Dortmund kam er zu vier Einsätzen in der Königsklasse, für die Zweitvertretung der Lauterer musste er allerdings auch mal in der Oberliga Südwest ran. Auf Kaiserslautern folgten für Timm noch Karlsruhe und Fürth.
Jedes Kind kennt die Geschichte vom jungen portugiesischen Flügelstürmer, der von Sporting Lissabon nach England auszog, um ein Weltstar zu werden: José Manuel Dominguez. Mit einem gewissen Cristiano Ronaldo gab es später auch gleich einen überschätzten Nachahmer. Dominguez kam 1997 von Sporting zu Tottenham und im November (!) 2000 auf den Betzenberg. Gegen Freiburg spielte er durch.
Legendärer Künstlername, legendärer Bart, legendärer Spieler: Lincoln. Später noch für Schalke auf Torejagd, gelangen dem Brasilianer in 62 Spielen für Kaiserslautern 17 Tore. Gegen den Sportclub traf er zum 2:0‑Endstand in der 67. Minute.
Als Leuchtturm im Sturm agierte Vratislav Lokvenc (links, 1,96 m). Für den Tschechen bezahlte Lautern 2000 immerhin 3 Millionen Euro. Er startete gegen Freiburg, wurde aber kurz vor Schluss ausgewechselt für…
…Selim Teber. Im Sommer 2002 kam er vom Rivalen aus Mannheim, später spielte er noch bei Hoffenheim, Frankfurt und zahlreichen Klubs in der Türkei.
13 Jahre Hamburg, acht Jahre Freiburg: Richard Golz ist eine echt Instanz in Sachen Konstanz. Klar, dass er also auch beim Achtelfinale 2002 in Kaiserslautern zwischen den Pfosten stand.
In seinen zehn Jahren beim Sportclub machte Boubacar Diarra (rechts) Bekanntschaft mit so einigen Spielern. Von Michael Frontzeck bis zum jungen Jonathan Pitroipa (links). 2007 wechselte er die Seiten und spielte für ein Jahr bei Gegner Kaiserslautern.
Etwas kürzer, sechs Jahre lang, spielte Abwehr-Partner Omar Kondé in Freiburg. Er erwischte im Pokal-Achtelfinale gegen Kaiserslautern allerdings keinen sonderlich guten Tag – und bekam vom Kicker die Note 5.
In der traditionell stark mit Georgiern ausgestatteten Mannschaft fiel er durch seinen Namen kaum auf: Tobias Willi. In der Pokalpartie in Kaiserslautern bearbeitete er die rechte Defensivseite.
Nach 71 Spielminuten kam Soumaila Coulibaly für Willi ins Spiel. Wie die Kollegen Diarra und Kondé blieb auch er lange im Breisgau und sammelte 234 Einsätze für den Sportclub.
Coulibalys Pendant auf der linken Seite: Bruno Berner. Der Schweizer lief 86 Mal für den SC Freiburg auf, bevor es ihn zum FC Basel, nach Blackburn und zu Leicester zog. Er spielte 80 Minuten gegen Kaiserslautern.
Andreas Zeyer löste Berner in der 80. Minute ab. Der kompromisslose Abräumer war Publikumsliebling und ist bis heute Rekordbundesligaspieler der Freiburger.
Wir kommen zur Georgien-Connection Teil 1: Levan Kobiashvili (hier im Trikot der Nationalmannschaft). Im linken Mittelfeld kämpfte er fünf Jahre lang für Freiburg. So auch im DFB-Pokal-Achtelfinale vor 20 Jahren.
Aus der eigenen Jugend stieß Sascha Riether 2002 zu den Profis und erlebte eine bewegte Karriere. 2009 Meister mit Wolfsburg, 2015 der Bundesliga-Abstieg nach seiner Freiburg-Rückkehr (Bild). Als 19-Jähriger spielte er bei der Pokalpleite auf dem Betze die vollen 90 Minuten.
Der Hamburger Jung, der für Bosnien-Herzegowina spielte: Zlatan Bajramovic. Vom FC St. Pauli kam er 2002 zum SC Freiburg, anschließend ging es 2005 weiter zum FC Schalke 04, bevor es ihn 2008 nach Frankfurt verschlug. Heute ist er Co-Trainer des Karlsruher SC.
Georgien-Connection Teil 2: Levan Tskitishvili. Lief in 160 Spielen für den SC Freiburg auf.
Dieser streng dreinblickende junge Mann lief gegen Kaiserslautern im Sturm auf: Jan Männer. So dürfte er wohl auch nach seiner unauffälligen Leistung inklusive Gelber Karte geguckt haben.
Tanzte jahrelang Tango mit gegnerischen Abwehrreihen: Ibrahim Tanko. So allerdings nicht gegen den FCK. Nach 71 Minuten musste er Platz machen für…
…Abder Ramdane. Brachte allerdings auch nicht mehr die Wende. Freiburg verlor am Ende 0:2 und flog raus.