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1.
Regel­kunde
1987 dis­ku­tierte Deutsch­land enga­giert über Hal­len­fuß­ball. Befür­worter des Lin­ole­um­kicks schwärmten von Hol­land, wo der Hal­len­kick sei­ner­zeit sehr populär war. Grund dafür seien die unge­wöhn­li­chen Regeln. Man ließ dort näm­lich wie beim Eis­ho­ckey hinter den Toren wei­ter­spielen. Und in die Netze schnitt man Löcher, so dass die Spieler hin­durch passen konnten. Voetbal semi-totaal.

2.
Bla­mage
Hal­len­fuß­ball wurde mit­unter auch in Deutsch­land ernst­ge­nommen. Weil die Bayern im Januar 1988 zwei Spiele in der Halle abge­schenkt hatten (1:6 gegen Eind­hoven und 0:7 gegen Stutt­gart), strich Coach Jupp Heyn­ckes seinen Spie­lern kur­zer­hand den Urlaub. Prä­si­dent Fritz Scherer tobte: Noch nie hat sich eine Bayern-Mann­schaft so bla­miert!“

3.
Rekord
Ernst Happel lehnte Hal­len­tur­niere ab. Da derfst ned rau­chen, des halt i ned lang durch“, schimpfte der Öster­rei­cher. Tur­nier­ver­an­stalter Uli Skrowny zeigte Ver­ständnis, Happel durfte bei ihm Kette quarzen. Die Zahlen spra­chen für Skrowny, seine Ver­an­stal­tungen waren die belieb­testen. Als anderswo längst in leeren Hallen gekickt wurde, stellte er einen Welt­re­kord auf: Beim Rhein­land-Cup 2006 kamen an einem Tag 15234 Fans, das gab es noch nie.

4.
Ver­let­zung
In Han­nover stürzte HSV-Spieler Sven Kmetsch einst so unglück­lich, dass er den Ell­bogen von Mit­spieler Harald Spörl ins Auge bekam. Blut spritzte auf den Hal­len­boden. Im Kran­ken­haus dann die Schre­ckens­nach­richt: Kmetsch war quasi blind, er erkannte nur helle Fle­cken. Die Dia­gnose: Ein­blu­tung im Auge. Erst nach drei Tagen konnte Kmetsch wieder Dinge sehen – wenn auch nur ver­schwommen.

5.
Kleines Finale
In der Essener Gru­ga­halle wei­gerte sich der Ham­burger SV im Januar 1996, zum Spiel um Platz drei gegen Schalke 04 anzu­treten. Der Befehl kam von Trainer Felix Magath, der sich den geballten Unmut der 7000 Fans zuzog, die bis zu 50 Mark für ein Ticket bezahlt hatten. Magath: Hätte ich gewusst, dass die das inter­es­siert, wären wir ange­treten.“

6.
Transfer
Her­thas Mario Basler erhielt im Dezember 1992 eine Job­an­frage wäh­rend eines Hal­len­tur­niers. Auf der Toi­lette wohl­ge­merkt! Plötz­lich stand Reh­hagel neben mir am Pis­soir. Er gab mir einen Zettel in die Hand. Darauf standen eine Tele­fon­nummer und der Text: Um 20 Uhr anrufen!“ Am ver­ein­barten Treff­punkt erschien Reh­hagel schließ­lich mit hoch­ge­klapptem Man­tel­kragen und flüs­terte: Nie­mand darf wissen, dass ich hier bin. Das ist eine geheime Mis­sion.“ Am Abend unter­schrieb Basler bei Werder.

7.
Party
Die feucht­fröh­lichsten Play­er­partys fanden in der Ber­liner Villa von Unter­nehmer Michael Bob statt. 1997 berich­tete die Bild“ freudig erregt: Mit ihrem offen­her­zigen Blazer (ein Knopf hielt alles) und schwarzem Spitzen-BH zog Mar­tina Effen­berg alle (heim­li­chen) Blicke auf sich. Die Glad­ba­cher Kamps und Wyn­hoff hin­gegen fanden das TV span­nender. Sie schauten sich den Musik­film ›Grease‹ an.“ Alles kann, nichts muss!

8.
Das Ende
Das letzte Mas­ters 2001 geriet zur Farce. Frank­furts Felix Magath ernannte Spieler Horst Heldt kur­zer­hand zum Co-Trainer, damit er selbst gemüt­lich durch die Halle spa­zieren konnte. Und 1860-Chef Werner Lorant schickte seinen 6‑jährigen Sohn Tobias aus Spaß“ zur Mann­schafts­be­spre­chung. Sein Kom­mentar: Hal­len­fuß­ball ist eine große Kir­mes­ver­an­stal­tung!“ Sieger beim letzten Rummel: die SpVgg Unter­ha­ching.

9.
Kar­rieren
Doch war wirk­lich alles schlecht? Große Kar­rieren begannen nicht selten in der Halle. Jair­z­inho schwärmt noch heute davon, wie er einst Ronaldo bei einem Hal­len­tur­nier ent­deckte: Ein sehr dünner und magerer Spieler.“ Auch Lukas Podolski wurde als Kind bei einem Hal­len­tur­nier gesichtet. Weil er mit einem Schuss das Tor kom­plett aus der Ver­an­ke­rung schoss, wurden Jugend­trainer des 1.FC Köln auf­merksam.

10.
Come­back
Im Oktober 2003 ließ Bochums Trainer Peter Neururer T‑Shirts mit dem Slogan Hal­len­fuß­ball find ich gut!“ dru­cken. Eine weh­mü­tige Remi­nis­zenz an gute alte Buden­zauber-Tage? Nein, der VfL Bochum hatte gerade zum zweiten Mal in Folge in der über­dachten Arena auf Schalke gewonnen.